Spieletest: Metroid Prime 2: Echoes NGC

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Releasedate:
32. November 2004

USK 12 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 9 Meinungen

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Specials: Nur im 60 Hz-Modus spielbar

Plus / Minus

Positiv:
tolle Grafik
einzigartige Atmosphäre
Licht u. Schatten-Prinzip
Negativ:
60-Hz only
geringer Multiplayer-Part

Samus ist zurück! Nach ihrer großen Schlacht auf Tallon IV wagt sich die Kopfgeldjägerin nun auf einen neuen Planeten namens Aether, gespalten in eine Licht- und eine Dunkelwelt. Dort muss Samus das Rätsel ihres mysteriösen schwarzen Ebenbildes lösen, das sich ebenfalls auf besagtem Planeten befindet. Außerdem gilt es das Geheimnis des Planeten Aether zu lösen. In anderen Worten: Metroid Prime 2 - Echoes!

Wenn man heute daran denkt, dass es doch tatsächlich mal eine gewaltige Lücke in Sachen Metroid gab, will man das gar nicht mehr wahrhaben. Während der gesamten Nintendo64-Ära kein einziger Titel mit der bekannten Kopfgeldjägerin und nun blickt man auf dem Gamecube sogar schon zum zweiten Mal in Folge durch Samus Arans Visor, um eine unbekannte und sehr rätselhafte Welt zu erforschen. Neben dem neuen Metroid für den bald erscheinenden Nintendo DS ist "Metroid Prime 2 - Echoes" sicher das Most-Wanted Game des Jahres für viele Gamecube-Besitzer. Dabei können diese echt froh sein, nach schon so kurzen zwei Jahren einen völlig neuen (und vor allem vollständigen) Metroid-Titel serviert zu bekommen.

Also lasst uns in die Welt von Samus Aran zurückkehren. Metroid Prime 2 nimmt mit grade mal drei Speicherblöcken nicht mehr Platz auf eurer Memory Card in Anspruch als der Vorgänger. Was einige Spieler im Vorfeld geschockt hat und auch deutlich auf der Spielverpackung sowie in der Anleitung noch einmal ausdrücklich erwähnt ist: Echoes unterstützt nur den 60Hz-Modus. Das bedeutet, dass es mit Fernsehern, die nicht dazu in der Lage sind, einen 60Hz-Modus darzustellen (vor allem ältere Geräte), zu Probleme mit der Wiedergabe kommt. Hier sollte sich also jeder Spieler gleich vorher informieren, ob sein Fernseher tauglich ist, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Nichtsdestotrotz: Metroid Prime 2 - Echoes im 60Hz-Modus bedeutet auch beste Qualität für den Spieler. Und gerade dieses Spiel möchte man einfach in bester Qualität spielen. Das Spiel startet mit einem eindrucksvollen Titelscreen, aber mit einer gewöhnungsbedürftigen Menüsteuerung. Mit dem Analogstick dreht man so lange, bis man die gewünschte Option zur Auswahl hat und mit A bestätigt man. Der Spieler hat zu Beginn die Auswahl zwischen dem Singleplayer, der den Hauptbestandteil des Spieles ausmacht und dem überhaupt ersten Multiplayer-Modus in einem Metroid-Spiel. Zusätzlich erlauben einem die Optionen, Dinge wie den Sound oder die Steuerung zu verändern.

Der Einzelspieler-Modus stellt drei Savegames zur Verfügung und da eigentlich keine großen Einstellungen vorzunehmen sind, kann man sich direkt ins Spiel stürzen. Wir treffen Samus in ihrem Raumschiff wieder (genauer am Computer-Bildschirm). Die Zielkoordinaten für einen neuen Planeten wurden eingegeben - Aether, so heißt er. Samus hat die Aufgabe, auf dem Planeten gelandete Truppen zu suchen und bei ihrer Mission zu unterstützen. Also sucht Samus Schiff einen geeigneten Landeplatz aus und schon beginnt die Lande-Sequenz. Doch dann passiert es: Als Samus in die Atmosphäre des mysteriösen Planeten eintaucht, gerät sie in ein fürchterliches Unwetter und ihr Schiff nimmt Schaden. Im letzten Moment gelingt es der Kopfgeldjägerin, eine Katastrophe zu verhindern: Sie landet, mehr schlecht als recht, in einer Höhle und erkennt, dass ihr Raumschiff beschädigt ist. Und genau an dieser Stelle beginnt das Spiel. Die gesamte Intro-Sequenz wird begleitet von passender Musikuntermalung, ist aber leider nicht wirklich lange und ausführlich; ein etwas spektakulärer Start wäre vielleicht schöner gewesen. Dennoch zeigt die Intro-Sequenz dem Spieler schon ganz genau, was er hier spielt: ein Metroid-Spiel.

