[Preview] Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant (3DS)

[Preview] Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant (3DS)

„Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei“, so sagt man – eine glatte Lüge, denn die Professor Layton-Serie verfügt ebenfalls über genau diese Besonderheit: Endgültig abgeschlossen in Bezug auf erschienene Spiele werden Hershels Abenteuer erst kommendes Jahr, wenn endlich das hochinteressante Crossover Professor Layton VS Ace Attorney erscheint; storymäßig endet die zweite und letzte Trilogie um den Gentleman-Archäologen dagegen schon in nächster Zukunft mit Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant. Wobei die erste Trilogie aber ja schon vor Jahren mit Die verlorene Zukunft ihren Abschluss fand…dann hat die Layton-Saga also eigentlich drei Enden…? Aber wie auch immer, genug von Enden – beginnen wir doch lieber beim Anfang!

Layton, übernehmen sie!

Dieser besteht darin, dass unser gebildeter Freund mal wieder von Wissenschaftlerkollegen Locklair um Mithilfe bei der Lösung eines Mysteriums gebeten wird: Dessen Butler, oder besser gesagt, das von ihm gesteuerte noble Luftschiff „entführt“ Layton samt Assistentin Emmy und Lehrling Luke vom (mehr oder weniger) sonnigen London direkt in ein Städtchen im hohen Norden!

Es könnte ja alles so schön sein: Eine gemütliche Zeppelinfahrt zu einem malerischen Luftkurort...

Trotz des ungewohnten Klimas werden sich Serienkenner sofort heimisch fühlen, wurde das Interface doch 1:1 von dem letztjährigen, direkten Vorgänger Die Maske der Wunder übernommen – funktioniert nach wie vor gut, wenn auch immer noch ein klein wenig „verschlimmbessert“ im Vergleich zu Episode 1 bis 4 für den „normalen“ DS. Gleiches gilt für (3D)-Grafik, Sound (auf der gamescom waren bereits die deutschen Sprecher zu hören) und Rätsel – die Mischung aus Trickfragen, an denen das Trollface seine Freude haben dürfte, kniffligen Verschieberätseln und Skurrilitäten wie „Springe mit einem Matrosen über einen Piraten, um ihn in einen harmlosen Seemann zu verwandeln – aber Achtung, das funktioniert auch umgekehrt!“ stimmt nach wie vor, auch wenn einem in diesem sechsten Teil der Saga freilich schon einiges irgendwie bekannt vorkommen wird...ebenso wie die qualitativ schwankende Glaubwürdigkeit der Rätsel-Einbindung in das Szenario: Von passenden Steintafel-Rätseln in antiken Ruinen bis eher befremdlichen Situationen der Marke „Ok, ich werde euch weiterhelfen – aber nur, wenn ihr dieses Puzzle für mich löst!“ ist (erwartungsgemäß) alles drin.

...dort gemütlich bei ein paar Rätseln entspannen...

Klingt also deutlich nach „Never change a winning team?“ Gameplaymäßig und präsentationstechnisch ja – diese Aspekte gefallen nach wie vor gut, überraschen aber in Episode 6 keineswegs mehr. Plot und Szenario dagegen dürften im Vermächtnis von Aslant aber für ordentlich frischen Wind sorgen – so temporeich hat noch keine Layton-Folge begonnen: Schon nach ein bisschen Nachforschungen im verschneiten Dörfchen begegnet ihr des Professors Fachkollegen, der, eingeschlossen in jahrtausendealtem Eis, eine waschechte „lebende Mumie“ gefunden hat! Nein, keine fiese Mullbinden-Gestalt, sondern ein erschreckend lebendig aussehendes junges Mädchen in altertümlicher Kleidung, welches kurioserweise noch Körperwärme abzugeben scheint und, nachdem es Dank Hershels Cleverness aus seinem eisigen Sarg befreit werden konnte, tatsächlich mal eben die Augen aufschlägt...

...und für gutes Karma nebenbei noch eine arme Seele aus dem ewigen Eis befreien: Klingt doch nach einem wunderschönen Urlaub!

Aber halt, es geht noch weiter! Denn genau in diesem Moment kommt das böse Steampunk-Militär, angeführt von einem skrupellosen Archäologen (Belloq?), und fordert die Übergabe des Mädchens – auch wenn Gentleman Layton wohl eher akzeptieren würde, von Kugeln durchsiebt zu werden, als eine Lady in Not im Stich lassen zu müssen, wird die Heldengruppe durch widrige Umstände von der gerade erst aufgetauten Dame getrennt...

Dumm nur, wenn dann plötzlich ein nicht ganz so redlicher Fachkollege samt persönlicher Militär-Eskorte auftaucht und für massig Chaos sorgt...

Und dann fängt es an, richtig abenteuerlich zu werden: Eine wilde Luftschiff-Transformation später gibt der gute Hershel doch tatsächlich eine Shoot-´Em-Up-Einlage zum besten (keine Sorge, unser zylindertragender Pazifist zerlegt dezidiert nur unbemannte Kampfdrohnen der Fieslinge) – erfrischend, aber schade eigentlich, dass diese im Kern dann doch nur ein etwas temporeicheres Puzzle darstellt.

...da mutiert selbst ein harmloser Professor zum waschechten Action-Helden!

Als dann die fliegende Metallfestung der Schurken geentert wird, erinnert das Feeling fast schon an die Finalkapitel der Vorgänger, obwohl zu diesem Zeitpunkt noch kaum eine Stunde vergangen ist! So flotte Schauplatzwechsel gab es in der Serie noch nie – da passt es gut ins Bild, dass die Helden nach einer mehr oder weniger gelungenen Rettungsaktion wieder gänzlich anderswo (im wahrsten Sinne des Wortes) landen...

Cliffhanger bis November

Aber irgendwann muss Schluss sein; als Hershel und Co. zu diesem Zeitpunkt vom Himmel plumpsen, habe ich bereits Prolog und Kapitel 1 beendet – die Messe-Demo ist gar keine, sondern offensichtlich bereits eine voll lokalisierte Endversion! Bedauerlich, dass die Geschichte angesichts dessen nun erst am 8. November weitergehen darf, denn trotz der nahezu kompletten Abwesenheit von Innovation hat Das Vermächtnis von Aslant Dank einer spannenden Prämisse (samt des Versprechens einer viele Schauplätze rund um den Globus umfassenden Abenteuerreise), welcher die getesteten ersten 1-2 Stunden schon einmal definitiv gerecht werden, klar das Potential, zum Höhepunkt der zweiten Trilogie zu werden! Ob des Professors sechster Streich jedoch auch an die grandiose verlorene Zukunft herankommen wird, bleibt abzuwarten.

verfasst von „Lukas“

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Leser-Kommentare zur Nachricht "gamescom 2013: Preview zu Professor Layton 6 (3DS)"

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Letzte Aktualisierung: 06.09.2013, 1:03 Uhr