GC 2007: GC-Tagebuch, Tag 2: Los geht's

GC 2007: GC-Tagebuch, Tag 2: Los geht's

So, jetzt geht es aber los. Trotz wenig Schlaf wird dem Wecker Folge geleistet und wir kommen wunderbar pünktlich am Parkplatz des Messegeländes an. Das heißt jedoch keineswegs, dass wir wie geplant in den Messehallen ankommen – aus unerfindlichem Grund bleibt uns der Zugang zum Presseparkplatz verwehrt; wir wurden gar dazu verdonnert, eine kostenpflichtige, sehr weit abseits gelegene Parkanlage zu benutzen (naja, zumindest die Bezahlung konnten wir uns aufgrund von Michaels überzeugenden Auftretens ersparen). Die Sache kostet uns gute 20 Minuten und damit auch die eingeplante Electronic Arts-Pressekonferenz. Super Anfang. Wenigstens ein kleiner Lichtblick: Simon gelingt es, die Empfangsdame zu überzeugen, uns einen „echten“ Presseausweis auszuhändigen; Michael erhält aber ärgerlicherweise nur die „Webportale“-Version, welche mit extremen Einschränkungen verbunden sind – kein Eintritt ins Business-Center; Entwickler-Termine kann man nur wahrnehmen, wenn man von ersteren abgeholt wird – klar, als ob sie nichts anderes zu tun hätten. Aber wie auch immer; eine verpasste PK ist genug. Wir haben zu arbeiten!

Allzu spektakulär fällt der Großteil der Pressekonferenzen und Präsentationen heute nicht aus – Resident Evil: Umbrella Chronicles wird von Simon und mir kurz angespielt (unterhaltsam, aber keineswegs frei von Fehlern), die 10Tacle Studios kündigen ein neues Boulder Dash an (für welchen aber der vormals menschliche Held Rockford durch ein unförmiges blaues Viech mit Kopffüßler-Proportionen ersetzt wurde – ah ja...), Deep Silver gibt die Eröffnung einer Filiale in Österreich bekannt und Ubi Soft stellt ihre neue Serie von Spielen für Wii und DS vor, die vor allem Casual Gamer begeistern und die Grenze zwischen Spielern und Nichtspielern einreißen soll (Hmm, das habe ich doch irgendwo schonmal gehört...Nintendo...Touch Generations...da war doch was...). Drei Zitate aus dieser PK sollen der Nachwelt erhalten bleiben: „Die Generation der Ballerspiele ist vorbei!“ (Yvonne Catterfeld – besagte Aussage wurde mit einem herzlichen Lachen seitens des Publikums quittiert), „Viele Spieler wollen keine zehnstündigen Tutorials absolvieren und epische Items suchen!“ (Ralf Wirsing von Ubisoft. Ich muss mich entschuldigen – bin so ungebildet, dass ich kein einziges Spiel mit einem zehnstündigen Tutorial kenne. Und dass ich nicht weiß, was „epische Items“ sind...) sowie „There are no hobgoblins in our games!“ (Executive Producer jener Spieleserie für Casual Gamers – ich hoffe, die Dame verzeiht mir, dass ich mir ihren Namen nicht gemerkt habe).

