Spieletest: Metroid: Zero Mission GBA

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Weitere Infos

Releasedate:
32. April 2004

USK 6 unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 3 Meinungen

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Specials: NES-Metroid enthalten

Plus / Minus

Positiv:
Perfekte Atmosphäre
passender Sound
gute Steuerung
Viel Neues zu erforschen
Negativ:
Schnell durchgespielt
Für Metroid-Kenner zu einfach

"Lang lang ist's her" werden sich die alten Videospiel-Hasen jetzt sagen, wenn sie den Begriff "Metroid" lesen. Dieser Klassiker aus dem Jahre 1986 rund um Samus Aran, Mother Brain und natürlich den Metroids erschien damals noch für das Nintendo Entertainment System (NES) und kommt nun als vollaufpoliertes und erweitertes Videospiel auf den GameBoy Advance. Es beginnt also Metroid: Zero Mission!

Wie der Titel es verrät handelt es sich bei Zero Mission um Samus' ersten großen Auftrag: So wird die mysteriöse Heldin auf den Planeten Zebes gesandt, um Gerüchten über eine neue Spezies nachzugehen, welche Zerstörung und Verwüstung über den ganzen Planeten gebracht hat. Es handelt sich bei dieser neuen Spezies natürlich um keine geringere als um die Metroids. Samus' Aufgabe liegt darin, den Planeten zu erforschen, sich dabei viele Schlachten mit Bossmonstern zu liefern und - last but not least - nach den Metroids zu suchen. Dabei gibt es zahlreiche Rätsel zu lösen, Items zu finden und Gegner zu eliminieren - Eben das gute alte Metroid-Prinzip, das sich auch heute, nach fast 20 Jahren, immer noch bewährt.

Doch beginnen wir beim eigentlichen Spielstart: Eine rasante kleine Introsequenz "schleudert" euch ins Spiel hinein, allerdings erwartet einen hier keine so lange und ausführliche Sequenz wie das noch bei Metroid Fusion der Fall war. Schon in diesen ersten Bildern und vor allem im Titel-Screen kommt schon diese besondere Metroid-Atmosphäre hoch. Ihr habt die Möglichkeit, drei Savegames anzulegen und beim Spielstart auch noch gleich einen Schwierigkeitsgrad zu wählen. Anfangs stehen euch "Leicht" und "Normal" zur Verfügung. Danach geht's auch schon direkt ins Spiel: Samus landet in einer weiteren Minisequenz mit ihren Raumschiff auf dem Planeten Zebes und ihr selbst startet mit Samus, wie auch im Original-Metroid, in Brinstar. Für Metroid-Neulinge geht's natürlich erstmal daran, sich mit der Steuerung anzufreunden, doch die ist schnell erlernt: Mit den Steuerkreuz wird Samus gesteuert, mit dem A-Knopf kann man springen und mit dem B-Knopf wird geschossen. Mit der L-Taste könnt ihr, aus Metroid Fusion bekannt, Samus' Waffe im 45°-Winkel nah oben und unten richten, wobei euch die R-Taste die Missiles zur Verfügung stellt. Drückt ihr START, wechselt das Spiel in den Kartenbildschirm und auch der Statusbildschirm, der euch eure bereits erspielten Items anzeigt, ist hier aufrufbar. Mit SELECT wechselt ihr zwischen Missiles und den Super Missiles. Während des Abenteuers auf dem Planeten Zebes findet man aber natürlich weitere Items, die das Gameplay erweitern und den Spielspass steigern. Und dieser ist dank der vielen Erneuerungen auch nicht zu schwach: Es handelt sich bei Metroid: Zero Mission zwar ganz klar um ein (erweitertes) Remake, doch die neuen Wege, Areale (wie zum Beispiel den Chozo-Ruinen) oder die findbaren Items geben dem Spieler das Gefühl, hier ein neues Metroid vor sich zu haben. Wer glaubt, dass er sich anhand dem NES-Metroid durch Metroid: Zero Mission lotsen lassen kann, der wird staunen. Zwar gibt es "Aha-Momente" im Spiel, wo man diverse Orte wieder erkennt (beispielsweise zu Beginn des Spieles beim Erhalten des Morph-Balls), aber wirklich komplett daran orientieren kann man sich nicht, zumal es auch viel Neues zu erforschen gibt.

