Spieletest: Turok NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
18. März 2019

USK 16 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Sehr schnelles Gameplay
Intuitive Steuerung
Vorbildliches Remastering
Negativ:
Wenig Komplexität
Kaum Story
Ausschließlich Run´n Gun

Ein Indianer auf Dinosaurierjagd

Das Spiel Turok basiert auf eine Comic-Reihe, deren Anfang bereits 1954 begann. Im Grunde hat der Indianer eine ähnlich klingende Comickarriere hinter sich wie viele andere sehr bekannte Helden aus dem Marvel- und DC-Universum. Doch während die Heldenkollegen bisweilen weltweit sehr viel Bekanntheit erlangten, führte Turok eher ein Nischendasein. Das änderte sich im Jahre 1997, als Turok neben dem PC auch auf dem N64 ein Spiel ein eigenes Spiel in Form eines Ego-Shooters erhalten hat. Die ebenfalls erschienenen Game Boy-Version lasse ich mal bewusst aus.

Die Geschichte von Turok ist schnell erzählt. Der Protagonist des Spiels heißt tatsächlich Tal´Set und ist der ältestes Sohn seines Stammes. Und genau dieses Attribut bringt die Fähigkeit mit sich, dass man zwischen der Erde und der Verlorenen Welt reisen kann. Wer diese Fähigkeit inne hat, der wird als Turok bezeichnet. Und die Reise in die Verlorene Welt ist zwingend erforderlich. Denn in dieser existiert ein Artefakt namens Chronozepter, welches in nicht so freundlichen Händen dafür sorgen kann, dass Barrieren zwischen Raum und Zeit gebrochen werden können und Universen verschmelzen. Und tatsächlich gibt es einen solchen Gegenspieler, der genau das beabsichtigt. Er nennt sich Campaigner und wenn sein Vorhaben glückt, dann wird die gegenwärtige Erde unter anderem von Dinosaurier geflutet. Das ist natürlich schlecht für die Menschheit und muss verhindert werden. Leider gibt es einen Umstand der sowohl Glück als auch Pech ist. Denn das Chronozepter ist in verschiedene Bestandteile zerlegt und im Urzeit-Szenario verteilt. Bedeutet, dass der Campaigner diese erstmal finden muss – welch ein Glück. Das Gleiche trifft aber auch auf Turok zu – welch ein Pech. Und so stürzt Ihr euch gemeinsam mit Tal'Set ins Abenteuer, um die Bestandteile zu finden und den Campaigner den Garaus zu machen

Ein rasanter Old-School-Ego-Shooter, der wirklich Spaß macht

Machen wir uns nichts vor: Die Grafik von Turok ist auf einen Stand von 1997 und heute nicht so schön anzusehen wie es damals auf dem N64 der Fall war. Die Texturen sind detailarm und die Welten sind recht leer. Hier gibt es kein Remake, sondern nur ein Remaster. Der ist allerdings verdammt gut gelungen. Trotz schlecht gealterter Grafik ist das Spiel auf dem HD-TV sehr gut anzusehen. Zum einen liegt das daran, dass wir keine 4:3-Optik haben, sondern auf 16:9 unterwegs sind. Das wirkt zunächst nicht beeindruckend. Man darf aber nicht vergessen, dass das Spiel nie auf 16:9 entwickelt wurde. Dabei wurde die grafische Darstellung aber auch wirklich angepasst und nicht einfach stumpf in die Breite gezogen. Insofern gibt es hier schon mal einen Daumen nach oben. Zudem ist das Bild wirklich klar. Die einzelnen grafischen Darstellungen sind erkennbar voneinander getrennt und auch der frühere viel kritisierte Nebel ist stark reduziert. Ihr habt heute eine extreme Tiefe in den Raum hinein und erkennt Gegner wesentlich früher als im N64-Original. Der N64-Nebel, der das Pop-In von Game-Elementen im wahrsten Sinne des Wortes verschleiern sollte, hat auf der Switch nur noch eine stimmungsgebende Rolle. Das Spielt ist butterweich und extrem schnell. Zu keiner Zeit gibt es Framedrops. Ihr rennt und schießt euch teilweise mit Tunnelblick durch die Levels, dass es eine wahre Freude ist. Die Begleitmusik streckt sich dabei von stumpfen Trommeln und Tiergeräuschen bis hin zu rockigen Elementen. Gerade die Rockelemente sind mit Kopfhörern echt hörenswert und zeigen ganz deutlich, dass Stereo-Ton noch lange nicht ausgedient hat.

