Spieletest: Paper Mario: The Origami King NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
17. Juli 2020

USK 6 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Liebevoller, flüssiger Grafikstil
Bisweilen heitere Dialoge
Negativ:
Stark gewöhnungsbedürftiges Kampfsystem
Olivias Gamebreaks

Paper Mario: The Origami King

Die Geschichte um das neueste Spiel der Franchise ist erstaunlich wenig erfrischend und hätte Bestandteil eines jeden anderen Mario-Spiels sein können. Offenbar galt hier die Devise: „Never touch a running system“. Und so passiert es, dass Mario und Luigi sich auf den Weg zu Peach befinden, welche mal wieder etwas zu feiern hat. Ihr bescheidenes Eigenheim steht in Mitten der Stadt der Toads. Bereits bei Ankunft in dieser Stadt stellen die beiden Klempner-Brüder fest, dass irgendwas anders ist, als sonst. Das Bauchgefühl gibt den beiden auch Recht. Im Schloss hat sich nämlich König Olly niedergelassen, der mit platten Pop-Ups nicht viel anfangen kann und aus diesem Grund alle Bewohner des Pilzkönigreichs nach und nach in schicke 3D-Origami-Figuren verwandelt. Der Nachteil bei der ganzen Sache: Die Origami-Figuren sind dann wie besessen und den flachen Bewohnern nicht mehr wohlgesonnen. Der Antagonist hat sich auf diese Art und Weise auch Peach bemächtigt und viel schlimmer noch: Er entführt gleich das ganze Schloss auf einen hohen Berg und lässt dies mit Geschenkband einwickeln.

Marios Aufgabe wird es nun fortan sein, durch die Welt zu streifen, den Boss eines jeden Levels zu besiegen, damit eines der bunten Geschenkbänder entfernt wird, das Schloss betreten und Peach befreien.

Dabei steht ihm Olivia zur Verfügung, welche die Schwester von Olly ist. Sie ist von dem schlechten Benehmen ihres Bruders wenig begeistert, weshalb sie sich bereit erklärt, Mario zu unterstützen. Neben einer beratenen Funktion kann sie auch später in diverse Origami-Figuren verwandeln und Mario an unüberwindbaren Stellen weiterhelfen. Aber auch Mario kann an diversen Stellen ein bisschen mehr aus sich machen. So kann er seine Arme dank Ziehharmonikaeffekt verlängern und diverse Wände förmlich aufreißen, um Geheimnisse oder Weg freizulegen. Apropos freigelegte Wege: Mario führt auch einen Beutel voller Papierschnipsel mit sich herum. Diese Schnipsel kann er wie Konfetti in die Luft werfen, um löchrige Weg und Wände zu stopfen. Dadurch werden ebenfalls Wege, Geheimnisse, Toads oder Items offengelegt. Insbesondere die Toads sind gar nicht so unwichtig. Einerseits füllen sie die leere Toad-Stadt wieder mit Leben (und einige sind auch tatsächlich hilfreich wie Händler), andererseits können alle gefundenen Toads euch im Kampf beistehen. Doch dazu mehr im nächsten Abschnitt.

Das Kampfsystem

Eine ganz wesentliche Änderung in diesem Spiel ist das rundenbasierte Kampfsystem. Und „rund“ trifft es recht gut. Denn trifft Mario auf einen Origami-Gegner, wechselt die Ansicht von der Oberwelt in eine Kampfarena. Hier befindet sich Mario in der Mitte des Geschehens, während er von Gegnern umzingelt wird. Dabei stehen die Gegner auf Ringen, welche man drehen oder verschieben kann. Um dies zu tun, hat Mario eine gewisse Anzahl von Zügen. Wählt man als einen Ring aus, dreht diesen, um den darauf befindlichen Gegner an eine bestimmte Position zu bringen, kostet das einen Zug. Wie viele Züge Ihr habt, wird euch angezeigt. Ziel des Manövers ist es, die Gegnermassen so zu ordnen, dass man mit einem Angriff möglichst viele Gegner erwischt. Habt Ihr alle Gegner geordnet aufgestellt, gibt es sogar einen Kampfkraftbonus. Ob geordnet oder nicht – nachdem die Züge verbraucht wurden, geht es zum eigentlichen Angriff über. Die Wahl des Angriffes sollte dann stets von der Ordnung der Gegner abhängig gemacht werden. Habt Ihr beispielweise vier Gumbas hintereinander angeordnet, so können diese auf klassische Art durch Sprung-auf-Sprung nacheinander ausgeknockt werden. Wichtig ist nur, dass Ihr hierzu die richtige „Bewaffnung“ wählt – was in diesem Fall ein Stiefel ist. Die andere Art von Angriff ist der Schlag mit dem Hammer. Dieser ist dann besonders effektiv, wenn die Gegner in einer 2x2-Formation angeordnet werden, da der Hammer faktisch einen Flächenschaden auf 2x2-Felder macht.

