Spieletest: Mega Man ZX Advent NDS

Screenshot Screenshot Screenshot

Weitere Infos

Releasedate:
29. Februar 2008

USK 6 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Herrliche Sprite-Grafik
Faires und forderndes Gameplay
Negativ:
Zu wenige Speicherpunkte
Wenige Änderungen im Vergleich zum Vorgänger

Bamm! Bamm! Das Geräusch zerberstenden Glases. Schneller Wechsel von In-Game-Grafik und Anime-Einspielern. Grey fällt aus seinem gläsernen Kokon. Grausam wird er aus seinem Tiefschlaf gerissen. Vor ihm steht eine mysteriöse schwebende Frau. Pandora teilt ihm ohne große Vorstellung gleich mit, dass sie nicht anderes vor hat als ihn umzubringen. „Was passiert hier?“ fragt sich der Protagonist. Dem Spieler ist es egal. Er zückt die Laserkanone und macht sich auf in neue und doch vertraut wirkende Roboterwelten. Megaman ZX Advent wirft Euch gleich mitten in die Action. Dazu Musik, die auch von den legendären Soundchips des SNES erzeugt sein könnte. Das ist Megaman. Das ist die Videospielreihe, die wir bereits seit 1987 lieben. Wer den Vorgänger-Titel, Megaman ZX, gespielt hat, wird zunächst sogar glauben noch im selben Spiel zu sein.

Die Zukunft – ein Platz für megalomane Roboter?

Eine ferne Zukunft. Nach dem schier endlosen Krieg zwischen den Menschen und Reploiden, leben Humanoiden und Maschinen endlich in friedlicher Koexistenz. Teile des Erdballs liegen jedoch noch immer in Ruinen. Darin verborgen: Inzwischen wieder in Vergessenheit geratene Kriegstechnologie und die Mavericks, „wild“ lebende Maschinen. Die Jägergilde hat es sich zur Aufgabe gemacht die Schätze der Vergangenheit aufzuspüren und sie zu Geld zu machen. Mitten drin: Der Protagonist. Wahlweise der Reploid „Grey“ oder die Jägerin „Ashe“. Beide stoßen recht schnell im Spiel auf das geheimnisvolle Biometall A. Und dieses verwandelt sie – wie könnte es auch anders sein – in den namens gebenden Megaman.

Wie bereits im unmittelbaren Vorgänger Megaman Advent besteht auch der aktuelle Megaman-Titel aus einer zusammenhängenden Spielwelt. Die 2D-Karten sind durch Türen und Schleusen miteinander verbunden. Zwischen den einzelnen Levels befinden sich neutrale Gegenden wie das Jägerlager. Dort wartet das sonst reinrassige Shoot'em Up auch mit kleinen Adventure- und Rollenspiel-Elementen auf. Viele neutrale Charaktere warten darauf angesprochen zu werden, manche bitten Euch sogar um kleinen Sidequests. In diesen könnt Ihr Euch unter anderem E-Kristalle verdienen, die ihr benötigt um Warppunkte zu aktivieren. Dazu jedoch später.

In den „eigentlichen“ Levels wartet gewohnte Megaman-Kost. Von Beginn an schießt Ihr Euch durch Roboterhorden zu Zwischen- und schließlich Endboss. Neben zahlreichen Gegnern stehen Euch dabei auch knifflige Sprungpassagen und (simpel gestrickte) Rätsel im Weg. Neben Eurer Primärwaffe dürft Ihr auch Spezialwummen einsetzten. Letztere zehren jedoch an Eurer Waffenenergieleiste. Sowohl Waffen- als auch Lebensenergie sind ein knapp bemessenes Gut, können jedoch durch von Gegnern zurückgelassene Items wieder aufgefüllt werden. Wie bereits beim ersten NES-Megaman, steht auch im aktuellen DS-Teil wieder jeder Level unter einem bestimmten Motto. In einem Pflanzenlevel sind so die Gegner zarte Bio-Kost, im Eis-Level fröstelt es vom Umgebungsdesign bis hin zu den Waffen der Zwischen- und Endbosse.

Alarm! Roboter-Riesenspinnen im Anmarsch!

Thema Zwischenbosse. Die Feinde, die sich Megaman hier in den Weg stellen sind mächtig bis zum Grad der Frustration. Ähnlich der Sirene in „Kill Bill“ kündigt auch hier ein mächtiges „Achtung!“ die Zwischenbosse auf imposante Weise an. Das Spiel ist allerdings keineswegs unfair schwer. Jedem scheinbar übermächtigen Gegner kann eine Taktik entgegengesetzt werden, die es Euch ermöglicht ihn in die Knie zu zwingen ohne selbst Schaden zu nehmen. Leider – oder zum Glück? - ist die Schwachstelle nicht so leicht zu knacken wie etwa bei den Endbossen von The Legend of Zelda. Die Megaman-Opponenten verzeihen weitaus weniger Fehler. Im Klartext: Die Zwischenbosse machen Megaman-Novizen oftmals ruck-zuck platt und es bedarf mehrerer Gänge vom Save Point bis zum Gegner, bis die richtige Taktik gefunden ist. Für die Mühe belohnt werdet Ihr dafür mit furiosen Explosionen – und vor allem auch neuen Fähigkeiten.

