Mario Kart 8: Ersteindruck der Redaktion

Mario Kart 8: Ersteindruck der Redaktion

Während Redaktionschef David bereits im Besitz der Mario Kart 8-Vollversion ist und in seinem Review eine klare Kaufempfehlung ausspricht, durften Kollege Lukas und ich in der vergangenen Woche im Zuge einer Presseveranstaltung in Wien ebenfalls Hand an den heiß erwarten achten Teil der beliebten Fun-Racer-Serie legen. In angenehmer Atmosphäre konnten wir uns so auch einen ersten Eindruck verschaffen und hatten sogar die Möglichkeit, in einem Turnier gegen die Redakteure und Mario Kart-Fans der österreichischen Presse anzutreten.

Benjamins Meinung: Mario Kart 8 braucht sich hinter seinen Vorgängern definitiv nicht zu verstecken. Die durchaus gelungenen Features des Baustein-Prinzips bei der Kart-Zusammenstellung sowie die Gleiter- und Unterwasser-Passagen kennen wir bereits aus Teil 7 und machen auch im Wii U-Debut eine gute Figur. Anti-Gravitationspassagen verleihen dem Spiel frischen Wind und schaffen völlig neue Möglichkeiten im Streckendesign. Letzteres ist übrigens äußert gelungen – großartige Schauplätze und die Liebe zum Detail stechen einem sofort ins Auge. Auch die 16 Retro-Strecken wurden ordentlich aufpoliert, angepasst und weisen klar merkbare Neuerungen auf, welche sie wiederum noch attraktiver machen. Wer nur alleine oder zu zweit spielt, kommt auch in den Genuss einer extrem flüssigen Bildabfolge – ein derart geschmeidige Framerate ist schon was feines. Natürlich kann sich der Titel auch bei voller Besetzung mit 4 menschlichen Mitspielern zeigen lassen, ganz so flüssig wird das Geschehen meiner Empfindung nach aber nicht mehr dargestellt.

Da gleitet Bowser dahin – mit all seinen Schergen im Schlepptau. Doch selbst die treuesten Untergegeben werden in einer Partie Mario Kart bei der erstbesten Gelegenheit gnadenlos in einer Staubwolke zurückgelassen!

Neben all dem Lob haben die Entwickler allerdings auch die ein oder andere Entscheidung getroffen, die ich nicht so ganz nachvollziehen kann. Einerseits sind es Kleinigkeiten wie die Streckenkarte, die nun von der Bildfläche verschwunden ist und einzig und allein dem GamePad-Spieler vorbehalten bleibt. Auch die Tatsache, dass der Bildschirm im 2-Spieler-Modus nun vertikal geteilt wird, mag nicht jedem recht sein. Sprichwörtlich gegen die Wand gefahren wurde allerdings der Kampfmodus, der bislang stets Arenen bot, um sich gegenseitig mit Items zu bombardieren. Mario Kart 8 verzichtet hingegen gänzlich auf solche und lässt die Fahrer einfach auf Teilen der gewöhnlichen Strecken gegeneinander antreten. Resultat: Man trifft sich viel zu selten, entwickelt öde Warte-Taktiken, vermisst klassische Kreuzfeuer-Situationen und verliert im Zuge dessen ganz schnell die Motivation; was bleibt, ist eine richtig billige Umsetzung der einst so spaßigen Battle-Runden. Schade!

Lukas´ Meinung: Wie Kollege Benjamin schon sagte – zumindest unserem Ersteindruck zufolge kann man diesmal den Battle Mode ziemlich vergessen. Dessen Abstieg scheint sich langsam zum unseligen Running Gag zu entwickeln – die letzte in jeder Beziehung überzeugende Inkarnation dieser Spielvariante gab es im ehrwürdigen Mario Kart 64, während danach immer wieder Mätzchen wie zu kleine Arenen, Team-Zwang oder aufzublasende Ballons eingebaut wurden...Mario Kart 8 scheint dem so kultigen Modus nun endgültig die lange Nase zu zeigen. Äußerst enttäuschend.

Weniger enttäuschend ist hingegen Lukas´ Leistung im 100ccm-Turnier: Auch wenn das Rennen bis zum Ende spannend blieb, konnte er mit knappem Vorsprung den ersten Platz erringen und durfte im Anschluss eine schicke Trophäe einheimsen. Gratulation!

Aber apropos Mario Kart 64: Mit seinem enorm liebevollen, detailreichen und auch technisch sehr hochwertigem Design ist Teil 8 nun das erste Heimkonsolen-Mario Kart seit jenem Vorgänger auf dem guten alten 64-Bitter, der grafisch wirklich für einen Wow-Effekt sorgt! Nach den zweifellos tollen, aber optisch eher hausbackenen Episoden Double Dash!! und MK Wii ist der 8er 100%ig auf der Höhe der Zeit und überzeugt mit schickem Geschwindigkeitsgefühl ebenso wie mit wunderschönen und spielerisch super designten neuen Kursen.

So schön kann Mario Kart aussehen! In grafischer Hinsicht setzt der achte Teil wieder neue Maßstäbe.

Und ach ja – auch den Retro-Strecken darf man diesmal besonders applaudieren: Während sie in den vorherigen Episoden auch stets Spaß machten, aber optisch und designtechnisch stets etwas aus dem Rahmen fielen (insbesondere die absolut flachen und grafisch kargen SNES-Kurse), fühlen sie sich diesmal allesamt – komplett mit neu hinzugefügten Höhenunterschieden, Anti-Gravitationspassagen und schicken Randbebauungen – gleich viel frischer an! Und wenn ich mir das grandiose Re-Design der „Tick Tack Trauma“-Strecke ansehe, wünsche ich mir gleich umso mehr ein neues, komplexeres 3D-Mario mit ähnlich schönen Szenarien...

Die Anti-Gravitationsstrecken sorgen für frischen Wind und heben das Streckendesign auf eine vollkommen neue Ebene!

Fazit: Trotz einiger größerer (Der Battle-Modus...waruuuum?) und kleinerer (Warum wurde stur auf einen Fünfspieler-Modus mit Gamepad-Einbindung verzichtet, der bei Sonic & Sega Allstars Racing Transformed schon wunderbar funktioniert hat?) Design-Mängel ist Mario Kart 8 ein echter Hammer geworden – nicht nur ein verdammt schmackhafter Leckerbissen für ausgehungerte Wii U-Besitzer, sondern ein wahrer System-Seller, der PC-, Sony- und Microsoft-Spieler neidisch auf die Nintendo-Plattform schielen lässt. Wenn das nicht den Verkaufszahlen der Konsole einen deutlichen (Pilz-)Turbo verpasst, dann weiß ich auch nicht mehr weiter!

verfasst von „Benjamin F. & Lukas“

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Letzte Aktualisierung: 20.05.2014, 22:07 Uhr