Von Beginn an könnt Ihr dauerhaft über Stiefel und Hammer in der Basisausstattung verfügen. Doch selbstverständlich gibt hierzu auch Upgrades, die entweder gefunden oder gekauft werden können. Diese sind dann nicht nur stärker und führen somit mehr Hitpoints aus; sie können unter Umständen Gegner besiegen, die mit einer schwächeren Variante nicht zu besiegen sind. Nennt Ihr beispielsweise die Eisenstiefel euer Eigen, dann könnt Ihr jetzt auch Stachi-Panzer springen, die mit reinen Lederstiefeln nur Schmerzen verursachen. Ein Nachteil bringen die besseren Waffen dann aber doch mit: Sie gehen irgendwann kaputt. Das passiert glücklicherweise nicht ganz unerwartet. Ein kleines Kreuz auf dem Symbol der betroffenen Waffe weist auf den Verschleiß und dem nahen Ende hin. Das ist beim Stachi-Panzer-Beispiel dann unglücklich, wenn eurer Sprungangriff via Eisenstiefel nicht alle ausgeknipst hat, die Stiefel jedoch nach Ausführung des Angriffes unbrauchbar werden. Jetzt bleibt dann nur das erneute Anordnen, damit mit dem Hammer angegriffen werden kann.

Wie es für rundenbasierte Kämpfe nun mal typisch ist, enden diese Runden auch irgendwann mal und nun darf der Gegner die Muskeln spielen lassen. Und das kann richtig wehtun, wenn sich ganz vielen Gegnern ausgesetzt sieht. Da bleibt Mario nur das Abblocken des Angriffes, um diese in Gänze abzuwehren oder wenigstens den kommenden Schaden zu reduzieren. Hierfür muss in einem gut ge-time-ten Moment der A-Knopf gedrückt werden. Sollte das Wort „Geblockt“ über euch erscheinen, dann habt Ihr alles richtig gemacht. Apropos gutes Timing: Auch beim Angreifen via Sprungattacke wird durch Drücken des A-Knopfes im richtigen Moment der Angriff verstärkt. Beim Hammerangriff hingegen gibt es grafische Aufladung, die im richtigen Moment zu triggern ist, damit der Angriff mehr Schaden verursacht.

Betreffend der Kämpfe sind wir aber noch lange nicht am Ende angelangt. Denn die Bosskämpfe erfordern ein wenig mehr an Überlegung. Zunächst einmal ist es wichtig, zum Boss hinzugelangen. Dieser befindet sich nämlich in der Mitte der Arena und Mario ist dafür der Gegner auf den Ringen. Mittels auf den Ringen verteilten Pfeil-Feldern könnt Ihr den Boss erreichen, solange und soweit Ihr die Ringe in einer Art und Weise angeordnet habt, dass Mario den Pfeilen folgen kann und nicht ins Leere läuft. Am Ende müsst Ihr auf ein Angriffsfeld kommen und mit der richtigen Waffe angreifen. Hier kann auch durchaus eure Origami-Faltarme ein nützliches Mittel sein.

Habt Ihr einen gut gefüllten Münzbeutel, so könnt Ihr die altbekannten Taler auch im Kampf einsetzen. Denn die auf den Zuschauerrängen jubelnden Toads lassen sich gegen Taschengeld kaufen. Je mehr Ihr investiert, umso hilfreicher werden sie. Sie können dann Hinweise geben, wie eine Anordnung aussehen kann, die Gegner angreifen und ein paar Hitpoints abziehen oder eure Lebenspunkte wieder auffüllen. Die Intensität der Hilfe hängt hierbei ganz wesentlich von der Anzahl eurer gefunden Toads und von der Höhe der investierten Münzen ab. Je mehr Toads und je höher das Taschengeld, umso besser der Support für die anstehende Runde.

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