Ohne großen Text, Vorgeschichte oder Informationen startet Samus vor ihrem Raumschiff und ihr habt Kontrolle über sie. Genau wie es in Metroid-Spielen sein soll: Samus, alleine auf einem Planeten, beginnt mit ihrer Suche und ist völlig auf sich allein gestellt. Und das hat sich eben auch in Metroid Prime 2 nicht geändert. Hier werden es Neueinsteiger besonders schwer haben, denn die Vorgeschichte zu Metroid Prime wird nicht noch einmal zusammengefasst. Dafür kann man aber während des Spieles wieder überall jeden und alles scannen, um wichtige Informationen über die Story zu erfahren. Ab und an ist auch ein Bezug zu Tallon IV, dem Planeten, auf dem sich Metroid Prime 1 abspielte, dabei. In Sachen Steuerung macht das Spiel übrigens einen genauso guten Job wie der Vorgänger: Mit dem Analogstick lenkt man Samus, mit B wird gesprungen, während man mit dem A-Button schießt. Dazu gibt es natürlich noch die Lock-on Funktion, die man mit dem rechten Schulterbutton nutzt. Sie erlaubt das bessere Zielen auf Gegner, ohne das Spiel weniger fordernd zu gestalten. Aber natürlich ist es dem Spieler auch gestattet, sich die Welt in allen Winkeln aus Samus Visier anzuschauen. Dazu wird der linke Schulterbutton gebraucht. Um zwischen den verschiedenen Visoren zu wechseln hat man das Steuerkreuz. Anfangs steht einem nur der bekannte Scan-Visor zu Verfügung. Mit dem C-Stick wechselt man zwischen den verschiedenen Waffen. Alles in allem ist die Steuerung sehr gut, nur manchmal stört es, wenn einzelne Gegner eine schnelle Reaktion (beispielsweise in Form einer Drehung) verlangen, was mit der vorhandenen Steuerung doch schon etwas zu lange dauert. Während der ersten Spielminuten erscheint oben im Visier ab und zu ein Hinweis, wie gewisse Dinge funktionieren. Dennoch fehlt dem Spiel eindeutig eine Art Tutorial für Neueinsteiger.

Das Prinzip von Metroid Prime 2 hat sich gegenüber dem Vorgänger eigentlich auch nicht verändert: Samus ist wieder (fast) völlig auf sich allein gestellt und erkundet die Gegend nach Upgrades. Denn auch in Echoes verliert Samus durch einen dummen Zufall schon ziemlich früh im Spiel wichtige Ausrüstungs-Gegenstände wie beispielsweise ihre Missiles. Um ihre Items wiederzuerlangen, muss sie die Gegend absuchen und dabei jede Menge Rätsel lösen und Gegner töten - Metroid Prime 2 ist kein einfacherer First-Person Shooter, sondern eher ein Action-Adventure. Die alten Metroid-Fans können aber beruhigt werden: Man jagt nicht nur den alten Sachen hinterher, sowieso verliert Samus nicht alle Fähigkeiten. Damit würde Samus ihre aktuelle Lage niemals meistern. Denn sie erfährt bei ihrer Expedition vom Schicksal des Planeten Aether und dem Volk der Luminoth und den Ing. Die Luminoth sind ein friedliches Nomadenvolk, das sich irgendwann auf dem Aether niedergelassen hat. Die Ing hingegen sind böse und zerstörungswütig. Ein unbekanntes Objekt schlug irgendwann auf Aether ein und es entstand auf mysteriöse Weise eine parallele Dimension zum normalen, dem "hellen" Aether: die dunkle Seite. Diese nutzen die Ing und so gibt es bis heute Krieg zwischen den Luminoth und den Schattenkreaturen. Doch die Ing bedienen sich irgendwelcher rätselhafter Kräfte und sie schaffen es, einen großen Teil der Luminoth zu töten. Ein Überlebender erzählt Samus diese ganze Geschichte und bittet sie anschließend um Hilfe. So müssen drei Tempel in der dunklen Welt von Aether aufgesucht werden, um dort die gestohlene Energie der Tempel wiederzuerlangen. Klingt einfach, ist es aber nicht.

