Spieletest: Wario Ware Touched! NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
32. März 2005

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 6 Meinungen

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
perfekt mit Stylus spielbar
Mikrofon-Spielchen
ideal für Highscorejäger
viele, abwechslungsreiche Minispiele
Negativ:
kein Multiplayermodus
schnell alles gesehen

Der gute Wario hat sich in den letzten Jahren ganz schön gemausert. Von einer Nebenrolle als Marios Alter Ego in Super Mario Land 2 hat er sich nun zum cleveren Geschäftsmann empor gearbeitet. Bereits zweimal (GBA, Gamecube) hat er mit seiner simplen, aber süchtig machenden Minispielesammlung "Wario Ware Inc." bereits Millionen von Spielern in seinen Bann gezogen und mit Wario Ware Touched! will der sympathische Fiesling nun auch den Nintendo DS erobern. Neben Super Mario 64 DS wohl der zweite Vorzeigetitel für den Dual-Screen Handheld und sicher die perfekte Wahl, um sich mit den neuen Features des DS vertraut zu machen. Ob Wario Ware Touched! genauso zu begeistern weiß, wie seine Vorgänger, will ich in diesem Test zu klären versuchen.

Die Story sieht folgendermaßen aus: Unser charismatischer Anti-Held hat zur Inspiration für einen neuen Teil seiner Wario Ware-Serie zwei Handheld-Systeme geklau... ähh... käuflich erworben. Dummerweise lässt er diese auf dem Heimweg in einen offenen Gully fallen. Interessanterweise scheint in diesem Abwasserkanal ein in die Jahre gekommener Engel zu hausen - warum, sei dahingestellt -, der Wario nicht nur seine geklauten Handhelds zurück gibt, sondern auch noch einen brandneuen Nintendo DS. Wario ist begeistert: doppelte Bildschirmanzahl = doppelter Profit! Von dieser simplen Formel überzeugt, macht sich unser Gierschlund an sein neuestes Werk: Wario Ware Touched!

Und hier kommt nun ihr ins Spiel. Im Hauptmenü erwarten euch nämlich allerhand herumwuselnde Figuren. Nun gut, zu Beginn ist da nur einer, der herumwuselt, nämlich Wario himself. Aber im Laufe der Zeit wird sich euer Spielbildschirm immer mehr füllen. Denn wenn ihr ein Level erfolgreich beendet habt, tauchen neue Charaktere aus dem Wario Ware-Universum auf. Alle alten Bekannten sind wieder mit dabei: von Mona über Jimmy T. und 9Volt bis hin zu Dr. Crygor. Klickt ihr auf eine der Personen, gelangt ihr in ihren Level. Dabei hat jede Figur eine eigene - völlig unwichtige - Story, welche das Level einleitet, sowie ein bestimmtes Thema, dem die Minispiele zugeordnet sind. Und dann geht es auch schon los. Minispiel an Minispiel wird aneinander gereiht, für jedes habt ihr nur ein paar Sekunden Zeit und eure einzige Hilfe ist ein Kommandowort (schneiden, schießen, lackieren, verkuppeln...) , dass bei jedem Spielchen erscheint. Dann kommt es auf euren Verstand und eure Reaktionszeit an, denn ihr dürft euch maximal drei Fehlversuche erlauben. Habt ihr eine gewissen Anzahl an Spielchen - meistens um die 15 - gemeistert, kommt ihr zur Boss-Stage. Dort erwartet euch immer ein etwas aufwendigeres Minispielchen. Habt ihr dieses ebenfalls bewältigt, ist der Level geschafft und ihr könnt euch an neue Stages wagen. Spielt ihr ein bereits geschafftes Level zum wiederholten Male, geht es nach dem Boss weiter, wobei die Minispiele nun immer schwieriger werden. Vorbei ist es dann erst, wenn ihr kein Leben mehr zur Verfügung habt. Eure drei besten Versuche in jedem Level werden zudem als Highscore gespeichert. Das bietet auch nach dem Durchspielen aller Welten und dem Freispielen aller 180 enthaltenen Minigames noch Motivation, Wario Ware Touched! weiter zu zocken. Schließlich gibt es ja keinen Rekord, der nicht durch Training und perfekte Konzentration gebrochen werden könnte.

