Videospiele und der 3D-Effekt - Teil 4: Nintendo 3DS

Videospiele und der 3D-Effekt - Teil 4: Nintendo 3DS

Seit heute ist Nintendos neue Handheld-Konsole, der 3DS, offiziell im Handel erhältlich. Zur Feier des Tages springen wir in unserem Special ebenfalls in die Gegenwart und wollen auch einen Blick in die Zukunft des neuen Geräts werfen…

Sicherlich befinden sich schon einige von euch im Besitz des Nintendo 3DS – Wer ihn noch nicht hat, kann sich mal auf unserer Seite mit den bereits darauf installierten Features vertraut machen: Mein Kollege Lukas hat kürzlich bereits einen Hands-On-Bericht dazu veröffentlicht. Klickt hier, um Nintendo 3DS: Erster Eindruck zu lesen!

Heute allerdings will ich weder ein weiteres Mal auf die vielen tollen Funktionen der Konsole noch auf die aktuellen Launch-Spiele eingehen – Die dürften wohl schon den meisten bekannt sein. Der Test zu Pilotwings ist bereits online – Weitere Reviews folgen in Kürze.

Diesmal alles richtig gemacht?

In den letzten Teilen dieses Specials haben wir Nintendos vergangene 3D-Projekte besprochen – Das Resultat derer sieht doch sehr traurig aus – Das Famicom 3D System sowie der Virtual Boy waren kommerzielle Flops, ein geplanter 3D-Effekt für den Gamecube und den GBA SP wurde nie veröffentlicht. Doch was genau war eigentlich der Grund für diese Fehlschläge? Die 1988 erschienene Shutter-Brille für den Family Computer konnte sich nicht gut verkaufen, weil kein richtiges Spiel eines Nintendo-Helden dafür erschienen ist und es die Warnung gab, dass das Gerät Schwindelgefühle hervorrufen kann. Letzteres trat auch in ähnlicher Form beim Virtual Boy auf – mit ihm kam die Empfehlung, jede halbe Stunde 15-minütige Pausen einzulegen, um Kopfweh zu vermeiden. Viele Leute waren davon abgeschreckt, andere wiederum passten, da nur Drahtmodelle in "wirklichem" 3D dargestellt werden konnten. Außerdem wurde er nicht gut genug und vor allem nicht eindeutig als Videospielkonsole beworben, so dass das Gerät wohl auch an einigen vorbei gegangen ist. Beim Game Boy Advance SP wiederum hatten sie Probleme, den 3D-Effekt bei der niedrigen Auflösung zu integrieren. Doch ein weiterer Grund, dass der Tiefeneffekt früher nicht so gut angekommen ist und auch beim GBA SP wenig gebracht hätte, ist meiner Meinung nach die noch ältere Grafik. In 2D-Spielen konnte man so einen Effekt zwar auch gut umsetzen, für den vollen Genuss ist jedoch schon eine 3D-Spielwelt nötig, wie ich finde. Dies wäre ab dem Gamecube bereits gut machbar gewesen, aber konnte wegen des sehr hohen Preises nicht für die Öffentlichkeit umgesetzt werden. Seit dem Release des Spielewürfels vergingen auch fast 10 Jahre, bis Nintendo den 3DS angekündigt hat – Zu einem optimalen Zeitpunkt noch dazu, denke ich. Dass die Firma die letzen Heimkonsolen ohne 3D auf den Markt gebracht hat, wundert mich wenig. Im Gegensatz zur Konkurrenz kann Nintendo zwar keine allzu gute Grafik bieten, dafür richten sich Konsole sowie Spiele an alle Bedürfnisse der Kunden, weswegen auch der Wii-Nachfolger noch kein 3D besitzen wird. Es wird erst gewartet, bis die meisten Haushalte der Weltbevölkerung einen 3D-Fernseher besitzen, bevor so etwas umgesetzt wird. Doch wie man am GBA SP-Prototypen erkennen kann, hat Nintendo nie aufgegeben, ein solches Vorhaben erfolgreich auf einem Handheld zu verwirklichen. Und so vergingen die Jahre, bis man den Nintendo 3DS ankündigte – eine portable Konsole, deren Auflösung sich endlich wirklich sehen lassen kann, zudem grandiose Grafikqualität mit dem zusätzlichen 3D-Effekt bietet und für die Funktionen zu einem aktuellen Internet-Preis von ca. 220 Euro absolut leistbar ist. Ich selbst besitze den 3DS noch nicht, da ich erst zuschlagen werde, sobald ein für mich interessantes Spiel in die Läden kommt. Testen konnte ich das Gerät jedoch bereits vor 2 Wochen und muss sagen, dass ich von dessen Funktionen wahnsinnig begeistert bin.

Was kommt auf uns zu?

So, genug über die Vergangenheit geplaudert – Ich will nun noch kurz auf kommende 3DS-Hits eingehen. Ich bin mir relativ sicher, dass die meisten noch auf die Hits wie Paper Mario, Star Fox 64 3D, Zelda: Ocarina of Time 3D oder Mario Kart warten. Ich persönlich finde es auch grundsätzlich unklug, dass kein einziges dieser Spiele mit der Konsole erschienen ist – Klar, Nintendogs + Cats sowie Pilotwings wird Casual-Spielern sicher fürs erste genügen, aber für langjährige Nintendofans wird wohl nichts dabei sein – und das wird bis frühestens Juni wohl auch so bleiben. Auch der Online-Shop ist erst ab Mai verfügbar – das lässt bei mir schon die Frage aufkommen, was sich Nintendo eigentlich dabei gedacht hat. Die angekündigten Spiele werden jedenfalls sicher wieder grandiose Titel werden und das bisher gezeigte Material macht Lust auf mehr – und sollte, wie im letzten Part erwähnt, Luigi’s Mansion eine Fortsetzung oder ein Remake in 3D spendiert bekommen, wäre das natürlich der absolute Knaller. Ich finde außerdem, dass auch die gut gelungene düstere Atmosphäre in Eternal Darkness für einen genialen 3D-Effekt sorgen würde und es wäre schade, wenn es bei dem einzigen bisher erschienenen Teil für den Gamecube bleiben würde.

verfasst von „Benjamin F.“

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Letzte Aktualisierung: 25.03.2011, 20:28 Uhr