Spieletest: Battalion Wars NGC

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Releasedate:
32. Dezember 2005

USK 12 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Balance zwischen Strategie und Action
Charakter der Wars-Reihe gut eingefangen
Negativ:
wenig Umfang

Battalion Wars ist im Herzen ein Vertreter der Famicom-Wars-Reihe, aus der in Europa nur die GBA-Spiele (Advance Wars) bekannt sind. Kriegsverharmlosung liegt bei dieser Reihe in der Familie und so braucht man sich seit jeher nicht zu wundern, wenn in den Spielen Soldaten 'hinweggeschnippt' werden, und sich die Heerführer darüber unterhalten, dass ihnen die Auseinandersetzung Spaß gemacht hat und bald wiederholt werden sollte. Immer geht es auch um eine Reihe von Parteien, vertreten durch einige Befehlshaber, die in einer Art sportlichem Wettstreit ihre Soldaten aufmarschieren lassen, um die eigenen Fähigkeiten zu messen. Bei den vier Parteien in Battalion Wars lassen sich auch wieder klar definierte Figuren finden, die sich gerne an Klischees bedienen. So hat die Allianz, die der Spieler meist vertritt, einen kleinen, rundlichen General mit Zigarre und eine ständig fröhlich klingende Cheerleader-Kommandantin zu bieten. Auf der Seite der Tundraner gibt es einen alten Zaren, der mit russischem Akzent spricht und dem Demokratisierungskurs seines Sohnes misstraut.

Zwischenmenschliche Erfahrungen

Allerdings geht es bei Battalion Wars actionreicher zu, als bei den bisherigen Wars-Titeln, denn wenn es sich als Strategiespiel bezeichnen lässt, dann als Echtzeitstrategiespiel. Als solches ist es aus gutem Grund limitiert: Während bei echten Echtzeitstrategiespielen ein allmächtiger Spieler Truppen kommandiert und ihnen die eigentliche Kriegsführung überlässt, findet er sich bei Battalion Wars selbst auf dem Spielfeld wieder, wo er eine vorgefertigte Truppe verschiedener Einheiten im Kampf anführt. Die Einheitentypen sind stark inspiriert von den Famicom-Wars-Spielen. Viele Typen, eingeteilt in Infanterie, Fahrzeuge und Lufteinheiten (aber keine Wassereinheiten), sind direkt aus den rundenbasierten Verwandten übernommen; selbst einige Grundregeln bezüglich Balance zwischen der einzelnen Typen werden eingehalten. Ein wesentlicher Unterschied bei diesem Punkt ist natürlich, dass in diesem Spiel die Balance nicht durch Faktoren und Statuswerte alleine erzielt wird, sondern sich in einem tatsächlichen Kampf ergeben muss. So spielen bei Einheiten verschiedene Faktoren eine Rolle: Infanterieeinheiten sind nur leicht gepanzert, so dass es keinen großen Sinn hat, Bazooka-Schützen gegen sie zu verwenden, besonders da den Granaten ausgewichen werden kann. Flammenwerfer-Soldaten richten dagegen verheerenden Schaden bei der Infanterie an, aber auch Fahrzeuge sind meist gefährlich für diese Truppen. Der schweren Hülle von verschiedenen Panzern können die Maschinengewehre oder Flammenwerfer kaum einen Kratzer zufügen, Panzer dagegen verfügen meist über Maschinengewehre, um auch bewegliche Einheiten mit niedriger Panzerung zu treffen. Panzer selbst sind neben anderen Panzern gegen Bazooka-Schützen empfindlich. Auch wenn diese kleinen Soldaten zur Infanterie zählen, können sie ihnen mit ihren Waffen trotz der Panzerung beträchtlichen Schaden zufügen, wobei bei den trägen Fahrzeugen auch das Treffen kein Problem darstellt. So ist ein Panzer, der meist alleine gegen eine Horde Bazookas antreten muss, im Nachteil und sollte von Infanterie gedeckt werden. Sobald auch noch Lufteinheiten ins Spiel kommen, wird die Sache unübersichtlich. Panzer sind sehr verwundbar gegen wendige Kampfhelikopter, die wiederum gegen spezielle Luftabwehreinheiten mit deren zielsuchenden Raketen empfindlich sind, von anderen Bodeneinheiten aber kaum getroffen werden. Auch vor Jets sollten sich Helikopter in Acht nehmen, die mit ihren Raketen zwar den Luftraum sauber halten, für den Boden allerdings kaum eine Gefahr darstellen. Diese und einige weitere Regeln sind zu beachten, wenn die Truppen zu kommandieren sind. Aber was fast noch interessanter ist: Diese alle und noch einige andere Einheiten sind spielbar!

Persönlicher Einsatz

Im Spiel kann dazu jederzeit die zu steuernde Einheit aus allen, der eigenen Truppe zur Verfügung stehenden gewählt werden, in deren Haut der Spieler dann schlüpft. Jede Einheit hat ein eigenes Handling, das ihren Charakter gut widerspiegelt, sei es nun ein einfacher Soldat, ein träger Spezialpanzer, oder ein schneller Kampfjet. Grundsätzlich wird Drehen und Bewegen mit dem Analogstick erledigt, L erlaubt es ein Ziel zu fixieren, vergleichbar mit Zelda oder Metroid. A feuert die Standardwaffe ab und R erlaubt freies Zielen, die bewährte Action-Adventure-Shooter-Steuerung also. Der Spieler ist dabei - unabhängig von der gewählten Einheit - ziemlich sicher der stärkste Vertreter des Typs. So sollte im Kampf die Einheit gut gewählt werden, damit die computergesteuerten Einheiten an Fronten kämpfen, bei denen es keinen großen Unterschied macht, wer nun die Steuerung einer einzelnen Einheit übernimmt, der Spieler dagegen beispielsweise mit einem leichten gegen einen schweren Panzer antritt, da dann eine gute Chance besteht, dass der Gegner seine mächtigere Einheit verliert und dazu noch das Feuer auf ein Ziel konzentriert, das zu treffen er nicht in der Lage ist. Es ist auch häufig sinnvoll, mit wenigen Einheiten voraus zu ziehen, um beispielsweise Bazooka-Schützen auszuschalten, damit die Panzer gefahrlos nachrücken können. Diese Ziele, Verhaltensmuster und Spielweisen ändern sich zwischen Missionen drastisch, da für jede Mission ganz spezielle Einheitentypen zur Verfügung stehen.

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