Spieletest: TimeSplitters 2 NGC

Weitere Infos

Releasedate:
32. TBA 2002

USK 16

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 13 Meinungen

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:: Umfangreich; Ähnlichkeiten mit 'Rare-Shootern'

Negativ:: Nicht wirklich einfach

First Person Shooter sind auf dem Cube noch immer Mangelware. Zum Launch wurde noch Rares Referenz sehnsüchtig erwartet, doch leider verstärkt diese demnächst die XBox-Palette. Jetzt gibt es jedoch einen Multi-System-Shooter, von einer kaum bekannten Firma namens 'Free Radicals' für Eidos entwickelt, auf allen 3 Konsolen erhältlich und der bislang wichtigste Vergleichstitel für Perfect Dark Zero.

Schon beim ersten Level erleben Nintendofans ein Deja Vu: Die Kamera schwenkt an einem Damm vorbei zu einem Tunnel, in dem sie sich in den zu steuernden Charakter versetzt. Diese Anspielung ist kein Zufall, in der Tat besteht das Team u.A. aus ehemaligen Rare-Mitarbeitern, die auch am berühmten Bond-Spiel beteiligt waren. Diese Verwandtschaft zieht sich durch das gesamte Spiel, es erinnert stark an etwas, das vom Gameplay her einen weiterentwickelten Zwischenschritt auf dem Weg zu Perfect Dark, dessen qualitative Überlegenheit zum Vorgänger doch nicht unumstritten ist, darstellt. Obwohl es eindeutig verwandt ist, kann man es aber nur begrenzt vergleichen, da alles etwas eher in die PC-Shooter-Richtung gerückt wurde (z.B. weniger Verwendung von Pistolen). Für den Einzelspieler ist die Auswahl im Hauptmenü reichhaltig. Die Hintergrundgeschichte des Story-Mode, des ersten Punktes auf der Liste, lässt sich kurz zusammenfassen, die Feinheiten machen ihren Witz erst aus. Die 'Time Splitters' haben die 'Zeitkristalle' gestohlen und sind mit ihnen durch ein Zeittor (das an Stargate erinnert) geflüchtet. Mutig, wie er ist springt der Held durch ein Tor und landet sofort im Körper eines Soldaten in Sibirien. So heißt es Level für Level in unterschiedliche Zeiten, Körper und die Lebensumstände deren Besitzer zu schlüpfen und Quests zu lösen.

Weiterhin zur Auswahl stehen einem Einzelspieler noch der 'Arcade'-Modus, untergegliedert in 'Liga' und 'Eigen', sowie 'Herausforderung' zur Verfügung. Arcade-Liga erinnert stark an den Challenge-Modus von Perfect Dark, sie stellen normale Matches mit vorgegebenen Regeln dar, wie sie auch im Multiplayer-Modus gespielt werden könnten. 'Herausforderungen' dagegen haben besondere Regeln. Es sollen Aufgaben, wie das Zertrümmern von Glasscheiben, oder das Sammeln von Bananen gelöst werden. Stets werden die Aufgaben in beiden Modi mit oft absurden, meist sehr unterhaltsamen Geschichten zu den vielen spielbaren Charakteren, die man auch im Story-Mode trifft, begründet. Der Erfolg in beiden Modi wird mit spielbaren Charakteren, Levels und sonstigen Ergänzungen des Multiplayer-Modus belohnt, immer abhängig davon, wie gut sich der Spieler schlägt wird entschieden, was er alles haben darf.

Wieder nahezu Rare-Typisch ist der Schwierigkeitsgrad. Der Durchschnittsspieler wird schon mit dem Normal-Schwierigkeitsgrad des Story-Mode nicht fertig, genauso sieht es auch in späteren Liga-Matches/Herausforderungen aus, wobei dort eher Gold (für Profis Platin) das Ziel ist. Zu zweit muss man auf Liga und Herausforderung verzichten, darf aber den Story-Mode noch zusammen spielen. Dort ergibt einiges endlich einen Sinn. Manche Geschütze sind im Single-Player z.B. nutzlos, da sie nur aus einem Nebenraum bedient werden können. Im Kooperativ-Modus kann sich der eine Spieler im Raum betätigen, während der andere von außen das Geschütz steuert.

Ab drei Spielern bleibt dann nur noch 'Arcade-Eigen' übrig, der klassische Multiplayer-Modus. Und der ist wirklich umfangreich, die Einstellungen sprechen für sich: Zunächst wird das Tempo gewählt, anschließend darf der Spielmodus (Deathmatch, Capture the Bag, Vampir, Virus, usw.) aus über zehn möglichen, die teilweise erst freigeschaltet werden müssen, gewählt werden. Darauf folgt dann die Arenaauswahl, und die Optionen, die Einstellungen, wie Limits, Sonderregeln, Bots (bis zu zehn einstellbar), oder Waffen enthalten. Nur noch einen der bereits freigeschalteten Charaktere wählen, die allesamt über unterschiedliche Werte verfügen, und schon kann es losgehen.

Ein weiterer, sehr interessanter Punkt ist der Karteneditor. Wie zu erwarten war, muss man bei einem solchen Editor schon gewisse Einschränkungen erdulden, aber sie halten sich erfreulicherweise in Grenzen. Mehrere Stockwerke, Lichteffekte und Teleporter lassen sich einbauen, die fertigen Maps lassen sich mit bis zu drei Leuten spielen, versteht sich.

Über jeden Spieler wird außerdem, wie schon bei Perfect Dark, ausführlich Statistik geführt, die man im Optionsmenü einsehen kann. In einem kleinen Untermenü können dann Zahlen (sinnvolle, wie Kills, Spiele, usw., oder auch absolut sinnlose, wie 'Zerplatzte Melonen', 'Surfzeit', usw.), freigespielte Charaktere, oder Trophäen betrachtet werden.

Technisch bietet das Spiel erwartungsgemäß nicht die Qualität eines Exklusivtitels, somit sollte man nicht auf einen grafischen Überflieger hoffen. Die Texturen sind meist Detailliert, teilweise wirken sie jedoch etwas verwaschen, teilweise hatte ich den Eindruck bei Goldeneye sei die Detailverliebtheit der Entwickler am Höhepunkt gewesen. Die Animationen sind dafür durchaus gelungen, was aber ebenfalls schon bei Goldeneye so war. Positiv fällt auf, dass die Engine sich auch bei Actionreicheren Sequenzen nicht kleinkriegen lässt. Der Comicartig-angehauchte Stil passt wunderbar zu dem Stil in dem das gesamte Spiel gehalten ist.

Auf der akustischen Seite bietet das Spiel gelungene Melodien, die jedoch kaum Ohrwurm-Qualitäten besitzen. Die Effekte sind auch durchaus gelungen, die Waffen klingen gut und die Charaktere haben, trotz ihrer Menge, oft eigene Samples.

Fazit

Gameplay, Animationen, Schwierigkeitsgrad, Energieanzeigen, alles hat etwas von Goldeneye, der Umfang stimmt, ein Klon ist es dabei nicht, die technische Seite überzeugt. Alles in allem ein empfehlenswerter Shooter.

Grafik: 7
Sound: 7
Multiplayer: 9
Gesamt: 8.5

verfasst von „MOD666“

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