Denn Metroid Prime war für eines bekannt: riesige Areale. In der Fortsetzung ist das nicht anders. So begleitet man Samus auf einer Reise durch den Planeten Aether und besucht sowohl Orte auf der Licht- wie auf der Schattenseite des Planeten. Die Areale sind riesig und nicht selten verläuft man sich. Die Herausforderung für den Hardcore-Spieler wäre hierbei, 100 Prozent aller verfügbaren Items im Spiel zu sammeln, was nicht gerade so einfach ist, denn die wollen in der riesigen Welt, in der kein Areal dem anderen gleicht, erst einmal gefunden werden. Natürlich benötigt man aber nicht alle Items um das Spiel zu beenden. Allerdings wird die Mühe des Spielers gegen Ende mit verschiedenen Extras belohnt.

Licht und Schatten sind das beherrschende Thema in Metroid Prime 2. Das verschafft dem Spiel auch mehr Atmosphäre als der Vorgänger, denn so ist es während der Erkundungen oft notwendig, zwischen Licht- und Schattenwelt zu wechseln und dabei ganz anderen Situationen und Rätseln ausgesetzt zu sein. Um zwischen den Welten zu wechseln, muss Samus eines der vielen Portale finden, die überall verstreut sind. Die Lichtwelt ist der eigentliche Planet Aether und verfügt auch über die größten Areale. Wenn sich Samus aber in der Schattenwelt befindet, ist sie auf neue Hilfsmittel angewiesen. Denn die Atmosphäre in dieser Parallelwelt ist mehr als schädlich - wenn Samus dieser ausgesetzt ist, nimmt sie sehr schnell Schaden. Doch für Aushilfe ist gesorgt: Die Luminoth haben in der Schattenwelt verschiedene Lichtkristalle verteilt, die der Atmosphäre Lichtenergie entgegensetzen. Befindet sich Samus im Schutze eines dieser von Kristallen erzeugten Felder, ist sie nicht nur von der schädlichen Atmosphäre geschützt, sondern heilt sich sogar langsam. Die Lichtkristalle sind fest platziert und verfügen über einen unerschütterlichen Energievorrat. Ganz anders als die Leuchtfeuer, die Samus mit ihrer Standardwaffe, dem Power-Beam, aktiviert. Die erzeugen auch ein Schutzfeld, welches allerdings nur für kurze Zeit aktiv bleibt. Am Anfang ist Samus auf diese Schutzfelder angewiesen. Dabei zeigt sich ab und an ein nerviger Nebeneffekt bei den Kristallen, denn sie hindern einen des Öfteren am Schießen. Von Bosskämpfen bleibt man nämlich in der Schattenwelt nicht verschont. Ist man beispielsweise in einem Kampf und will schnell reagieren, kommt es vor, dass mehrere Schüsse daneben gehen, weil die Kristalle stören. Man muss sich aber in unmittelbarer Nähe dieser befinden, sonst erledigt einen die Atmosphäre. Aber glücklicherweise erhält Samus im Verlaufe des Spieles einen Anzug, der sie vor Schäden in der Schattenwelt schützt. Dass das helle wie das dunkle Aether durch rätselhafte Weise verbunden sind, zeigt sich übrigens auch anhand einiger Rätsel. Denn man stößt während seiner Erkundungstour ab und an auf seltsam schimmernde Objekte, die man vielleicht so als nützliches Etwas erkennt, aber nicht nutzen kann. Hierbei handelt es sich dann um Dinge, die zwar genau an dieser Stelle vorhanden sind, allerdings in der jeweils anderen Welt. Dadurch erhält Samus ebenfalls die Aufgabe, zwischen den Welten hin- und herzureisen, um Aktionen in einer Welt auszulösen, die vielleicht neue Wege in der anderen öffnen. Die gewaltige Größe und die Einzigartigkeit der Räume tun dabei das ihre hinzu. Oft droht der Spieler nämlich den Überblick zu verlieren. Aber auch hier zeigt sich die wundervolle Ausarbeitung der Retro Studios, denn irgendwie schafft man es doch immer wieder, einen Weg zu finden, wie es weitergeht. Die ausführliche Karte, die man mit dem Z-Button aufrufen kann, ermöglicht hierbei dem Spieler den perfekten Überblick zu erhalten. Jeder Raum hat sogar wieder einen Namen. Sollte es dann doch mal vorkommen, dass der Spieler absolut nicht mehr weiterkommt, gibt es da noch die automatische Hilfs-Funktion, die sich ab- und anschalten lässt. Hierbei wird ein Sensor nach einer gewissen Zeit aktiv und zeigt Samus das nächstes Ziel. Allerdings ist diese Auto-Hilfe nicht nach Wunsch abrufbar und man müsste schon einige Zeit warten, damit sie sich aktiviert. Und währenddessen stößt man vielleicht schon wieder auf neue Wege oder Items.

