[Preview] Assassins Creed IV: Black Flag (Wii U)

[Preview] Assassins Creed IV: Black Flag (Wii U)

Neben Watchdogs ist die Assassin’s Creed-Reihe Ubisofts zweites heißes Eisen im Feuer des Spieleherbsts. Black Flag zählt als vierter Teil der Serie und wird für alle aktuellen und zukünftigen Plattformen umgesetzt und zeigt so den technischen Umbruch in dem sich die Branche befindet.

Auf der Gamescom konnten wir bei einer Präsentation selbst Hand an Assassin’s Creed IV legen und hatten die Gelegenheit Fragen zu stellen. Die Demoversion lief bereits auf der PlayStation 4 und so können wir nicht genau beurteilen, wie der Titel auf der Wii U aussehen wird. Sofern Ubisoft aber sauber portiert, dürften die aktuellen Konsolenfassungen nahezu identisch daherkommen. Wie groß der technische Sprung dann zur Xbox One und PlayStation 4 tatsächlich sein wird, wollte man uns noch nicht genau sagen. Es blieb bei einem sehr allgemein gehaltenen „Alles wird besser aussehen“, während im Fall von Watchdogs ja schon klargestellt wurde, was die neue Generation mehr zu bieten hat.

Die Karibik ist ein wunderschöner Sandkasten geworden

Die Demoversion war schon sehr weit fortgeschritten und wir durften uns selbst Missionen aussuchen und konnten einen umfassenden Eindruck gewinnen. Zunächst begannen wir mit einer Seeschlacht, die bereits beim Vorgänger ein wichtiges Element waren. Wie gehabt können Schiffe versenkt werden oder aber man beschädigt deren Masten so stark, dass sie manövrierunfähig sind und somit geentert werden können. Gelingt es dann noch die gegnerische Mannschaft zu besiegen, kann das Schiff in die eigene Flotte aufgenommen werden oder aber als Lieferant für Rohstoffe dienen. Das Flottenmanagement ist in einer separaten Companion App ausgelagert, so dass man dieses Minispiel auch über Smartphones und Tablets steuern kann, wenn die heimische Konsole ausgeschaltet ist. Dieser Part scheint durchaus umfangreich und zeitintensiv zu werden, die zahlreichen Missionen deuten dies jedenfalls an.
Das eigene Schiff und die See haben deutlich an Gewicht gewonnen und das Gameplay wird etwa zur Hälfte auf oder unter Wasser spielen. Daher ist auch viel mehr auf der frei erkundbaren Seekarte los, als beim Vorgänger. Neben zahlreichen anderen Schiffen findet sich immer wieder Treibgut auf hoher See, das ebenfalls als Rohstoff dient. Daneben gibt es die Möglichkeit des Harpunierens um an Geld zu kommen. In der Demo legten wir uns mit einem Hai an, der zunächst immer wieder an der Wasseroberfläche auftauchte und im richtigen Moment getroffen werden musste. Nachdem diese Aufgabe gemeistert war, zog er das Boot beim Abtauchen nach vorne und griff wild an. Diese Sequenz war spannend und actionreich inszeniert, allerdings war die Interaktion auch sehr eingeschränkt, da weiterhin nur im richtigen Moment die Harpune treffen musste.