Neben den neuen und erweiterten Wegen werdet ihr mit Samus ab und an nun auf neue Chozo-Statuen stoßen. Neben den Altbekannten, die in ihren Händen neue Items für euch parat halten, haben diese in Metroid: Zero Mission nun sozusagen die Funktion, die der Computer Adam in Metroid Fusion hatte und zwar Hinweise geben, an welchen Ort es denn als nächstes geht bzw. gehen sollte, denn es ist dem Spieler immer noch selbst überlassen, wie er in Metroid: Zero Mission voranschreitet. Allerdings gibt's mit den Statuen keine langen Einsatzbesprechungen. Um die Chozo-Statuen zu nutzen, muss Samus einfach im Morph-Ball-Modus in die Hände der jeweiligen Statue springen und dann wird euch auf der Karte (die ihr per START aufrufen könnt) der Ort angezeigt, den ihr als nächstes aufsuchen solltet. Meistens erwarten euch dort neue Items. War es in Metroid Fusion noch so, dass Adam euch gezielt von einem Auftrag zum nächsten leitete (und das so manchem trotz geheimer Wege und Überraschungen teilweise zu linear vorkam), ist es bei den Chozo-Statuen eher ein kleiner Hinweis, wenn man ihnen auch nicht komplett aus dem Weg gehen kann. Im Spiel werdet ihr aber auf keinen Fall mit Hilfe überschwemmt und seid wieder mehr auf euch allein gestellt. Ihr solltet die Augen demnach also offen halten, denn auch in Metroid: Zero Mission gibt es natürlich wieder die vielen versteckten Wege, die nicht auf der Karte angezeigt sind. Diese müsst ihr beispielsweise dazu nutzen, um an einen von einer Chozo-Statue angezeigten Ort zu kommen. Sei es, dass der sichtbare Weg versperrt ist oder dass Samus vorher ein anderes verstecktes Item benötigt, um den Weg frei zu machen. Habt ihr gewisse Ziele im Spiel erreicht, erwartet euch kurz danach eine Minisequenz, welche die Atmosphäre noch einmal steigt. So seht ihr beispielsweise Motherbrain, wie sie mit ihrem Auge Samus beobachtet oder den guten alten Ridley, wie er auf Zebes landet. Durch diese kleinen aber feinen Sequenzen und einige andere Neuigkeiten wird der Spieler viele neue Infos zur großen und geheimnisvollen Metroid-Story bekommen - schon allein dafür wird sich für viele das Spielen auszahlen, da man hier wirklich viele Hintergrundinformationen erhält (aber noch längst nicht alle Fragen geklärt werden).

Neben den neuen Chozo-Statuen und Co. wurde natürlich auch die Grafik und der Sound des Spieles verbessert und an heutige GBA-Verhältnisse angepasst. Dabei erinnert Metroid: Zero Misson was Grafik und Sound angeht an Super Metroid (SNES), aber auch an Metroid Fusion. Das dürfte aber kein großes Wunder sein, denn irgendwie erinnert jedes Metroid an das andere, was aber keinen negativen Aspekt darstellt. Sowieso trifft man in diesem Spiel beispielsweise neben der vom Original übernommenen Musik auf bekannte Stücke aus Vorgängern. Die Qualität des Sounds ist nicht die Allerbeste, aber darüber lässt sich streiten.

Zu den Extras, die euch Zero Mission bietet, gehört zum Beispiel die Freispielmöglichkeit des Original-Metroid aus dem Jahre 1986. An dem Spiel wurde allerdings gar nichts geändert. Dürfte für den ein oder anderen sicher ein ganz nettes Extra darstellen, da es diesen Bonus aber auch bereits schon bei Metroid Prime (GCN) zu erlangen gab, gerät es doch etwas in den Hintergrund. Interessanter wird es bei der Tatsache, dass der Spieler nun ein komplett neues Ende erspielen und bewundern kann. Das bedeutet nicht nur diverse Bilder von Samus Aran und Co., sondern auch einzigartige Storyinfos, was den Drang, alles im Spiel zu erledigen, noch einmal steigern sollte. Wer sich denkt, die Entwickler wären in ihren Erneuerungen komplett in Richtung Metroid Fusion gegangen, der hat nicht ganz unrecht, doch wurden lediglich einige Grafiken, Sounds und diverse andere Dinge von Metroid Fusion übernommen (beispielsweise die Karte). Allerdings gibt's hier keine X-Viren oder nervige Einsatzbesprechungen mit Computer Adam, nein, hier bekommen wir wieder ein richtiges Metroid (was keinesfalls eine Art der Abwertung für Fusion darstellen soll) mit frischem Wind.

Abschließend lässt sich sagen, dass es sich bei "Metroid: Zero Mission" um ein wirklich geniales Spiel handelt. Diese Mischung aus Adventure und Jump'n'Run hat es einfach in sich und die einzigartige Atmosphäre, die einem die Metroid-Spiele bieten, kommt noch hinzu! Zwar handelt es sich hier um ein aufpoliertes Remake, doch das fällt während des Spielens durch neue Wege, Rätsel und Upgrades eher selten auf. Im Gegensatz zu den ganzen Super Mario-Remakes erwartet den Spieler hier endlich mal auch etwas Neues und nicht einfach nur ein auf den GBA importiertes Spiel, wofür man wirklich dankbar sein kann. Selbst alte Hasen aus der Nintendo-Szene werden ihren Spass daran finden. Besonders diverse "Erweiterungen" gegen Ende (um den Spoiler etwas zu vermindern) werden den Spieler überraschen. Geübte Metroid-Veteranen werden dieses Spiel allerdings schnell als "erledigt" betrachten und es als "zu leicht" abstempeln - zurecht. Das Spiel lässt sich locker in 2 bis 3 Stunden durchspielen, regt den Spieler aber durch versteckte Extras, das Finden aller Items und die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade Leicht, Normal und Schwer dazu an, Zero Mission ein weiteres Mal durchzuspielen. Wer hätte denn nicht gerne 100 % der Items?

Fazit

Samus' erste Mission - aufpoliert und erweitert! Metroid-Fans werden es lieben, schon allein durch die neuen Storyinfos, die man hier bekommen kann, aber auch auf andere Gamer wartet hier ein tolles GBA-Spiel, welches allerdings schnell durchgespielt ist. Dafür wird einem für seine Spielzeit mit Zero Mission aber auch bester Spielspass geboten!

Grafik
9
Sound
8.5
Gesamt
9

verfasst von „ZeroMX“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 18.April.2004 - 23:04 Uhr