Preview: The Legend of Zelda - Skyward Sword (Wii)

Preview: The Legend of Zelda - Skyward Sword (Wii)

Besondere Spiele erfordern besondere Maßnahmen: Links neuestes Abenteuer war eine der Hauptattraktionen der gamescom und dürfte wohl das sehnlichst erwartete Wii-Spiel sein, weshalb wir in diesem Preview gleich alle vier auf der Messe anwesenden Nfans-Redakteure zu Wort kommen lassen wollen. David, fang du mal an!

Nie waren Kämpfe gegen Dekuranhas anspruchsvoller: Die Monsterpflanzen können ihre Schlünde sowohl horizontal als auch vertikal öffnen – nur richtig ausgerichtete Schwerthiebe führen hier zum Sieg.

Davids Meinung:

Nach den ersten gezeigten Bildern der E3 war klar, dass die Gemeinde der Zelda-Fans sich aufgrund des gewählten Grafikstils teilen würde. Ich für meinen Teil hätte mir zwar lieber eine Weiterführung des in TP gewählten Designs gewünscht, war aber nicht wirklich unzufrieden mit dem wieder etwas helleren Comiclook. Allerdings viel mir beim Anspielen auf der Messe direkt auf, dass die Hintergründe pixelig und verwischt wirkten. Und auch das Video, eine kleine Kamerafahrt über den spielbaren Bereich, sah eher aus wie eine nicht fertige N64 Version. Anfangs dachte ich noch das dies sicherlich mit dem Entwicklungsstadium zu hat, und noch geändert wird. Als mir auf Nachfrage allerdings gesagt wurde, dass es sich um ein gewolltes Stilmittel handelt, war ich doch etwas schockiert. Über das generelle Design kann man sich ja durchaus streiten, aber solche seltsamen Experimente sollte man doch bitte gerade bei einem Zelda nicht betreiben. Bleibt zu hoffen, dass die Videosequenzen noch aufgemotzt werden, denn im Spiel selber ist man meist so auf das Geschehen vor einem fixiert, dass man den Hintergrund sowieso nicht bewusst wahrnimmt. Definitiv Positives gibt es von der Steuerung zu berichten. Was wir auf der E3 Bühne gesehen haben, war zu 100% eine technische Störung. Der neuste Teil der Serie spielt sich butterweich und die M+ Steuerung funktioniert hervorragend. Eben so, wie sie eigentlich auch angekündigt war.

Vor allem das Wechseln und Nutzen der Items geht durch die neue Menüführung sehr schnell und unterbricht so nicht den Spielfluß. Nur das Bogenschießen hat mich etwas irritiert, da man nicht wie bei Wii Sports Resort die Bewegung eines echten Bogenschusses imitiert sondern die Remote und das Nunchuk parallel hält. Das war zuerst etwas befremdlich für mich, ist aber wohl auch nur eine Gewohnheitssache und im Spielverlauf einfach unkomplizierter und praktikabler. Neues Material gab es übrigens leider nicht zu sehen, sondern nur das, was schon von der E3 bekannt war. Meine Vorfreude auf das Spiel ist ungebrochen, auch wenn ich inständig hoffe, dass die Entwickler sich das mit den grafischen Stilmitteln noch mal durch den Kopf gehen lassen.

Dass ich das noch erleben darf: Erstmals seit Zelda 1 am NES treffen wir auf einen mit zwei Schwertern bewaffneten Stalflos-Krieger! Aber Vorsicht – seit den guten alten 8Bit-Tagen hat der klapprige Kollege ganz gewaltig an seiner Deckung gearbeitet!

Simons Urteil

Auf der gamescom gab es die bereits bekannte E3-Demo zu Zelda: Skyward Sword zu spielen. Glücklicherweise habe ich das Spiel bereits in Frankfurt etwas länger testen können, denn in Köln war der Andrang derart groß, dass die Spielzeit reduziert werden musste. Im Prinzip kann ich nichts Neues berichten: Die Steuerung klappt hervorragend, wenngleich durch die fehlende Übung noch nicht alle Aktionen auf Anhieb gelingen. Grafisch bin ich nicht ganz einverstanden mit dem neuen Teil und hoffe sehr auf Besserung. Noch bewegt sich Link nämlich definitiv durch eine reine Demolandschaft, in der möglichst alle Gegenstände genutzt werden sollen. Es ist also durchaus möglich, dass zwar der Grafikstil beibehalten, aber die Grafikqualität gesteigert wird. Aber auch wenn sich nichts mehr tut, bin ich optimistisch, bisher hat Nintendo die eigene Hausmarke schließlich noch nie beschädigt.

