gamescom 2012: Preview ZombiU

gamescom 2012: Preview ZombiU

Preview ZombiU

Während der Urtyp des Zombies noch durch Magie, Voodoo und dunkle Mächte zum unheiligen Leben erweckt wurde, geht die neuzeitliche Interpretation immer mehr dazu über, die Entstehung dieser Kreaturen biologischen Unfällen und Viren zuzuordnen.
In der frühen Neuzeit verlor London ca. 1/5 seiner Bevölkerung durch die Pest. Circa 350 Jahre später fällt nun erneut ein Schatten auf die britische Metropole. Nur dass die Toten diesmal nicht tot bleiben. Ein Großteil der Bevölkerung wurde ausgelöscht oder wandert als Zombie durch die einst blühende Hauptstadt. Einige wenige Menschen haben die Katastrophe überlebt und konnten sich in sicheren Unterschlüpfen verbarrikadieren. Da es allerdings an Lebensmitteln und medizinischer Versorgung mangelt, müssen dieser Rückzugsorte dann und wann auch verlassen werden.
Ursprünglich als Killer Freaks from Outer Space angedacht, krempelte Ubisoft das Spiel komplett um, da auf diese Art die neue Steuerung und die Optionen der Wii U besser zum Einsatz gebracht werden können. So waren die kleinen Aliens die man aus den Vorabvideos von Killer Freaks kannte, viel zu schnell um das zweite Display sinnvoll einbinden zu können. Da sich Zombies, wie allgemein bekannt, für gewöhnlich wesentlich langsamer bewegen, stellten sie also die idealen Gegner dar. Durch ihren Mangel an Geschwindigkeit ermöglichen sie es dem Spieler sinnvoll mit dem zweiten Screen und dessen Optionen zu interagieren.
So kann der Spieler, trotz eines Zombies der in seine Richtung schlurft, noch einen Blick in sein Equipment werfen und zum Beispiel die Waffe wechseln oder auf der Karte nach einem möglichen Fluchtweg Ausschau halten.
Und diese Umsicht und Vorausplanung ist bei Ubisofts Schocker auch mehr als nötig. An allen Ecken lauert der Tod auf den Spieler. Während man bei anderen Spielen nach dem virtuellen Ableben an festgesetzten Punkten sein Abenteuer fortsetzt, bricht ZombiU aus dieser starren Mechanik aus.

Wird euer Charakter von einem Infizierten gebissen so verwandelt sich dieser ebenfalls in eine seelenlose Kreatur. Der Spieler schlüpft nun in einen weiteren Überlebenden und startet wieder im sicheren Unterschlupf. Sämtliche Ausrüstung die euer vormaliger Charakter aufgesammelt hat, ist vorerst für euch verloren. Die einzige Möglichkeit die Items wieder in euren Besitz zu bringen, ist euren infizierten Vorgänger zur Strecke zu bringen und seinen Rucksack zu erbeuten.
Und das ist nicht immer einfach. Schließlich startet ihr mit wenig Ausrüstung und euer alter Charakter ist sicherlich nicht gestorben, weil er ein “Vorsicht! Frisch gewischt“ - Schild übersehen hat. Dementsprechend habt ihr es gleich mit mehreren Gegnern zu tun.

Manchmal ist es auch sinnvoller dem Kampf aus dem Weg zu gehen, da die Chancen diesen zu gewinnen minimal sind. Solchen Szenarien werden auch gekonnt ins Gameplay eingebunden. So versucht der Held zum Beispiel die richtige Kombination für ein Türschloss einzugeben oder dieses zu knacken, während die blutrünstige Meute sich langsam aber unaufhaltsam nähert.
Manche Gegner stürmen auch nicht direkt auf euch ein, sondern werden erst auf den Spieler aufmerksam, wenn er zu viel Lärm verursacht.
Es gilt also stets Munition und Medizin zu sparen und gut zu zielen um ein möglichst langes Überleben zu gewährleisten. Um eure spärlichen Vorräte zumindest etwas aufzustocken ist es unabdingbar, dass ihr die Gegend mit Hilfe des Scanners nach brauchbaren Gegenständen durchsucht. Dazu bewegt ihr das GamePad wie eine Videokamera über den Bildschirm und bekommt auf dem Screen des Pads den Scan angezeigt.
Gegenstände die in Kisten, welche sich in den sicheren Verstecken befinden, deponiert werden, sind auch für spätere Charaktere verfügbar.
Durch die ständige Knappheit an wirklich allem und die wirklich sehr beklemmende Atmosphäre erinnert der Titel vom Spielgefühl her stark an frühe Teile der Resident Evil Serie.
Man hat faktisch schon fast “Angst“ den nächsten Raum oder Abschnitt zu betreten, da man nie weiß, was auf einen wartet. Auch die verzweifelte Suche nach Munition lässt Erinnerungen wach werden.
Wem der Titel noch nicht genügend Herausforderung bietet, dem steht nach erfolgreichem Abschluss des Spiel ein Modus zur Verfügung in dem man lediglich einen einzigen Charakter hat, mit dem man das Spiel beenden muss.

Neben der Einzelspielerkampagne bietet der Titel auch einen Mehrspielermodus in dem ein Spieler in die Rolle eines Überlebenden schlüpft und der andere die Kontrolle über die Untoten übernimmt. Während der Herr der Zombies mit dem Game Pad in einer Draufsicht das Geschehen überblickt und Wiedergänger und Fallen platziert, kämpft der andere Spieler aus der Ego-Perspektive.

Eindruck: Neben zahlreichen, für Nintendosysteme mittlerweile bezeichnenden, bunten Familien- und Spaßtiteln bietet ZombiU Spielern die Erwachseneninhalte bevorzugen einen Lichtblick für die kommende Konsole. Das Spielprinzip ist erfrischend anders als das seit geraumer Zeit im Markt etablierte “du bist tot-versuche es gleich nochmal“-System. Durch die geschickte Kombination dieser Mechanik mit dem ständigen Mangel an Ressourcen und der düsteren Atmosphäre, könnte Ubisoft mit diesem Spiel einen echten Überraschungshit landen.

verfasst von „David“

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Letzte Aktualisierung: 24.08.2012, 8:15 Uhr