Spieletest: The Last Campfire NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
27. August 2020

USK 10 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
berührend schönes Art-Design
entschleunigende, emotionale Story
fantastische Soundtrack-Begleitung
gesunde Puzzle-Balance
Negativ:
minore Bugs
das Spiel ist zu schön, um zu enden

Hello Games' ambitioniertes 3-Mann-Projekt

Wie aus dem Nichts erschien „The Last Campfire“ auf der Nintendo Switch. Es wurde nicht nur vom Studio „Hello Games“ entwickelt, sondern auch von den kreativen Köpfen hinter Lost Winds konzipiert. Es ist ein Projekt, welches nicht nur ambitioniert aussieht, sondern auch traumhaft klingt und trotz seiner überschaubaren Spielzeit ein Abenteuer darstellt, das das Herz berührt. Ob das Spiel das letzte Lagerfeuer und auch uns entzünden konnte, lest ihr im Test.

Ember, das zurückgelassene Wesen

Die Geschichte dreht sich um eine Fantasiewelt, in der die kleinen Wesen namens Ember leben. Sie sind Reisende und Beschützer zugleich, haben etwas Mystisches und Weises an sich. Wir begleiten eines davon, welches von seiner Reise abgekommen und plötzlich allein unterwegs ist. Natürlich will dieses Ember nicht allein bleiben, weshalb es sich auf den Weg macht, andere Ember zu finden und Sinn in die Welt zu bringen.

Die Reise

Ember beginnt seinen Weg in einem Wald. Wir interagieren kurzerhand mit dem ersten Rätsel, welches das Verschieben zweier Steinskulpturen zum Ziel hat, um uns den Weg zum nächsten Bereich freizugeben. Ist dies geschafft, sind wir schon fast am ersten Lagerfeuer, wo uns ein Geist der Ember erwartet. Zuvor müssen wir jedoch noch ein größeres Puzzle bewältigen. Jedes gemeisterte Puzzle setzt Energien frei, die sich in unserer Spielwelt bewegen – wofür, wissen wir nicht.

Am Lagerfeuer angekommen, erzählt uns der Ember-Geist, dass es unser Auftrag sein wird, verlorene Ember zu finden und diese zurück ins Leben zu holen. Sie können an verschiedensten Orten auf unserer Reise versteinert gefunden werden. Sie heißen in diesem Zustand Forelorn, eine sprachliche Assoziation zu „Verlorene“. Um Sie mit Leben und Energie zu erwecken, müssen wir, nachdem wir einen Forelorn gefunden haben, ein Rätsel oder größeres Puzzle lösen, das mit seiner Position verbunden ist. Sind wir erfolgreich, erwacht der Forelorn wieder als Ember und bedenkt uns mit einem liebenswerten Spruch oder einer Empfehlung für den weiteren Weg.

In jedem Gebiet, indem wir uns befinden, wird uns in Form von zuerst unausgefüllten Kreisen impliziert, wie viele Forlorn es zu finden gibt. Nach und nach, mit zunehmender Zahl befreiter Ember, füllen sich die Kreise und wir setzen unseren Weg fort. Dieser schließt nicht nur magische Landschaften und Orte ein, sondern verbindet intelligente Umgebungspuzzle und integriert ganz eigensinnige NPCs. Diese Figuren im Spiel haben ebenfalls eine eigene Geschichte zu erzählen. So treffen wir recht früh im Spiel auf einen einsamen, alten Fischer, der seine Freude am Fischen verloren hat und traurig am Steg sitzt. Er erzählt uns, dass er fröhlich fischte, bis eine Kröte ihm den Fang streitig machte und stetig wuchs. Diese Riesenkröte, getarnt als Seerose, zeigt sich uns in voller Pracht, soblad wir uns dem Wasser nähern. Sie ist hungrig. Erst wenn wir ihren Hunger stillen, womit sei an dieser Stelle nicht verraten, kommen wir auf unserer Reise weiter.

Von dieser Art Begegnung gibt es in The Last Campfire so einige. Sie sorgen dafür, dass das Spiel neben den verschieden anspruchsvollen Puzzles nicht nur abwechslungsreich und höchst kreativ bleibt, sondern auch eine Tiefe erreicht, die durch die Geschichten der Charaktere zu berühren vermag.

Zum Stehenbleiben schön

Es ist nicht nur so, dass wir an manchen Stellen des Spiels ordentlich knobeln und uns die Zähne ausbeißen können, wir müssen auch immer wieder stehen bleiben und staunen, mit wie viel Liebe zum Detail die einzelnen Ortschaften designt wurden. Es ist eine Mischung aus handgezeichneter Feinheit und kreativer, liebevoller Farbpracht, die uns in den Bann zieht. Das eigentlich Besondere ist jedoch der nahtlose Übergang der Komponenten. Die kluge Spielmechanik, die beeindruckende Erzählung der Geschichte und das wunderbare Sounddesign gehen Hand in Hand und verzücken schnell, sodass auch kleinere Programmierfehler schnell verziehen sind.

Entschleunigender Sound & Gameplay

The Last Campfire erschafft dabei ein Bouquet an musikalischer Untermalung, welches dem Spieler zu jeder Zeit das Gefühl vermittelt, mit Leichtigkeit zwischen Froh- und Trübsinn variieren zu können. Denn wo wir einmal schwermütig werden, weil uns etwas Emotionales widerfährt, so können uns im nächsten Moment die zum Teil verschrobenen Charaktere sehr belustigen. Insgesamt ist der Sound des Spiels somit sehr harmonisch abgestimmt und trifft im wahrsten Sinne des Wortes durchweg den richtigen Ton.

Wenn ein Spiel performancelos Performance zeigt

The Last Campfire präsentiert sich über das gesamte Spiel hinweg, welches in schneller Manier in ca. 5-6 Spielstunden zu beenden ist, äußerst performant. Wir bekommen flüssige 60 Frames per Sekunde präsentiert und können uns an jedem Winkel des Spiels, nahezu störungsfrei, erfreuen. Beeindruckend dabei ist, dass das Spiel seine Stabilität bewahrt, die so wichtig ist, um die entschleunigte Grundstimmung des Spiels voranzutragen. Egal ob im Handheld-Modus oder am heimischen PC, The Last Campfire macht in jeder Spielvariante große Freude und Appetit, das Abenteuer weiterzuführen. Hier zeigt sich sicherlich auch die Kompetenz und Expertise des Studios von Hello Games, auch bei einem 3-Mann-Projekt die richtigen Entscheidungen und Empfehlungen auszusprechen.

Fazit

Nach einem Spieldurchlauf von The Last Campfire bleibt ein Gefühl der tiefen Zufriedenheit zurück. Darüber, eine wunderschöne Geschichte begleitet zu haben, die erzählerisch unterhaltsam wie tiefsinnig ist, akustisch berührend und visuell einprägsam. The Last Campfire ist ein kurzweiliges Puzzle-Abenteuer, das die Prioritäten an den richtigen Stellen setzt und damit am Ende eines bleibt: liebenswert!

Grafik
9.5
Sound
10
Gesamt
9.5

verfasst von „ Maik“

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Vielen Dank an die Firma Hello Games für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 11.September.2020 - 11:13 Uhr