Spieletest: FIFA 99 N64

Weitere Infos

Releasedate:
1. März 1999

USK 0

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 2 Meinungen

Specials: keine

Wie jedes Jahr beschert uns EA Sports auch diesmal wieder eine Fortsetzung ihrer beliebten Fifa-Reihe. Kann es nun endlich „International Superstar Soccer 98" vom Thron der Fußballspiele stürzen?

Auf ein Anfangsvideo wie beim PC und der Playstation müssen wir leider wie immer verzichten. Das Hauptmenü sieht dann aber schon vielversprechend aus. Es gibt viele verschiedene Spielarten, darunter natürlich das Freundschaftsspiel, eine Saison, Training und einiges mehr. Es lassen sich sämtliche Spieler und Mannschaften bearbeiten, von der Trikot- bis zur Bart-Farbe kann alles eingestellt werden. Außerdem kann in den Optionen noch vieles zum Sound und zum Spiel auf dem Platz selber eingestellt werden.

Starten wir mal ein Freundschaftsspiel. Zunächst wählen wir aus zwölf Ligen mit insgesamt 220 Mannschaften zwei aus. Wir legen eins von 19 Stadien fest, die Länge einer Halbzeit und den Schwierigkeitsgrad, der in drei Stufen unterteilt ist. Außerdem lässt sich noch das Spieltempo, das Wetterverhätnis und die Spielzeit einstellen.

Sind wir durch diese Optionen durch, geht es mit dem Spiel los. Die zwei Mannschaften laufen zum Mittelkreis und stoßen an. Das Stadion sieht sehr realistisch aus, nur leider sind die Zuschauer wieder zu Texturen verarbeitet worden. Die Spieler sind toll animiert, was spätestens nach dem ersten Foul auffällt, wenn sie sich beschweren. Es gibt eine Vielzahl an Kameraeinstellungen. Von einer Turmkamera, die sehr guten Überblick über das Geschehen bietet bis zur normalen TV-Kamera. Bei dieser lässt sich feststellen, dass das Spiel nicht besonders flüssig läuft.

Und leider spielt es sich auch nicht flüssig. Im einfachsten Schwierigkeitsgrad ist es ja noch in Ordnung, aber spätestens ab dem zweiten kommt man mit dem Ball keine zehn Meter weit. Sobald einer der Abwehrspieler des Gegners in der Nähe steht, ist der Ball weg. Dies ist ziemlich frustrierend, aber nach kurzer Zeit geht es auch anders herum, denn in der Regel lassen sich auch die Angreifer des Computers leicht stoppen. So findet die meiste Zeit ein ziemliches Geplänkel im Mittelfeld statt, und es kommt kaum zu Strafraumszenen.

Sollte es aber doch mal soweit sein, daß ein Abwehrspieler mit einem der zahlreichen Tricks ausgespielt wird, so lässt sich aufs Tor schießen. Dann geht der Ball entweder genau auf den Torwart, oder in einen der beiden Winkel. Überhaupt entsteht in dem Spiel der Eindruck, dass außer rhythmischen Tastendrücken nichts zu tun ist. Alle Torschüsse werden automatisch gesteuert, genau so verhält es sich mit den Pässen, ob hoch oder tief. Sollte jedoch kein Spieler in der Nähe sein, landet der Ball hoffnungslos im Aus. Sollte der Ball dabei über die Toraus-Linie gehen und es einen Abstoß geben, ist klar festzustellen, dass die Grafik und der Sound etwas versetzt kommen, das heißt, das es schon ein Geräusch gibt, bevor der Ball getroffen wurde.

Glücklicherweise sind diese Geräusche aber wieder ein positiver Aspekt des Spiels. Es wird eine richtige Stadion-Atmosphäre erzeugt. Die Zuschauer pfeifen den Gegner aus und jubeln über eine schöne Aktion eines Spielers ihrer Mannschaft. Die Spieler stöhnen beim Schießen zwar manchmal wie beim Damentennis, was aber eigentlich nicht so stört. Anders sieht es leider mit dem Kommentator aus. Dieser spricht komplett Englisch, weil auf dem Modul zu wenig Platz für eine deutsche Übersetzung ist. Seine Kommentare sind nicht besonders vielseitig, und er spricht auch nicht sehr oft. Meistens kündigt er nur den Anstoß an und sagt, wenn ein Tor gefallen ist.

Dies sagt er allerdings so lasch, wie sich der Spieler nach einem Tor fühlt. Es ist einfach keine Herausforderung, bis zum Strafraum zu laufen und den B-Knopf zu drücken. Die ganzen Tricks sind ja ganz schön, aber viel zu einfach auszuführen. So gelingen sie immer und sind nichts besonderes mehr. Während bei ISS98 für eine 360°-Drehung der Analog-Stick einmal im Kreis gedreht werden musste, muss hier nur zweimal R oder Z gedrückt werden.

Fazit

Ich bin von diesem Spiel enttäuscht wie selten zuvor. Es hat eine tolle Grafik, die zwar ab und zu ruckelt, aber trotzdem anschaulich ist und bis auf die Kommentator-Einlagen gibts auch einen guten Sound. Allerdings hat das Spiel ein großes Problem: Es macht irgendwie keinen Spaß. Es wirkt nach kurzer Spielzeit wie ein interaktiver Spielfilm, bei dem nur rechtzeitig ein oder zwei Knöpfe gedrückt werden müssen, um etwas zu erreichen. Somit ist zum Schluss zu sagen, daß dieses Spiel sich nicht die Krone der Fußballspiele aufsetzen kann.

Grafik: 9
Sound: 8
Multiplayer: 10
Gesamt: 8

verfasst von „Simn“

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