Spieletest: Bayonetta 2 NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
16. Februar 2018

USK 18 Online spielbar Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
tolles Setting
starke Protagonistin
herausfordernd
Negativ:
marginale Aufwertung der Wii U Fassung

Während sich viele Kenner zuletzt über die Ankündigung von Bayonetta 3 freuten, war anderen sicherlich gar nicht klar, dass es bereits zwei Teile der Serie gibt. Das dürfte zwei Gründe haben. Zum einen hat Bayonetta einen langen Weg hinter sich. Der erste Teil erschien damals für die Xbox 360 und PlayStation 3 nachdem SEGA das Publishing übernahm. Danach folgte eine fünf Jahre dauernde Funkstille. Die stylische Hexe schien in der Versenkung verschwunden zu sein. Wie aus dem nichts kündigte Nintendo dann an, dass Bayonetta 2 exklusiv für die Wii U erscheinen und auch der Erstling auf das System umgesetzt werde. Grund für diese Zusammenarbeit war mit Sicherheit auch die große Kritik an Nintendo man sei zu weit vom Spielemarkt für Erwachsene abgerückt.
Der zweite Grund dürfte sein, dass die Wii U sich bekanntlich eher schlecht als recht verkaufte. Aufgrund der Exklusivität war die Größe der Zielgruppe also dementsprechend relativ klein. Dennoch scheint Nintendo von der Marke überzeugt zu sein und will einen dritten Teil ebenfalls exklusiv für die Nintendo Switch veröffentlichen.
Um die Wartezeit bis dahin abzukürzen und um sich mit dem Charakter, der Spielmechanik und der Geschichte vertraut zu machen, habt ihr nun die Möglichkeit die ersten beiden Teile ebenfalls auf der Switch zu genießen. Im Folgenden wollen wir beleuchten wie sich das Spiel auf dem Hybriden schlägt.

Sexy, dominant und unbarmherzig

Bei Bayonetta 2 handelt es sich wie auch beim Vorgänger um ein waschechtes 3rd-Person-Actionspektakel. Das rasante Kampfsystem weist hierbei starke Parallelen zur wesentlich bekannteren Devil May Cry Serie auf. Im Spiel schlüpft ihr in die Rolle der Umbra Hexe Bayonetta.
Angesiedelt ist der Titel in einer fiktiven futuristischen Welt, welche entfernt an die unsere erinnert. Unterteilt wird diese Welt in verschiedene Dimensionen - Inferno, Paradiso, Purgatorio und die Menschenwelt. Der ewig währende Konflikt zwischen Schatten (Umbra Hexen) und Licht (Lumen-Weisen) gerät durch einen Vorfall aus dem Gleichgewicht. Dadurch werden die Lumen-Weisen geschlagen und die Umbra Hexen nachfolgend fast vollständig ausgelöscht.
Euer Abenteuer beginnt damit, dass ihr und eure Verbündeten in einen Kampf verwickelt werden, in Folge dessen eure Freundin in die Unterwelt verschleppt wird. Das kann Bayonetta natürlich nicht zulassen und macht sich auf den Weg Sie zu retten. Dabei entwickelt sich eine komplexe Geschichte bei der die Grenzen zwischen Gut und Böse mal wieder verwischen und selbst die Schöpfung in Frage gestellt wird. Dabei stellen sich euch natürlich alle möglichen Kreaturen und Wesen in den Weg, von Monstern über Engel bis hin zu Dämonen und maschinenartigen Dingen.

