Trotz allen Mankos ist CT: Special Forces ein sehr schönes Spiel geworden. Gerade Leute, die ähnliche Titel auf "Oldie"-Konsolen gespielt haben, wird auch das mangelnde Passwort-System nicht nerven. Da das Spiel nie unfair wird, könnt Ihr leicht lernen, schwierige Situationen beim zweiten Versuch zu meistern, wodurch die Motivation auch länger enthalten bleibt. Nicht zu empfehlen ist das Spiel eigentlich nur Leuten, die dem Genre sowieso ablehnend gegenüber stehen oder den GBA nur für wenige Minuten unterwegs auspacken.
Spieletest: Counter Terrorist Special Forces GBA
Weitere Infos
Releasedate:32. Juli 2002
Anzahl der Spieler: 2
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Gutes Shoot'em up
- Hübsche Grafik & passende Musik
- Verschiedene Outfits und 5 Waffengattungen
- Negativ:
- "Speichern" nur per Passwort
- Etwas kurz
Dass auf dem Gameboy Advance oft längst tot geglaubte Spielkonzepte wieder auftauchen, ist kein Geheimnis mehr - Nostalgiker freut's. Counter-Terrorist: Special Forces greift ein Spielprinzip auf, das schon Mitte der 80er Jahre aufkam und jüngst -seit Dukes neuestem PC-Abenteuer- vielleicht sogar wieder in Mode kommt: Das gute, alte 2D - Shoot 'em up.
Schlimm, wenn es in der realen Welt so wäre: Ähnlich
einschlägigen Action-Filmen und wie in anderen Games des
Genres, schlüpft Ihr in die Rolle eines Elite-Soldaten,
der auf seinem Weg von A nach B im Alleingang jeden
Terroristen niederschießt, der ihm in die Quere kommt -
und das sind beileibe nicht wenige.
Diese versuchen wiederum unserem Protagonisten dieses
Unterfangen gehörig zu erschweren: Mittels Maschinengewehren,
Raketenwerfern oder mit Waffen versehenen Autos stellen sie
sich dem Soldaten entgegen. Dabei verhalten sie sich
nicht sonderlich intelligent, sondern wiederholen ständig
die für ihren Typ charakteristische Aktion. Die Standard-Terroristen
laufen z.B. einen vorgegebenen Weg ab und schießen dabei
in vorgegebenen Intervallen. Was auf den ersten Blick
als Manko erscheinen könnte, ermöglicht Euch durch
geschicktes Taktieren Kämpfe unverletzt
zu überstehen - oder manchmal auch zu umgehen.
So versucht Ihr meist den gegnerischen
Geschossen durch Ducken, Springen oder Rückzug
hinter eine Deckung auszuweichen. Danach gilt
es durch heftiges B-Triggern dem Gegner mit
der langsam feuernden Standard-Waffe den Garaus zu
machen - oder natürlich eine der besseren Waffengattungen
zu benutzen. Sowohl ein Maschinengewehr als auch ein
Raketenwerfer, Granaten sowie ein Flammenwerfer stehen Euch
zur Verfügung - allerdings nur mit begrenzter Munition,
die zuvor erst einmal in Form von aufsammelbaren
Kisten im Level gefunden werden muss.
Weil durch die Level springen und schießen auf Dauer
etwas eintönig wäre, bietet CT Special Forces ab und an
einige kleine abwechslungsreiche Einlagen:
In jeder der 4 Welten wartet ein Boss auf seine Festnahme -
Zum Glück hat unser Protagonist immer einer paar
Handschellen im Gepäck!
Ab und zu gilt es auch mittels eines Fallschirms
große Höhen zu überwinden. Was sich spannend anhört,
heißt im Endeffekt, zum richtigen Zeitpunkt B
drücken und mit dem Steuerkreuz balancieren. Wer
zu früh oder zu spät drückt oder die Balance vergisst,
bezahlt mit einem verlorenen Extra-Leben - und die sind ohnehin
knapp.
