Spieletest: Neverwinter Nights: Enhanced Edition NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
3. Dezember 2019

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Vier Schwierigkeitsgrade
Deutsche Texte und Synchronisation
Multiplayermodus
Umfangreiches Inhaltspaket
Negativ:
Veraltete, polygone Optik
Mieserabler Ton & Synchronisation
Kamera hakelig und veraltet
Lange Ladezeiten & Framerateprobleme

Wenn ein Spiel, das bereits 2002 erschienen ist, im Jahre 2019 wieder auf der Bildfläche erscheint, dann nennt man dies heutzutage bestenfalls ein Remake. Wenn das Spiel nicht nach aktuellen Standards der Gaming-Szene neugebaut wird, sondern nur merklich aufgehübscht wird, dann sprechen wir von einem Remaster oder in abgeschwächter Form von einer Enhanced Edition. Inwieweit das Dungeon & Dragons Rollenspiel Neverwinter Nights in seiner Enhanced Edition die 17 Jahre Winterschlaf verarbeitet hat, lest ihr in dieser Review.

In der aufbereiteten Version verspricht der Publisher mehr als 100 Stunden zusätzliches Spielmaterial, welches zum Download bereitsteht sowie 10 zusätzliche D&D-Abenteuer, die sowohl Koop- als auch Multiplayer-Komponenten bereithalten. Neben der Grundgeschichte (Kampagne) sind die Erweiterungen Shadows of Undrentide und Horden of the Underdark mit zahlreichen Premium-Modulen wie Wyvern Crown of Cormyr und Pirates of the Sword Coast im Spielpaket enthalten.

Dungeons and Dragons 3D-RPG

Im Spiel selbst geht es darum, in der Kampagne verschiedene Aufgaben zu meistern. Mal gilt es allein oder in der Gruppe ein Monster ausfindig zu machen und zu schlachten, mal ist der Weg zu einem Kerker versperrt und muss durch das Lösen verschiedener Rätsel geöffnet werden und zum Teil sind NPCs zu nutzen, um im Spielverlauf voranzuschreiten. Das Spiel bleibt dabei seinen Ursprüngen aus 2002 treu, sorgt so natürlich aber auch nicht für Innovationen.

Konfigurationsmöglichkeiten

Sowohl zu Beginn als auch während des Spiels lassen sich die Klasse, das Aussehen sowie die Fähigkeiten eurer gewählten Helden anpassen. Zudem könnt ihr allein als auch in Gruppen die Abenteuer in Neverwinter erleben. Diese sind in nicht unbeträchtlicher Anzahl vorhanden, schließlich vereint das Spiel sämtliche Inhalte, die jemals für Neverwinter Nights erschienen sind.

Enhanced Version – Leere Versprechen?

In der Enhanced Edition des Spiels verspricht der Entwickler eine ordentliche Menge an Optimierungen. Darunter die Verbesserung für hochauflösende Screens, die bereits in der Handheld-Ansicht der Nintendo Switch scheitert, wenn Cutszenes eingeblendet werden. Hier zeigt sich ebenfalls die als optimiert beschriebene Rendering Engine schwächlich. Die Steuerungsanpassung für Konsolen fällt recht marginal aus. Bugfixes sind wohl berücksichtigt, wenn auch nicht näher spezifiziert. Als besondere Dreingabe wird uns bei der Enhanced Edition für einen stolzen Preis von 50€ die deutsche Vertonung und Untertitelung angepriesen. Tatsächlich muss die Synchronisation aber als alles andere als gelungen bezeichnet werden. Die Stimmen wirken hingegen gegen die Atmosphäre und Untertitel sind so klein dargestellt, dass besonders im Docked-Modus der Effekt eher verloren geht. Hier wären kleinere Qualitätskontrollen sicherlich gewinnbringend gewesen.

Grafik & Technik

Leider führt das Spiel die etwas triste Bilanz des Enhanced-Daseins auch bei der grafischen Betrachtung fort. Obwohl das Spiel aufgrund seines Alters keine hohen technischen Anforderungen an die Switch stellen sollte, wird es von regelmäßigen Framerateeinbrüchen beherrscht. Das ist insofern bemerkenswert, da das Spiel ebenfalls auf eine Weitsicht größer 3 Meter verzichtet und somit kaum Inhalte für das Framedropping zur Verfügung stehen. Das Wort der Performance sollte hier ebenfalls mit Vorsicht verwendet werden. Das Spiel läuft unter der Nutzung einer Vielzahl, mitunter längerer Ladezeiten. Dies ist bedauerlich, da eine Neuauflage technische Brücken hätte sinnvoll verwenden können, um dies zu vermeiden. Insbesondere der Vergleich zu aktuellen RPG-Abenteuern, wie der kürzlich erschienenen Witcher 3 Complete Edition auf der Nintendo Switch machen schmerzlich bewusst, dass das technische Potenzial der Switch durchaus gewinnbringend bei Portierungen und Enhanced Versionen genutzt werden kann, wenn denn genügend Zeit und Ressourcen von Entwicklerstudios eingesetzt werden. Dies muss im Falle von Neverwinter Nights – Enhanced Edition wohl leider aber angezweifelt werden.

Steuerung & Gameplay

Die Beweglichkeit im Spiel ist zeitweilig durchaus hakelig, in der Regel aber in Ordnung. Was wesentlich schwerer ins Gewicht fällt ist der Umstand, dass in der Enhanced Edition zwar vier Schwierigkeitsgrade eingebaut wurden, diese aber – wider des Entwicklerversprechens – ungünstig gebalanced sind. Die Menüführung, die ein bedeutender Aspekt in jedem Rollenspiel und im Equipping der Charakter ist, erweist sich als einer der größten Störpunkte des Spiels. Die Bedienbarkeit, die die Nintendo Switch ermöglicht oder auch erfordert, wurde weitestgehend unberücksichtigt. Stattdessen sind Items umständlich per Point and Click auszuwählen und der Wechsel zwischen Items oder der Verkauf von unbrauchbaren Gegenständen erweist sich zuweilen als Geduldspiel.

Fazit

Wenn ein Spiel neu aufgelegt wird, dann wünscht man sich natürlich ein Komplettpaket aller Inhalte, so wie es hier der Fall ist. Gleichwohl sollte der Preis für eine tatsächlich merkbar verbesserte Version des Spiels angemessen sein. Neverwinter Nights schafft es nicht, den grafischen Wandel von 2002 zu 2019 zu vollziehen und mit einer angenehmen Menüführung, überschaubaren Ladezeiten oder einer moderaten Synchronisation zu überzeugen. Hinzu gesellen sich Framerate-Drops und eine unschöne Kamera mit Bullaugen-Fokus, um durch undurchsichtige Objekte zu schauen, die einen erschaudern lässt. Der Test zeigt, dass Never Winter Nights – Enhanced Edition eher im Winterschlaf belassen werden sollte, denn für 50€ wird hier in jedem Falle leider zu wenig Qualität geliefert.

Grafik
4
Sound
4
Gesamt
4

verfasst von „ Maik“

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Vielen Dank an die Firma Nintendofans für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 13.Dezember.2019 - 11:07 Uhr