Bereits den ersten Megaman-Teil zeichnete es aus, dass es der Spielfigur möglich war, die Waffen seiner Gegner zu übernehmen. Die Megaman ZX-Reiehe geht einen Schritt weiter. Mittels des „A-Trans“-Anzuges verwandelt Ihr Euch komplett in bereits besiegte Zwischenbosse. Jede Verwandlung bringt nicht nur ein völlig anderes Aussehen, sondern auch komplett andere Fähigkeiten und Waffen mit sich. Als Beispiel dafür, wie weit reichend die Veränderungen sind, sei „Chronoforce“ genannt. Diesem Roboter in Fischgestalt begegnet ihr relativ früh im Spiel. Habt ihr ihn besiegt, könnt auch ihr Euch in den Robo-Fisch transformieren. In dieser Form nehmt ihr bereits ohne Weiteres den halben Bildschirm ein. Startet ihr darüber hinaus auch noch die Tick Tock – Attacke ist gar der komplette obere Screen von Euch ausgefüllt! Außerhalb des Wassers solltet ihr Euch jedoch tunlichst zurückverwandeln: Hier kann Chronoforce sich nicht einmal bewegen.

Kein „Casual Game“

Die Speicherpunkte im Spiel sind rar. Die meisten Level sind in vier Abschnitte eingeteilt, an jedem findet ihr einen Warppunkt. Zu diesem könnt ihr Euch von den Speicherterminals jedoch nur hin, nicht jedoch auch weg teleportieren. Das bedeutet, dass ihr alle vier Abschnitte am Stück spielen, oder aufwendig durch die vorherigen Level zurück laufen müsst um zu speichern. Zwar ist Megaman ZX Advent nicht so schwer wie die NES-Teile, jedoch kann der anspruchsvolle Schwierigkeitsgrad Casual-Game-verwöhnte Spieler durchaus frustrieren. Immerhin gibt es auch einen „Easy“-Modus, der dem Spieler das Leben etwas leichter macht.

Wer Megaman ZX heil überstehen will, sollte tunlichst die Steuerung verinnerlichen. Diese ist präzise umgesetzt; ein Lernen lohnt sich also tatsächlich. Während die Bewegung der Spielfigur ,wie seit Jahren gewohnt, per Steuerkreuz und Buttons erfolgt, wird der Touchscreen für Zusatzfunktionen benutzt. Dort können vor allem die Welt- und Level-Karten eingesehen werden. Bei letzteren hätten wir uns allerdings etwas mehr Detailfülle gewünscht. Außerdem könnt Ihr den Touchscreen auch dazu nutzen, Euren Megaman in andere Modelle zu verwandeln.

Capcom mag die Mega Man – Fans und hat deshalb außerdem einige freispielbare Extras eingebaut. Es handelt sich dabei um Mini-Spiele, sowie Veränderungen des Hauptspiels. Erwähnt sei hier nur das Mini-Spiel „Gem Buster“, das ihr relativ früh freischalten werdet. Dabei handelt es sich um ein ausschließlich im Multiplayer-Modus spielbares Puzzle-Spiel in Tetris-Manier. Bei der insgesamt guten deutschen Sprachfassung hat es Capcom an einer Stelle dann allerdings zu gut gemeint. Statt „Spielende“ sagen wir bitte alle weiterhin GAME OVER.

Fazit

Capcom hat wieder einmal einen nahezu perfekten Ableger der Megaman-Serie produziert. Die wunderschönen Spritewelten, die tolle Musikuntermalung, die einfallsreiche Gegnergestaltung und die Möglichkeit der Aneignung der Fähigkeiten der Endbosse begeistern auch im neuesten Teil der Reihe. Innovationen gibt es hingegen eher weniger. Bemerkenswert ist der für heutige Verhältnisse relativ hohe Schwierigkeitsgrad. Fans der Serie werden sich hingegen höchstwahrscheinlich eher unter- als überfordert fühlen.

Grafik
8
Sound
8
Gesamt
8.5

verfasst von „ThE CaPtAiN“

Diesen Artikel teilen:

Vielen Dank an die Firma Capcom für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 27.April.2008 - 10:00 Uhr