Womit wir auch zu neuen Suits, Waffen und Visors kommen. Wer glaubt, in Metroid Prime 2 gäbe es die alten Sachen wieder, der irrt. Sicher, einige Updates wie die bekannten Missiles oder den Grabble-Beam gibt es auch in Echoes, aber dafür sucht der Spieler vergebens nach Dingen wie dem Ice Beam, dem Thermal Visor oder dem Dark Suit. An Stelle der alten Items verfügt Samus in Echoes über ganz neue Dinge, die dem Spiel angepasst sind. Das zeigt sich insbesondere bei dem Dark- und Light-Beam, die eine tragende Rolle spielen. Hat Samus diese beiden Waffen, kann sie Portale selbstständig aktivieren. Ein schwarzes Portal für das dunkle Aether benötigt schwarze Energie, wobei der Weg zum normalen Aether durch dem Light-Beam ermöglicht wird. Aber die beiden Waffen sind auch mächtige Werkzeuge, um eure Gegner zu vernichten. Die Ing, die ihr in der dunklen Welt antrefft, lassen sich beispielsweise schneller mit dem Light-Beam vernichten, wobei der Dark-Beam bei Gegnern der hellen Welt nützlich ist. Es herrscht also immer dieses Vertauschungsgesetz. Auch bei der Beschaffung der benötigten Munition ist es nicht anders: Gegner, die mit dem Light-Beam eliminiert werden, lassen Munition für den Dark-Beam zurück und umgekehrt. Das Spielchen zwischen Licht und Schatten wurde ins Spiel einfach super integriert. Aber natürlich gibt es auch andere Upgrades, die es euch (ohne zu viel zu verraten) im späteren Verlauf des Spieles ermöglichen, große Strecken zu überwinden.

