Spieletest: Duck Tales 2 NES

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Weitere Infos

Releasedate:
32. TBA 1993

unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Disney-Lizenz
gelungene Grafik
teils sehr gelungene Musik
Pogostock-Upgrades
Negativ:
viel zu geringer Umfang
einige weniger gelungene Musikstücke

Dagobert Duck hat wieder einmal Gold gewittert und diesmal hat es ihn richtig gepackt. Er ist auf der Suche nach dem verschwundenen Duckschen Familienschatz, nach welchem auch schon sein Erzfeind Mac Moneysac sucht. Zum bedauern des geldgierigen Erpels muss er dafür aber erst einmal alle Teile der Schatzkarte finden, die auf der ganzen Welt verstreut sind. Mit seinen Neffen Tick, Trick und Track macht er sich nun auf den Weg, um den Familienschatz noch vor seinem Widersacher zu finden.

Der Ruf des Goldes

4 Jahre nach der Veröffentlichung von Duck Tales, welches durchaus überzeugen und begeistern konnte, schob Capcom einen Nachfolger mit dem Namen „Duck Tales 2“ auf den Markt. Schon beim Starten des Spiels sieht man die frapierende Ähnlichkeit zum Vorgänger. Wie auch schon beim Erstling habt ihr hier die Wahl zwischen den Schwierigkeitsgraden LEICHT, NORMAL und SCHWER. Dabei sticht einem schon die erste Neuerung ins Auge: Denn Teil 2 bietet - im Gegensatz zum Vorgänger - deutsche Bildschirmtexte. Wurde eine Wahl getroffen, gelangt ihr zur Weltkarte mit 5 Gebieten auf dem ganzen Globus. Dieses mal reist die reichste Ente der Welt in die Gebiete „Ägypten“, “Niagara“, “Schottland“, “Bermudas“ und die “Osterinsel“, in welchen die Teile der Schatzinsel darauf warten, gefunden zu werden.

Wählt man eines der Gebiete an, erzählt Quack der Bruchpilot einige interessante Dinge über die Destination und verrät, welchen Geheimnisvollen Schatz es zu finden gibt. Die einzelnen Gebiete sind abwechslungsreich und passend zur jeweiligen Vorlage gestaltet. Bei den Niagara-Fällen sind Dagoberts Genauigkeit und Fähigkeit als Springer gefragt, denn hier warten tiefe Schluchten und große Seen darauf, unbeschadet überwunden zu werden. In Bermuda besteigt Dagobert einen Frachter, welcher als verschollen gilt und mit einigen Geheimnissen auf dessen Erkundung wartet. In Ägypten ist der Erpel von Treibsand umgeben und muss versuchen, sich durch Irrwege und Fallen durchzuarbeiten. Auf ein geheimnisvolles und verwinkeltes Schloss muss sich Dagobert einstellen, wenn er nach Schottland reist und auf der Osterinsel warten einige Rätsel auf den Multimilliardär.

In den einzelnen Gebieten warten wieder zahlreiche Geheimnisse und Geheimgänge auf ihre Erkundung - auch kann Dagobert wieder reichlich Schätze in Form von Diamanten oder Antiken Gegenständen finden. Die eigentliche Suche nach den Teilen der Schatzkarte könnte sich aber als etwas schwieriger gestalten, denn diese sind teils gut Versteckt und nicht ohne weiteres Auffindbar.
Je nach Gebiet warten natürlich die unterschiedlichsten Gegner und Gestalten auf den Enterich, die ihn an der Erkundung der Umgebung hindern wollen. Diese können entweder mit seiner patentierten Pogo-Sprungattacke oder mit Hilfe seines Schlagstockes beseitigt werden.

Doch hierin gibt es eine weitere Neuerung – Denn für seinen Spazierstock kann der Protagonist Power-Upgrades finden, welche in einigen Gebieten versteckt sind. Er muss dazu lediglich den Erfinder Daniel Düsentrieb im jeweiligen Level finden. Diese ermöglichen entweder das Durchbrechen von hartem Gestein mit dem Pogo-Sprung oder das Ziehen von schweren Gegenständen – somit ist es nicht möglich, am Anfang des Spiels jeden Bereich eines Gebietes zu betreten, ohne die Upgrades zu haben. Der Spazierstock des Erpels wird im zweiten Teil sowieso etwas intensiver in die Umgebung eingebunden – So etwa muss dieser damit Hebel betätigen, um Förderbänder zum Laufen zu bringen oder kann damit Kanonen abschießen um dahinter verborgene Diamanten und Schatzkisten zu bergen.

Am Ende eines jeden Gebietes wartet dann ein Endgegener darauf besiegt zu werden, welcher danach das Geheimnis des Gebietes freigibt. Wie auch schon im ersten Teil besitzt jeder dieser Gegner seinen individuellen Kampfstil und seine eigene Taktik. Der eine wirft mit Feuerbällen und versucht Entenfrikassee aus dem Spieler zu machen, ein anderer wiederum lässt Steinblöcke von der Decke fallen um diesen zu plätten. Die Bossgegner sind gegenüber dem Vorgänger nur teils etwas schwieriger geraten, einige aber sind leider auch sehr einfach zu besiegen, welches immer mit 5 Pogo-Sprüngen auf den Kopf geschieht. Habt ihr ein Gebiet beendet, kann sich der Protagonist im Kaufhaus mit Items und nützlichen Gegenständen ausstatten. Hier stehen etwa ein zusätzliches Leben, ein Geldspeicher, ein Continiue-Globus oder ein zusätzlicher Energiepunkt zur Auswahl, wofür der Geizhals allerdings in seinen Geldbeutel greifen muss. Denn auch für den Großbesitzer gilt: Nichts ist umsonst!

