Spieletest: MotoGP 19 NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
27. Juni 2019

USK 0 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1-8

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
viel Umfang und Lizenzierung
toller Karrieremodus
Historische Rennereignisse zum Nachspiel
Negativ:
Grafisch teilweise unsauber
Sound recht monoton während des Rennens
Verzeiht kaum Fahrfehler
kein Onlinemodus

MotoGP 19

Rennspiele, in denen Ihr auf motorisierten Zweirädern unterwegs seid, gibt es für die Nintendo Switch so einige. Und mit MotoGP19 schickt Milestone einen weiteren Vertreter ins Rennen. Diesmal seid Ihr auf dem Asphalt der “Königsklasse des Motorradrennsportes” unterwegs. In unserer Review zum Spiel könnt Ihr erfahren, ob der Switch-Ableger dem Königstitel auch gerecht werden kann.

Lizensierte Vollausstattung

Gute lizensierte Sportspiele haben stets einen riesigen Umfang an Inhalt. Auch MotoGP 19 macht da kein Unterschied. Kenner des Motorsportes werden beispielsweise die Fahrer namentlich sofort zuordnen können. Aber auch der nicht so bewanderte Spieler wird dank bekannter Markennamen schnell erkennen, dass sehr stark auf Realismus gesetzt wird. Dieser Realismus spiegelt sich auch in den offiziellen Strecken wieder.

Zu einer guten Simulation gehört es sich auch, dass ein Karrieremodus eingebettet ist. Entscheidet Ihr euch für diesen, dürft Ihr zunächst euren eigenen Fahrer entwerfen. Im Gegensatz zu Monster Energy Supercross - The Official Videogame 2 fällt der Fahrereditor jedoch etwas sparsamer aus. Ist dieser Prozess abgeschlossen, gilt es, sich in der Königsklasse hochzuarbeiten. Die einzelnen Turniere haben dabei von der Schwierigkeit eine unterschiedliche Gewichtung. Startet Ihr beispielsweise in der einfachsten Liga, dann sind die Maschinen eurer Konkurrenten mit eurer eigenen gleichgestellt. Lediglich das fahrerische Können entscheidet über Sieg oder Niederlage. In den höheren Klassen könnte das Zünglein an der Waage an eurem Motorrad zu finden sein.

Gute Unterstützung oder lieber die volle Kontrolle?

In MotoGP 19 gibt es fast so viel zu schrauben wie an einem richtigen Motorrad. So muss stets gut überlegt sein, wie die Einstellungen der Federn zu sein haben, um auf sehr kurvenreichen Strecken gut voranzukommen. Wichtig ist auch die Wahl der Reifen, die sich mit der Zeit abnutzen. Darüber hinaus ist auch das Wetter und die Temperatur der Strecke bei der Bereifung zu beachten. Glücklicherweise seid Ihr aber nicht allein, denn hinter jedem guten Fahrer steht auch ein gutes Team. Und das kann euch tatsächlich helfen. So kann dem Mechaniker mitgeteilt werden, worin das Problem mit dem Fahrverhalten der Maschine steckt. Das Spiel fragt dabei erstaunlich ausführlich zum Problem aus. Brecht Ihr beispielsweise in der Mitte einer Kurve häufiger aus, so gibt der Mechaniker eine Empfehlung zur Einstellung von Bremsen, Federn etc. Freundlicherweise stellt er dies auch gleich ein, sodass Ihr Euch darum nicht kümmern braucht.

Aber damit nicht genug. Zu den grundsätzlichen Spieleinstellungen könnt Ihr auch festlegen, ob Ihr manuell oder semi-automatisch schalten wollt; ob eine automatische Bremsunterstützung haben möchtet oder ob die ideale Fahrlinie stets angezeigt werden soll. Je mehr Hilfe Ihr in Anspruch nehmt, umso kleiner fällt der Multiplakator eurer Punktzahl aus, die eurer Voranschreiten im Karrieremodus beeinflusst.

Der weitere Umfang

Der Karrieremodus beinhaltet aber nicht nur das stumpfe Fahren eines Rennens. Die Fan-Pflege ist genauso wichtig wie das Qualifying oder das Warm Up. Neben den Karrieremodus könnt Ihr auch Meisterschaften mit realen Fahrern fahren oder euch am Editor austoben. Wer sich für ein recht guten Fahrer hält, darf darüber hinaus auch reale Ereignisse nachspielen, die sich in der Geschichte der MotoGP ergeben haben. Ein obligatorischer Multiplayer-Modus darf natürlich auch fehlen. Der ist allerdings nur lokal. Ein Rennen online zu bestreiten, ist damit ausgeschlossen.