Wer hätte nicht gerne solch einen niedlichen Riesenkäfer als Haustier? Mit seinen Flügelchen und kräftigen Beißwerkzeugen leistet er Herrchen Link treue Dienste.

Ulrichs Eindruck

Nach zum Glück eher kurzem Anstellen, konnten wir das erste Mal Hand an den neuen Zelda-Teil legen. Der Ersteindruck war sogleich ein "WOW". Bei näherer Betrachtung schlichen sich dann doch einige Zweifel ein. Grundsätzlich kann man sagen, dass das Spiel präzise und ohne Ruckeln von der Hand geht. Teilweise setzt man auf Altbewährtes wie beispielsweise den Vertikalhieb, indem man die Wii-Mote von oben nach unten schlägt und doch auch auf neues, wie die Lauf- und Kletterfunktion. Nichts desto trotz ist die Steuerung sicher gewöhnungsbedürftig und für mich war es vor allem schwierig, das Menü zu bedienen und nebenbei mit Link herumzulaufen. Der Teil spielt sich großartig und macht total Freude, wenn da nicht der Punkt mit der Grafik wäre. Erscheinen alle für das Spiel wichtigen Dinge sehr detailliert, umso unscharfer und pixeliger sind die Zwischensequenzen und der Hintergrund. Natürlich hab ich dieses Thema vor Ort noch zur Sprache gebracht und mir wurde mitgeteilt, dass hier eine "Gemäldestimmung" vermittelt werden soll. Zuerst hielt ich dies für einen Scherz bzw. um eine Geschichte, weil es der Mitarbeiter selbst nicht wusste. Bei nochmaliger Frage an eine andere Person der Nintendo-Crew, wurde mir dies aber nochmals bestätigt. Ich hoffe sehr, dass dies im richtigen Spiel noch sehr verbessert wird, da manche Fotos im Photoshop, bei denen der Gemälde-Effekt oder wie dieser heißt eingesetzt wird, schärfer und besser aussehen. Dennoch freu ich mich total auf dieses Spiel und sollten noch einige Details verbessert werden, was ich stark glaube, so wird das ein totales MUST HAVE GAME!!!

Dieser riesige Skorpion schließt die Messedemo ab: Zuerst müssen die Augen an den Innenseiten der (natürlich gefährlichen) Scheren attackiert werden, bevor sich das eigentliche Angriffsziel, der zentrale Glubscher, öffnet. Doch Vorsicht vor dem hervorschnellenden Stachel!

Lukas´ Vorabwertung

Ganz unkommentiert will ich eure Kritik an der Grafik so nicht stehen lassen – ja, bei der einleitenden Sequenz (eigentlich nur ein kurzer Schwenk über die Landschaft) haben mich die pixeligen Ränder der Landschaftselemente sehr irritiert (zum Glück war während des eigentlichen Spiels davon nichts mehr zu merken). Aber das und Davids Bedenken bezüglich des „pixeligen und verwischt wirkenden“ Hintergrundes sind klar zwei paar Schuhe, denn letzteres würde ich definitiv nicht so formulieren: Der weiter entfernt liegende Background wird weder verpixelt noch unscharf, sondern eher mit einer Art von Mosaik-Effekt versehen und quasi in größeren, wabenförmigen Farbelementen aufgelöst. Miyamoto und Aonuma sprachen auf der E3 ja davon, sie wollten sich an den Impressionismus anlehnen, und wenn man sich Gemälde von Claude Monet und Konsorten ansieht, erkennt man sofort, dass es sich tatsächlich um ein gewolltes Stilmittel und keine plumpe Ausrede handelt. Muss aber ehrlich sagen, dass mir diese komplette Sache ohne die Kommentare der anderen gar nicht aufgefallen wäre – empfand ich also nicht als störend, eigentlich als ganz schick. Was überhaupt nichts damit zu tun hat, dass ich ebenfalls absolut der Meinung bin, dass das kurze Intro-Video äußerst pixelig wirkte – in dieser Hinsicht besteht wirklich Nachbesserungsbedarf.