Hübsch aber nicht wehrlos

Bayonetta wirkt auf den ersten Blick wie ein verschlagendes und verwöhntes Biest, welches genau das bekommt was sie möchte. Und genau das ist im Prinzip auch der Fall. Allerdings weniger durch subtiles Vorgehen und Intrigen wie man meinen könnte, sondern durch brachiale Gewalt. Ausgerüstet mit allerhand Nah- und Fernkampfwaffen metzelt ihr eure Gegner scharenweise nieder bevor diese überhaupt verstehen was mit ihnen geschieht. Wie auch bei Devil May Cry ist es auch hier von Vorteil möglichst lange und effektive Kombos aneinander zu reihen. Euer Arsenal und eure Techniken könnt ihr durch das Finden und Eintauschen von Heiligenscheinen und goldenen Schallplatten aufstocken bzw. erweitern.
Als wäre das Kampfgeschehen noch nicht brutal genug, kann Bayonetta spezielle Folterattacken ausführen bei denen ihre Widersacher buchstäblich zerfetzt werden.
Wie auch im Erstling könnt ihr durch geschickte Ausweichen die sogenannte Hexenzeit aktivieren. In dieser beschwört ihr mächtige Dämonen, welche aus euren Haar entstehen, die eure Feinde kurzerhand niedermähen.
Durch die Option Feinde anzuvisieren könnt ihr euch sinnvolle Ziele für den Start eurer verheerenden Kombo-Attacke herauspicken.
Die Spiele der Bayonetta Serie stehen in dem Ruf sehr herausfordernd zu sein und so ist auch Bayonetta 2 keine leichte Kiste. Zum Glück könnt ihr aus fünf Schwierigkeitsgraden wählen um euch das Leben zu erleichtern. In den leichteren Modi zum Beispiel ist es wesentlich einfacher Kombos auszulösen und durchzuführen.
Neben der eigentlichen Geschichte, gibt es auch immer wieder Nebenaufgaben die erledigt werden möchten. Allen voran die sogenannten Alfheim Herausforderungen. In diesen geheimen Abschnitten, könnt ihr zeigen ob eine wahre Umbra-Hexe in euch steckt. Schließlich gilt es die dort vorhandenen Gegner immer unter bestimmen Voraussetzungen zu besiegen. So dürft ihr zum Beispiel nur eine bestimmte Anzahl von Attacken ausführen, nur Hexenzeit verwenden oder nur durch Folterangriffe töten. Also Belohnung winken euch sehr hilfreiche Upgrades. Aber seid gewarnt, die Schwierigkeit dieser Level grenzt teilweise schon ans diabolische.

Ein kleines Extra

Käufer der Wii U Fassung könnten sich bislang nach einem Grund fragen, den Titel nochmals zu kaufen. Die einzig wirklich Neuerung der Switch-Fassung ist der Mehrspielermodus Hexen-Klimax. Hier könnt ihr lokal oder online mit anderen Spielern in die Schlacht ziehen. Neben diversen Einstellungsmöglichkeiten habt ihr die Option während ihr auf Mitspieler wartet gegen CPU gesteuerte Widersacher anzutreten. Ihr habt dabei die Wahl ob ihr mit zufälligen Partnern oder Freunden spielen wollt. Es wird zwar recht flott ein Mitspieler gefunden, aber bis eine erfolgreiche Verbindung hergestellt werden kann, braucht es oftmals mehrere Anläufe.

Technik zwischen Himmel und Hölle

Wer den Erstling bereits gespielt hat, weiß was auf ihn zu kommt. Rasante überzogene Action die oftmals haarscharf am Rande des Sexismus oder der Grausamkeit vorbei schrammt. Fantastisch inszenierte Kamerafahrten und atemberaubende Cutscenes.
Trotz alle optischer Reize die mehr als ausreichend zu Schau gestellt werden, wird Bayonetta dabei nie reduziert. Sie ist eine knallharte Kämpferin die es einfach liebt nicht mit Reizen zu geizen.
Optisch hat sich im Vergleich zur Wii U Fassung nicht wirklich viel getan, auch wenn das Spiel im Docked-Modus doch wesentlich eher auf stabilen 60 FPS zu laufen scheint. Im Handheldmodus gibt es dennoch einige Einbrüche zu vermelden, die zwar nicht unbedingt zur Unspielbarkeit führen, aber dennoch etwas stören können. Hier hätte man so lange nach Release vielleicht doch noch mal eine Schippe drauf legen können oder müssen.
Akustisch kann das Spiel vorweg durch seine brillante Sprachausgabe punkten. In Sachen musikalische Untermalung ist der Titel allerdings ganz klar ein Grenzgänger. Während sich ein Teil wohl über die peitschen und hektischen J-Pop Lieder freut, werden anderen die Augen verdrehen und den Ton abschalten. Unterm Strich passt die Akustik dennoch wie die Faust auf Auge wenn man das große Ganze betrachtet.

Fazit

Wer Bayonetta etwas abgewinnen kann, aber auf den Nachfolger auf Grund der Systemwahl verzichtet hat, der kann hier bedenkenlos zugreifen. Auch wenn das Spiel nicht leugnen kann, dass es schon einige Jahre auf dem Buckel hat, ist es doch immer wieder ein vergnügen in die Stiefel der Hexe zu schlüpfen und seine Widersacher bluten zu lassen. Wenn auch etwas weniger brutal als der Erstling hat Bayonetta 2 seine USK 18 redlich verdient. Rasante Action, markige Sprüche und anzügliche Posen kommen hier nicht zu kurz. Wer bereits im Besitz der Wii U Fassung ist, hat neben dem Aspekt den Titel portabel genießen zu können und dem Mehrspielermodus Hexen-Klimax kaum Anreiz sich das Spiel erneut zu kaufen.

Grafik
8
Sound
8
Multiplayer
7
Gesamt
9

verfasst von „David“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 01.März.2018 - 16:07 Uhr