Das Besondere an Metroid Prime 2 - Echoes ist, dass es noch atmosphärischer herüberkommt als der Vorgänger. Das verdankt das Spiel zum einen der dunklen Seite von Aether, denn dort sorgt die schädliche Atmosphäre und der finstere lila Himmel für eine ganz andere Stimmung. Aber auch die neuen Zwischensequenzen tun ihren Teil dazu. Tatsächlich gibt es im Spiel mehr Szenen als das noch im Vorgänger der Fall war (wobei die Fülle an Sequenzen im Verlauf des Spieles leider abnimmt). Jedenfalls erfährt man in einer kleinen Szene beispielsweise, was mit oben genannten Truppen passiert ist, nachdem sie auf Aether gelandet sind. Hier wird dann auch die Story vorangetrieben; doch den meisten Teil davon muss der Spieler sich immer noch selbst "zusammenscannen". Das Gefühl der Isolation bringt Metroid Prime 2 aber ohne Zweifel perfekt herüber. Mehr noch: Das Spiel ist unheimlicher als sein Vorgänger und auch schwerer. Das beginnt schon am Anfang, wo man in der dunklen Welt von der Atmosphäre geschädigt wird. Zwar dienen die erzeugten Felder der Kristalle als "Heilungsstation", doch nicht jeder Gegner läuft sanft umher und lässt euch in Ruhe eure Energie wiederaufladen. Einige Gegner bedienen sich sogar Samus Fähigkeiten. So wird beispielsweise ein Ing superschnell, weil er es geschafft hat, den Boost-Ball zu absorbieren. Die Herausforderung bei diesem Gegner ist dabei dieselbe wie bei so vielen Bossen im Spiel: Ausweichen. Die Lock-on Funktion erlaubt es zwar Gegner anzuvisieren, das bedeutet aber noch lange nicht, dass es keine harten Kämpfe gibt. Im Gegenteil. In Sachen Gegnern ist Echoes härter als der Vorgänger. Sogar mit dem Morph-Ball muss man dieses Mal sein Können unter Beweis stellen. Dabei liegt die Kunst im Ausweichen, da eure Gegner erstens oft lange durchhalten und zweitens verheerenden Schaden verursachen. Aber auch Strategie ist gefragt, denn es bleibt nicht dabei, dass man den Gegner einmal scannt und danach jede Waffe ausprobiert, um zu erfahren, welche denn nun guten Schaden anrichtet. Hier haben sich die Retro Studios wirklich ins Zeug gelegt.

Samus durchstreift den Planeten Aether und wird dabei beauftragt, drei Tempel aufzusuchen und die Energie von der dunklen Welt wieder zurück in den Tempel der hellen Welt zurückzubringen. Um einen Tempel zu betreten, benötigt Samus insgesamt drei Schlüssel, die immer in der dunklen Welt verstreut sind. Dabei zeigt sich die Suche nach diesen glücklicherweise nicht so nervig wie das noch mit den Artefakten im Vorgänger gewesen war. Oft sieht man einen Schlüssel auch schon vorher, es fehlt eben nur an der notwendigen Ausrüstung. Während man sich durch Aether kämpft, stößt man immer wieder auf Missile-Container und auch mal auf einen Energy-Tank. Das Prinzip "Finde 100% aller Items" wird auch hier die Metroid-Fans wieder herausfordern, vor allem, wenn man bedenkt, wie ausführlich und einzigartig jeder einzelne Raum ist.

Hat man sich auf Aether erstmal weit genug vorgekämpft, gibt es natürlich noch den brandneuen Multiplayer-Modus zu testen, auf den man, obwohl Metroid ein Singeplayer-Game ist, in Echoes nicht zu verzichten hat. Dabei ist dieser nur anwählbar, wenn mindestens zwei Controller im GameCube stecken. Zwei bis vier Spieler können im Splitscreen in verschiedenen Arenen gegeneinander antreten. Dabei geht es im Deathmatch-Modus heiß her, wenn sich bis zu vier Spieler gegenseitig bekämpfen. Jeder kann beim anderen die Lock-on Funktion anwenden und durch Dinge wie der Morph-Ball Kanone wird die Sache umso "lustiger". Den Spielern ist es möglich, sich beispielsweise gegenseitig zu hacken, was einem einen Virus einbringt und das Visor-System schädigt. Insgesamt stehen euch zwei Matchvariationen sowie einige Arenen im Multiplayer zur Verfügung. Der gesamte Part selbst ist aber eher mittelmäßig ausgefallen, da Metroid Prime einfach keinen richtiger Ego-Shooter, sondern ein Action-Adventure aus der Egoperspektive darstellt und der Hauptteil eben ganz klar im Einzelspieler liegt. Seine Freunde wird der Multiplayer-Modus aber sicher finden.