Thema Extra-Leben: Diese kann man außer bei der
Boss-Verhaftung auch bei der nächsten Einlage
gewinnen: Dem Sniper-Modus. Dieser erwartet Euch
mitten in den Welten an einem Schild. Hier versucht man
innerhalb von wenigen Minuten per Fadenkreuz aus
der First-Person-Perspektive möglichst viele
Geiseln zu befreien, in dem man die Terroristen,
die sie festhalten, ausschaltet. Diese schießen
natürlich währenddessen auch wieder zurück und zehren
so - mangels Deckungs- oder Ausweichmöglichkeit Eurerseits-
kräftig an der Lebensanzeige...
Letztendlich bietet auch der Helikopter-Modus
Abwechslung, der Euch in 2 der 4 Welten erwartet:
Zum Einsatz-Ort fliegt Ihr Euch selbst.
Aus der Draufsicht von oben steuert Ihr den Hubschrauber
durch eine Horde gegnerischer Panzer, Flak-Stellungen
und Helikopter. Gut, dass zwischendurch - wie auch im
"eigentlichen Spiel" Health-Packs verteilt sind.
Am Ende jeder Welt erwartet Euch dann noch einmal
ein Endgegner. Dieser malträtiert Euch mit besonders
fiesen Attacken und befördert Euch auf Grund seiner
hohen Lebensenergie schon einmal unfreiweilig
zum "Game Over"-Screen. Wie für den Rest des Spiels
gilt aber auch hier: hart, aber nicht unfair. Auch
bei den Endbossen ist es möglich, durch eine gute Taktik
den Kampf ohne Verlust eines Extra-Lebens zu überstehen.
Seht Ihr Euch aber trotzdem einmal mit dem "Game Over"-Screen
konfrontiert, bemerkt Ihr unweigerlich das größte Manko des
Spiels: Zwischenspeichern kann man bei Counter-Terrorist:
Special Forces mangels im Modul integrierter Batterie nicht.
Stattdessen müsst Ihr Euch mit einem veralteten Passwort-System
abfinden. Auf einem modernen Handheld,
der ja meist zum Zwischendurch-Spielen dient, ein Unding!
Und auch Passwörter gibt's nur nach dem erfolgreichen
Abschluss einer Welt. Das Durchspielen einer Welt dauert ca.
30 Minuten. Verliert man das letzte Leben mehrmals kurz vor Ende,
kann das ständige Wiederholen frusten.
Wer diesen Bericht bisher sorgfältig gelesen hat, der hat mit Sicherheit bereits die Zahl der Welten (4) mit der von mir gerade genannten Spieldauer pro Welt kombiniert - und ja, es stimmt. Würde das Spiel nicht durch sein mangelndes Speichersystem in Kombination mit dem durchaus nicht allzu niedrig angesetzten Schwierigkeitsgrad in die Länge gezogen, hättet Ihr nicht all zu lange Freude daran. Zwar erwartet Euch nach dem Durchspielen noch ein kleiner Ansporn das Ganze noch einmal zu tun (was, soll noch nicht verraten werden). Dieser wird aber wohl nicht jeden genügend motivieren.
Erfreuen werdet Ihr Euch hingegen an Grafik und Sound.
Die Sprites mit leichtem Comic-Touch sehen hübsch aus und
sind auch makellos animiert. Auch die Hintergründe sind
durchaus ansehnlich, auch auf kleine Details (z.B.
krabbelndes Ungeziefer) wurde geachtet. Keine
grafische Revolution, aber durchaus Oberklasse.
Gut gemacht sind auch die Soundeffekte sowie die elektronische
Musikuntermalung. Zwar keine Melodien, die die dazugehörige
imaginäre Soundtrack-CD in die Charts bringen würden, aber
doch zur Thematik passende und niemals nervende Tunes.
Wenig zu meckern gibt es auch in Punkto Steuerung und
Kollisionsberechnung: Euer Soldat gehorcht Euch auf
Tastendruck. Lediglich bei einigen Trigger-Stellen
(z.B. der Flagge am Levelende) müsst Ihr ab und an etwas
vor und zurück laufen um den Effekt (hier Jubeln am
Levelende) auszulösen.
Erwähnt werden sollte schließlich auch noch die Existenz eines Co-op Modus
für die Multiplayer-Freunde unter uns.
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Vielen Dank an die Firma LSP/BigBen für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 04.August.2002 - 13:22 Uhr