Aber genug zur Grafikdiskussion: Im Wesentlichen handelt es sich um exakt die Art von Steuerung, welche ich mir schon bei der Erstankündigung der Wii für ein Zelda gewünscht hätte, da sie die Vorzüge der 3D-Zeldas und The Adventure of Link (wo es als einziger Serienteil möglich war, wirklich verschiedene Trefferzonen eines Gegners anzugreifen) vereint: Wenn ein Stalflos-Skelett als Miniboss auftritt, blockt es mit seinen beiden Schwertern mal so, mal so – bald hält es sie überkreuzt, bald parallel, und je nachdem, wie seine Verteidigung aussieht, kann ich sie anders durchbrechen! Oder anders gesagt: Die Zeiten, in denen die Gegner entweder in Verteidigungshaltung (vorgeschützter Schild etc.) oder ungeschützt sind, sind vorbei – vielmehr hat auch ihre Deckung oft ihre Achillesferse, die Link aber nur erwischt, wenn er das Schwert (respektive der Spieler die Wii-FB) in die richtige Richtung schwingt oder stößt.

Kurz, die Steuerung ist keineswegs ein unnötiges „Wagglemote“-Gimmick, sondern wirklich essenziell und bringt ein gewaltiges „Mittendrinn“-Gefühl, auch abseits des Schwerts: Der Schild ist nun nicht immer aktiv, wenn die entsprechende Taste gehalten wird, sondern er (bzw. der Nunchuk) muss im rechten Augenblick hochgerissen werden, um etwa das gespuckte Geschoss eines Deku-Laubkerls postwendend zurück an den Absender zu schicken – nur eine Kleinigkeit, aber sinnvoll. Ebenso macht es Sinn, Bomben mit nach oben gehaltener Wiimote zu werfen und mit nach unten ausgerichtetem Steuergerät zu rollen – tatsächlich sehr intuitiv.

Der Bogen hat allerdings auch mich etwas verwundert – hätte auf ein ähnliches Spielgefühl wie bei Wii Sports Resort gehofft, aber letztendlich wird erst recht „nur“ der Pointer verwendet, was mit Wii Motion Plus-Unterstützung ja eigentlich gar nicht nötig wäre; interessant aber, dass Link bei ausgepackter Robin Hood-Gerätschaft selbst in der Zielansicht im Ego Shooter-Stil herumlaufen kann. Und der per Wii-FB-Neigung gesteuerte Käfer entspricht zwar im Wesentlichen wohl den Möven aus Wind Waker, aber hey, es ist ein Käfer – großartig! Macht einfach Spaß, ihn fliegen zu lassen und mit seinen Beißwerkzeugen Früchte vom Baum zu stehlen, in denen Items versteckt sind (fragt nicht, warum). Und außerdem scheint er, ganz im Gegensatz zu den WW-Vögelchen, wirklich überall einsetzbar zu sein.

Dass ich im Kampf gegen den Demoboss, einen Riesen-Skorpion, sogar den einen oder anderen Lebenstrank brauchte, lässt mich gar ein wenig hoffen, dass die Kämpfe diesmal endlich etwas anspruchsvoller werden könnten (gleiches wäre natürlich auch mein Wunsch bezüglich der Rätsel).

Abschließendes Urteil: Die Demo war, wie die anderen schon sagten, nicht viel mehr als eine Spielwiese für einige Waffen und Items, sagt also somit wohl wenig über das tatsächliche Leveldesign aus – aber die Steuerung überzeugte mich wirklich und die Grafik kam ungewohnt, aber hochinteressant und liebevoll daher (nur die Einleitungssequenz fiel da wie gesagt etwas arg aus dem Rahmen). Ich freue mich jedenfalls riesig darauf, auch wenn noch immer kein Releasedatum feststeht. Kommt schon, Nintendo – wenn der 3DS erst nächstes Jahr erscheint, könnten wir Skyward Sword dann nicht doch schon dieses Weihnachten bekommen? Ich bin mir sicher, das würde zahlreiche Spieler sehr glücklich machen...

verfasst von „NFans-Staff“

Diesen Artikel teilen:

Letzte Aktualisierung: 26.08.2010, 23:57 Uhr