Bis jetzt könnten die meisten meiner Ausführungen auch aus dem Review zu Wario Ware Inc. für den GBA stammen. Was hat sich also gegenüber dem Vorgänger geändert? Nun, vor allem natürlich die Art, wie die Minigames gespielt werden. Während ihr am GBA hautsächlich mit A-Knopf und Steuerkreuz gearbeitet habt, werdet ihr am DS ausschließlich den Stylus und eure Lungenkraft brauchen. Dabei kennt der Ideenreichtum der Entwickler keine Grenzen: von Fingernagel lackieren über Obst schneiden bis hin zu Rücken kratzen ist jedes noch so verrückte Szenario vorhanden. Der größte Teil der Spiele verlangt die Verwendung des Touchscreens, ein kleiner Teil der Games muss aber auch mit Mikrofoneinsatz bewältigt werden. So müsst ihr z.B. jemandem ins Ohr pusten oder ein Glas mit Wasser zum Sprudeln bringen.

Dies alles findet im Hauptmenü unter dem Punkt Spiele statt. Aber es gibt dort noch drei weitere Punkte zu erkunden. Zum einen wären da die obligatorischen Optionen. Dort könnt ihr euch die Epiloge der frei gespielten Level noch mal ansehen und zwischen Links- und Rechtshändersteuerung wechseln. Auch wenn man sich im ersten Moment kaum vorstellen kann, dass sich bei der Steuerung der Spiele ein Unterschied ergeben könnte, je nachdem in welcher Hand man den Stift hält, ist die tatsächlich so. Zudem kann man hier auch noch seinen Spielstand komplett löschen, wenn man das Bedürfnis hat, noch mal von vorne zu beginnen. Ein weiterer Menüpunkt ist das Album. Hier könnt ihr alle bereits entdeckten Minigames auch einzeln anspielen. Eine Option, welche auch den Besitzern der GBA-Version vertraut vorkommen müsste. Als letzter Punkt bleibt dann noch die Spielzeugkammer übrig. Immer wenn ihr einen neuen Boss besiegt oder in einem Level alle Minispiele frei gespielt habt, bekommt ihr ein Souvenir, welches ihr in der Spielzeugkammer lagern könnt. Diese Souvenirs sind keine richtigen Minispiele, sondern eher kleine Gimmicks ohne Spielziel. Dort gibt es unter anderem eine Stoppuhr, ein Jojo, ein kleines Malprogramm, ein Klavier etc. mit denen ihr euch zwischendurch beschäftigen könnt.

Grafisch reißt das Spiel natürlich keine Bäume aus. Wie bisher alle Wario Ware-Spiele ist auch dieses optisch recht schlicht gehalten. Die Minispiele sind zwar stilistisch sehr unterschiedlich, aber auch sehr minimalistisch animiert. Die meisten wären wohl ohne Probleme auch auf dem GBA möglich gewesen. Ein Effektfeuerwerk ist ebenso wenig zu erwarten. Beim Sound zeigt sich ein ähnliches Bild. Jedes Level hat zwar thematisch passende Jingles und Melodien, jedoch kommen diese bei dem hektischen Spielprinzip kaum zur Geltung. Aber dieser technische Minimalismus ist ja irgendwie auch ein Markenzeichen dieser Spielserie.

Ebenfalls ein Markenzeichen ist die fehlende Spieltiefe. Das Spiel ist doch recht schnell durchgespielt. Sogar noch schneller als das GBA-Original. Das Spielprinzip ist zwar durch Touchscreen und Mikrofon interessanter und unterhaltsamer geworden, aber leider auch um einiges leichter. Ich hatte damals am GBA deutlich länger gebraucht, um die Minispiele zu beherrschen als jetzt am DS. Außerdem wäre bei den WiFi-Fähigkeiten des DS ein Multiplayermodus nicht schlecht gewesen. Das hätte der Langzeitmotivation sicher gut getan. Nichts desto trotz ist Wario Ware Touched! ein geniales Spiel geworden, das uns einen guten Vorgeschmack auf die Möglichkeiten des Nintendo DS gibt. Wenn ihr nicht gerade ein Verächter von Reaktionsspielchen und Highscorejagden seid, sei euch das Spiel wärmstens empfohlen.

Fazit

Wario Ware Touched! ist wie schon seine Vorgänger eine herrlich schräge Minispielsammlung, die euch sofort in ihren Bann ziehen wird. Durch den nicht vorhandenen Multiplayermodus und die fehlende Spieltiefe bleibt dem Spiel aber eine 9er-Wertung verwährt. Dennoch sollte dieses Spiel in keiner anständigen DS-Sammlung fehlen.

Grafik
7
Sound
7
Gesamt
8.5

verfasst von „S.T.E.G.I.“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 11.April.2005 - 17:15 Uhr