Im Vergleich zum Vorgänger wurde die Zeitbegrenzung abgeschafft, was einem ermöglicht, ohne Zeitdruck nach Schätzen und geheimen Orten zu suchen. Wie auch schon im Vorgänger gibt es die Möglichkeit, verschiedene Enden zu erzielen. Waren es beim Vorgänger 2, so gibt es in Duck Tales 2 gleich drei verschiedene Varianten, wie das Spiel beendet werden kann. Der Abspann ändert sich ein wenig, je nachdem wie viel Schätze, Geheimnisse und somit Geld ihr gesammelt habt.

Hat Dagobert alle Teile der Schatzkarte gefunden, muss er entsetzt feststellen, dass seine Neffin Nicky von Mac Moneysack entführt wurde. Dieser fordert den Erpel nun auf, ihn auf seinem Schiff zu besuchen und alle Schätze, die er gefunden hat, auszuhändigen. Und so macht sich dieser auf den Weg, zum einst versunkenen Frachter in den Bermudas um den finalen Kampf zu bestreiten und Nicky zu befreien. Leider ist damit auch der größte Kritikpunkt des Vorgängers erhalten geblieben, denn es gibt wieder nur 6 nicht allzu lange Gebiete, welche es zu Erkunden gilt. Es ist unerklärlich, wieso im Jahr 1993 noch ein Spiel nur aus 6 Abschnitten bestehen muss. Es gibt genügend andere Spiele (auch von Capcom), die bis zu dieser Zeit deutlich mehr Level geboten haben. Das ist wirklich schade, denn Spaß macht das Spiel allemal.

Grafische Präsentation und Technik

Wie auch schon beim Vorgänger wurden hier die einzelnen Gebiete sehr schön und abwechslungsreich gestaltet. Sei es auf dem Schiff in den Bermudas, in welchem ein Unwetter tobt und Dagobert mit Gewitter und Regen die Erkundung erschwert wird, dem Niagara-Gebiet mit seinen Wasserfällen oder der Osterinsel mit der zahlreichen Vegetation. Einzig das Schloss in Schottland wirkt etwas monoton und trist. Das Level-Design ähnelt stark dem des Vorgängers und bietet neben teilweise alternativen Routen auch versteckte Höhlen und Räume. Die unterschiedlichen Gegner, die dem Erpel im Abenteuer begegnen sind den Entwicklern ebenfalls gelungen und passen gut in die jeweiligen Gebiete. Ebenso wurden die groben Ruckler und Slowdowns des Vorgängers zum Großteil ausgemerzt, was den Spielverlauf flüssiger ausfallen lässt. Das NES-typische Flackern ist zwar wieder mit dabei, allerdings wurde dies auf ein Minimum reduziert.

Musikalische Untermalung

Diese ist den Entwicklern zwar teils sehr gut gelungen, was man an der Ohrwumrqualität des Bermuda - sowie Niagara-Gebietes merkt, aber leider sind die Musikstücke der restlichen Gebiete eher nichtssagend oder gar unpassend. Dies ist schade, denn schon beim Vorgänger die geniale Musik viel Atmosphäre erzeugt hat, welche beim Nachfolger dadurch nur bedingt aufkommt. Die Soundeffekte sind gelungen und passen ebenfalls gut zum Geschehen.

Die Steuerung

In Sachen Steuerung haben die Entwickler wieder gute Arbeit geleistet. Diese funktioniert sehr gut und macht das, was sie soll. Dagobert wird dabei mit dem Steuerkreuz gelenkt, mit dem A-Knopf springt er und mit B Attackiert er. Erfreulicherweise hat man die etwas unglückliche Pogo-Sprung-Tastenbelegung des Vorgängers ausgebessert: Diesmal reicht es vollkommen aus, nur die B-Taste zu drücken um einen Pogo-Sprung auszuführen.

Fazit

Duck Tales 2 ist eine gelungene Fortsetzung des Erstlings mit Verbesserungen in der Steuerung und der Technik. Spielerische Verbesserungen wie die Suche nach den Schatzkarten-Teilen sowie die Spazierstock-Upgrades können ebenso Überzeugen wie die deutschen Bildschirmtexte. Einzig die teils weniger gelungenen Musikstücke sowie der erneut mickrige Umfang lassen etwas Wehmut aufkommen. Waren 6 Gebiete anno 1989 noch einigermaßen akzeptabel, so ist dies 1993 nicht mehr nachvollziehbar gewesen. Hier hätte Capcom einen deutlich gesteigerten Umfang bieten müssen. Wäre dieser deutlich höher ausgefallen, hätte sich dies Dank der Verbesserungen auch in der Endwertung wiedergespiegelt. So allerdings befindet sich das Spiel auf etwa dem gleichen Niveau wie der Erstlings.

Grafik
9
Sound
8
Gesamt
8

verfasst von „Tommy“

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Letzte Aktualisierung: 12.August.2013 - 10:08 Uhr