Es ist noch ein bisschen Zeit bis zur Nintendo PK (wobei „PK“ diesmal wohl nicht ganz richtig ist; „geführte Tour“ trifft es eher), und so schlendern wir ein wenig durch die Messehallen – Michael wird von Horse Life (DS) gefesselt und bringt kurz darauf mit mir die Demo des unterhaltsamen Wii-Quizspiels Smarty Pants am EA-Stand zum Absturz (wie wir das auch immer geschafft haben – der gellende, nicht enden wollende Ton, welcher mit dem eingefrorenen Bildschirm einhergeht, ist jedenfalls eher unschön). Dann geht’s auf zu Nintendo – nach der ersten Schrecksekunde (nur Gehirn-Jogging, Wii Fit und Konsorten am frei zugänglichen Nintendo-Stand – oh Graus! Gott sei dank gibt es noch einen zusätzlichen Bereich für Journalisten) wird Entwarnung gegeben und wir dürfen uns (teils in Form von Trailern, teils von den Ausstellern vorgeführt) einige Szenen aus Super Mario Galaxy, Metroid Prime 3: Corruption, Zelda: Phantom Hourglass, Super Paper Mario, Pokémon Battle Revolution sowie Zack&Wiki ansehen; alle diese Titel sollen nach der Präsentation dann auch hier spielbar sein. Die PK fällt diesmal sehr viel professioneller und ansprechender als letztes Jahr aus (die dezent peinlichen Hobbyschauspieler „aus dem Publikum“ waren ja jenseits von Gut und Böse) – Überraschungen gibt es hier allerdings keine; Wii Fit ist spielbar, aber das war ja auch zu erwarten. Jetzt aber rasch zu den „Hardcore-Games“ zurück und sie endlich antesten – die Nintendo-Damen wachen darüber, dass jeder von uns nur jeweils sehr kurz Hand an Super Mario Galaxy legt; einen ersten Eindruck (welcher in meinem Fall sehr gut ausfällt) erhalten wir aber dennoch. Zack und Wiki wird kurz angespielt, aber das hiesige Rätsel ist uns irgendwie zu hoch – auf zu Metroid. Naja, eher auf zur Schlange, welche sich vor Metroid angesammelt hat. Nach einer extremen Wartezeit (während die werten Kollegen in der weit kürzeren Schlange vor der zweiten Wii-Station mit Mario Galaxy stehen und scheinbar immer wieder zum Spielen kommen) bin ich schließlich an der Reihe – und kann knappe fünf Minuten spielen, da der Nintendo-Stand um 18 Uhr dicht macht. Winziger Eindruck: In die Steuerung dürfte man rasch reinfinden. Morgen geht’s dann aber wieder dorthin, und diesmal will ich den Titel vernünftig anspielen.

Der Fachbesuchertag endet wie immer mit dem Eröffnungskonzert – auch dieses Jahr wieder ausgesprochen schön, auch wenn der Only-Nintendo-Spieler hier nicht allzu viele Stücke erkennt (New Super Mario Bros., Secret of Mana und Castlevania waren mir bekannt; James Pond 2 und Lemmings gab es ebenfalls als NES-/SNES-Versionen und Rayman Raving Rabbids soll sich angeblich auch irgendwo zwischen den mir unbekannten Tracks versteckt haben, aber ich war offenbar unfähig, es zu finden). Dennoch wieder ein Erlebnis, keine Frage (leider konnten wir keinen der netten Stoff-Sonics fangen, welche ins Publikum geworfen wurden – der Werfer dreht sich leider nicht zu unseren Plätzen um). Gänzlich ohne nervige, ellenlange Reden diverser Politiker wie anno 2006 (aber mit einem dezent halblustigen Moderator), aber mit einer dezent unnötigen, zwanzigminütigen Pause, endet das Konzert etwa um 23 Uhr – wir sind vor lauter Pressekonferenzen aber noch nicht zum Essen gekommen, also muss dies jetzt folgen. Eine überteuerte, extrem ekelhafte Lasagne (serviert von einem verdammt unfreundlichen Kellner) später (irgendwie habe ich in Leipzig kein Glück mit dem Essen...) machen wir uns auf die „Heimfahrt“ in unsere Jugendherberge in Naumburg. Momentan sitzen wir im Auto, meine Uhr zeigt 1 Uhr 7 – aber morgen müssen wir dennoch früh aus den Federn. Denn es gibt auf der GC noch eine ganze Menge zu tun.

verfasst von „OldMacMario“

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Letzte Aktualisierung: 23.08.2007, 7:47 Uhr