Die technische Umsetzung

Während der reinen Fahrten habt Ihr vorrangig das Motorenbrüllen eurer Maschine auf den Ohren. Gelegentlich hört man auch das Publikum schwach im Hintergrund. Ansonsten kann man aber getrost die Lautsprecher abschalten und eigene Musik aus der Anlage laufen lassen. Der Soundumsetzung ist zwar zweckmäßig, aber viel zu hören gibt es. Auch der österreichische Kommentator Christian Brugger gibt hier und da nette Einlagen. Gleichzeitig wiederholen sich diese recht schnell und ist dann auch damit ebenso schnell überhört.

Die Präsentation des Spiels ist bestenfalls in Ordnung. Stellenweise – ganz besonders in den Cut-Scenes vor Rennen – wirkt die Grafik bisweilen recht karg und entspricht nicht dem, was auf der Nintendo Switch möglich wäre. Auch der Level of Detail ist recht auffällig. So ploppen beispielsweis Bäume in der Ferne einfach auf. Das ist nicht störend, aber für ein Spiel aus dem Jahr 2019 sehr unpassend. Ebenfalls unpassend ist auch das Kantenflimmern, welches man schon bewusst wahrnimmt.

Wahrnehmen werdet Ihr ebenfalls die Ladezeiten, vor einem Rennen. Hier darf gerne eine halbe Minute – manchmal auch etwas mehr – eingeplant werden, bevor es losgeht.

Trotz der technischen Mängel ist festzuhalten, dass das Spiel absolut flüssig läuft. Auch die Steuerung funktioniert hervorragend. Wenn die Maschine sich träge verhält, dann liegt das an der Einstellung des Zweirades bzw. an eurem noch nicht so gut ausgeprägten Fahrkönnen. Bis Ihr das Spiel meistert, werden erstmal ein paar Spielstunden ins Land vergehen.

Daniel´s Meinung

Mit dem neusten Ableger aus dem Hause Milestone kann man sehr viele Spielstunden verbringen. Das Spiel hat bei mir einen sehr positiven Eindruck in Sachen Umfang und Gameplay hinterlassen. Die technische Umsetzung war dagegen ernüchternd. Bisweilen hatte ich ein grafisches Déjà-vu an das Game Cube Spiel True Crime – Streets of L.A. Gerade das Design von einigen Gebäuden hat mich daran erinnert. Aber sei´s drum. Konzentriert man sich auf das Wesentliche – auf das eigentliche Rennen – dann nimmt man die Mängel gar nicht mehr so wahr. Das Spiel erfordert ein wenig Eingewöhnungszeit. Hat man diese Phase jedoch überstanden, bekommt man eine recht gute Rennsimulation, die ich uneingeschränkt empfehlen kann. Fragwürdig ist die Sache mit dem fehlenden Online-Modus. Gerade dieses Genre bietet sich für weltweite Rennteilnehmer an und die Umsetzung ist kein Hexenwerk. Dies hat Milestone auch schon in anderen Spielen bewiesen.

Fazit

Fazit

MotoGP19 bietet eine großen Spielumfang und ist auch Dank der Lizensierung sehr auf Simulation getrimmt. Das Beherrschen der Maschine bedarf ein paar Stunden Spielerfahrung. Auch die perfekte auf Stecke und Wetter angepasste Einstellungen des Motorrades will erst erlernt werden. Technisch hat das Spiel ein paar Mängel in der Grafik, der Sound während eines Rennens ist recht dürftig und das Spiel hat längere Ladezeiten vor einem Rennen. Dafür ist die Steuerung sehr vorbildlich und die Rennen sind sehr flüssig. Somit rücken grafische Patzer in den Hintergrund. Dass nur lokal gegen mehrere Spieler angetreten werden kann, ist für diese Art von Spielen nicht mehr zeitgemäß. Alles in allem ist MotoGP 19 trotzt der technischen Abstriche ein solides Rennspiel mit vielen individuellen Einstellungen.

Grafik
7
Sound
7
Gesamt
8.5

verfasst von „ Daniel“

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Vielen Dank an die Firma Milestone für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 20.Juli.2019 - 17:47 Uhr