Tag- und Nachtwechsel und dynamisches Wetter sorgen für Abwechslung

Eine weitere Neuerung sind Tauchgänge an besonderen Orten. In diesem Fall ist die See nicht frei erkundbar und die Tauchspots lassen sich über Karten finden. Obwohl die Karten stark an jene aus Red Dead Redemption erinnern, wurde das Suchen der Orte anhand geografischer Besonderheiten ausgelassen; findet man eine Karte, erscheint einfach ein Icon auf dem Radar. Hier lassen sich seltene Schätze heben, allerdings muss der Spieler sich seine Atemluft gut einteilen und sich von zahlreichen Meeresbewohnern fernhalten – ein Rat, den wir konsequent ignorierten und so endete der erste Tauchgang mit einem Muränenbiss, einer Haiattacke und schließlich dem Ableben Edwards.
Um die teilweise langen Wege zwischen den Inseln und anderen Zielen abwechslungsreicher zu gestalten, gibt es einen Tag- und Nachtzyklus sowie ein dynamisches Wettersystem. So gestalten sich Auseinandersetzungen bei Stürmen deutlich anders als bei ruhiger See. Neu hinzugekommen ist eine erhöhte Reisegeschwindigkeit, die durch ein Zurückzoomen der Kamera angezeigt wird. Wenn also nichts Interessantes los ist, lassen sich so schnell mittlere Distanzen überwinden. Das echte Schnellreisesystem lässt den Spieler dann sofort an den gewünschten Ort springen. Allerdings muss diese Option erst durch das Erklettern, der hoch gelegenen Adlerpunkte geschehen. Diese finden sich auf den zahlreichen kleinen und größeren Inseln. Zwei davon haben wir in der Demo besucht: Ein sehr kleines Eiland und Kuba mit Havanna. Die unbekannte Insel bot kleinere Aufträge und Schätze an, war aber mehr ein Ausgangspunkt für weitere Missionen, während Havanna typisches Assassin’s Creed-Flair verbreitete: Hübsch anzusehende Gassen, unzählige NPCs und geschäftiges Treiben wohin das Auge reicht. Dazu viele Aktionsmöglichkeiten, wir entschieden uns für die angemessenste: Ein Auftragsattentat. Spätestens in diesem Moment ist man als Kenner der Serie wieder zuhause: Über Dächer und Mauern infiltriert man geschützte Areale, die Adlervision verrät Gegner und Ziele. Im leider nun folgenden offenen Gefecht war aber auch alles beim Alten geblieben. Mit einer Mischung aus Konter und Attacke lassen sich die Gegner wie gehabt leicht ausschalten. Das umfangreiche Arsenal Edwards wird hoffentlich dennoch bei schwierigeren Missionen deutliche Vorteile bringen. Andernfalls werden die meisten Spieler den direkten Kampf nicht scheuen. Obwohl Assassin’s Creed kein klassisches Stealthspiel ist, sollte das Augenmerk dennoch auf dem heimlichen Ausschalten der Gegner liegen.

An Land fühlen sich AC-Veteranen sofort zuhause

Technisch gesehen konnte Black Flag überzeugen, die Grafik lag über der aktuellen Generation. Vor allem die Schärfe der Texturen und die Charaktermodelle überzeugten hier. Allerdings ist der Sprung nicht dramatisch, Nutzer der aktuellen Generation dürften also ebenfalls ihre Freude an dem Titel haben. Die Soundeffekte kamen gut rüber, vor allem das intensive Gefecht mit dem harpunierten Hai war dramatisch unterlegt und blieb im Gedächtnis. Ansonsten lebt sie Reihe ja mehr von einer guten Hintergrundatmosphäre und die stimmte auch beim vierten Teil.

Das Gameplay ist ein zweischneidiges Schwert: Die Karibik völlig frei zu befahren ist ein echter Neuanfang für die Serie. Allerdings scheint auch der vierte Teil den gleichen Fehler wie der dritte zu machen: Es gibt an jeder Ecke Ablenkung und etwas zu erledigen, so dass der Spieler Gefahr läuft, sich von der Hauptgeschichte zu sehr zu entfernen. Es bleibt zu hoffen, dass Ubisoft die einzelnen Aufgaben diesmal enger miteinander verzahnt und eine fragmentierte Spielweise verhindert. An Land herrschte ebenfalls weitgehen Stillstand, neue Locations aber altes Spielgefühl treffen es hier am besten.
Jahr für Jahr hadere ich mit mir, ob ich mir wirklich das jährliche Update von Assassin’s Creed zulege und das ändert sich auch nicht nach der Demo von Black Flag. Es sieht klasse aus, die Karibik ist ein willkommener Sandkasten, aber wird das Gameplay genügend frische Ideen bieten, wird die Geschichte gut erzählt und kann der Spieler sich mit Edward identifizieren? Diese Fragen bleiben nach der Demo offen, aber bald wird unser Review Licht ins Dunkel bringen.

verfasst von „Simon“

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Letzte Aktualisierung: 26.08.2013, 12:41 Uhr