Metroid Prime 2 - Echoes kommt mit fabelhafter Grafik daher. Die Entwickler gaben in Interviews an, dass sie sich nicht einfach der Modelle aus Teil 1 bedient haben, sondern sehr viel der alten Engine überarbeiten haben. Und das sieht man auch. Samus sieht einfach perfekt aus; ihre Suits strotzen nur so vor Details. Auch die Beam-Waffen wurden nicht einfach übernommen. Der Power-Beam beispielsweise wurde grafisch erweitert und das Schießen sieht jetzt viel besser aus. Beispielweise sammeln sich nun Energie-Partikeln des Power-Beams beim Aufladen und strömen aus Öffnungen des Beams heraus, um sich vorne zu sammeln. Diese Detailverliebtheit ist einfach wundervoll, vor allem wenn man bedenkt, dass die Retro Studios auch einfach das alte Zeug hätten nehmen können. Aber das Gegenteil ist der Fall. Man stößt auf neue Beams, völlig neue Umgebungen und Gegner. Sogar die Visors wurden überarbeitet. Beim Scan-Visor zum Beispiel sieht alles etwas pixeliger aus und scanbare Objekte sind verschiedenartig gefärbt. Neben den ganzen Waffen, Suits und Items gilt es auch noch die verschiedenen Areale zu erwähnen. Vor allem der dritte große Ort, den man aufsucht, sieht prächtig aus. Dabei begleitet einen ständig das Gefühl der Isolation und Hilflosigkeit, ohne dabei aber an Erkundungslust zu verlieren. Während der Touren durch Aether werden Samus Wege von eher unauffälliger, aber stimmungsvoller Musik begleitet. Vor allem die Musik, die bei den Kämpfen gegen die Ing läuft, ist stimmungsgeladen und passt zur Situation. Dabei machen Sound und Grafik in Metroid Prime 2 insgesamt eine sehr gute Arbeit und erschaffen die Einzigartigkeit dieses Spieles. Hier ist ganz klar eine Steigerung gegenüber dem Vorgänger zu erkennen (und dort war es schon genial).

Somit ist Metroid Prime 2 wirklich ein absolut gelungenes Spiel. Das Action-Adventure-Prinzip wurde auch in Teil 2 wunderbar umgesetzt und vor allem ist das Spiel kein billiger Aufguss des ersten Teils. Das Konzept wurde erweitert und durch innovative Ideen ergänzt. Das Licht-/Schatten-Prinzip ist dabei nur eines der zahlreichen Neuheiten im Spiel. Ständig begleitet einen dieses einzigartige Isolations-Gefühl, wie es nur Metroid-Spiele haben. Zwar spielen die Metroids in diesem Titel eine eher geringere Rolle, aber auf sie ganz verzichten muss man nicht. Der ausführliche Einzelspieler-Modus wurde in diesem Titel sogar mit einem Multiplayer-Modus erweitert, wobei man hier ganz klar sagen muss, dass Metroid immer ein Einzelspieler-Game war und es auch bleiben wird. Dennoch erhören die Retro Studios mit dem neuen Multiplayer-Modus die Rufe der Fans, mit Samus endlich mal gegen Freunde zu kämpfen. Vielleicht gibt es den ein oder anderen da draußen, der sich Metroid Prime 2 genau wie den Vorgänger vorstellt, aber so einfach ist es nicht. Obwohl die Sicht dieselbe ist und obwohl sich so einige Vorgänge wiederholen (Sammeln von Upgrades) ist Echoes einzigartig. Das verdankt das Spiel vor allem den neuen Kreaturen, den Luminoth sowie den Ing, aber natürlich auch dem Licht- und dem Schatten-Aether. GameCube-Zocker werden um diesen Titel nicht herumkommen; Metroid Prime 2 - Echoes ist einer, wenn nicht sogar der Spieltitel des Jahres.

Fazit

Mit Metroid Prime 2 - Echoes geben die Retro Studios keinen billigen Ausguss des Vorgängers ab. Neue Upgrades, Gegner, Areale und das Rätsel einer gespaltenen Welt fesseln den Spieler vor dem Bildschirm und ziehen ihn ins Geschehen hinein. Dieser Titel ist Pflicht für jeden Gamecube-Spieler!

Grafik
10
Sound
9.5
Multiplayer
8.5
Gesamt
10

verfasst von „ZeroMX“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 06.Dezember.2004 - 19:50 Uhr