Ebenfalls Old-School sind eure Missionsziele und das taktische Vorgehen. Die Ziele beschränken sich auf simple Suchen-und-Finde-Missionen und das taktische Vorgehen auf Möglichst-Als-Erster-Schießen und die Wahl der richtigen Waffe. Ernsthaft: Das hier ist überwiegend ein reines Run´n´Gun-Spiel. Hier zählt mehr, den Munitionsbestand im Blick zu behalten und schnellstens die richtige Waffe zu wählen. Keine Unterbrechung durch Storyelemente, keine aufgezwungene Gadgets, die man nur einmal im Spiel benutzen muss, keine Quick-Time-Events.

Wobei man tatsächlich nachdenken muss, ist das Erreichen von Passagen, die Ihr zwar sehen könnt; der Weg dorthin aber gar nicht so offensichtlich ist. Hier dürfen die grauen Zellen arbeiten. Vielleicht gibt es ja irgendwo noch eine kleine Anhöhe, die übersehen wurde? Das Erreichen von zunächst unzugänglichen Plattformen kann aber auch lohnenswert sein. Denn im Spiel gibt es das eine oder andere einzusammeln. Munition, Gesundheit oder “Dreiecke”, die eure Lebensanzahl um den Wert Eins erhöhen, sobald man 100 davon gesammelt hat, sind die Standardobjekte. Daneben aber auch noch Waffen oder Schlüsselsteine, um ein neues Level zu erreichen. Letzteres ist manchmal sehr gut versteckt. Die zuschaltbare Karte hilft allerdings, sich zu orientieren und gibt manchmal auch Indizien auf versteckte Tunnel oder Ebenen preis. Im Pausenmenü dürft Ihr jederzeit einsehen, ob Ihr alle Schlüsselsteine im Level gefunden habt. Glücklicherweise ist die Darstellung dort chronologisch. Ist der erste Schlüsselstein ausgegraut, der zweite aber farbig, dann bedeutet dies, dass irgendwo zwischen Levelanfang und den zweiten Schlüsselstein der erste liegt. Ebenfalls wird das (nicht) gefundene Chronozepterteil dort gelistet. So behaltet Ihr stets einen recht guten Überblick. Richtige Enthusiasten sorgen noch dafür, die Achievements komplett freizuspielen.

Die Steuerung ist verdammt gut und geht sehr schnell in Fleisch und Blut über. Gerade mit dem Pro Controller ist man sofort im Geschehen drin. Auch diejenigen, die das Spiel nur mit einem N64-Controller spielen könnten, werden sehr schnell die Steuerung lieben. Aber auch via Joy Cons lässt sich das Spiel sehr gut spielen. Der Handheld-Modus steht dem TV-Modus in nichts nach.

Turok gibt es für einen recht erschwinglichen Preis im eShop zu erwerben. Und hier habe ich eine Erkenntnis erhalten: Wenn es keine Virtual Console gibt, aber dafür N64-Spiele solch einer Remaster-Qualität, dann bitte unbedingt mehr davon. Hier bricht ein zweiter Frühling für dieses Spiel an. Für alle, die Turok lieben; die ein rasantes Spiel ohne viel Nachdenken suchen oder die Ego-Shooter-Freunde der alten Tage sind, ist hier eine klare Kaufempfehlung auszusprechen. Man macht kaum etwas falsch damit. Wer hingegen taktisches Vorgehen, epische Story oder grafische Highlights sucht, der sollte hingegen vorher mal ein Probespiel absolvieren.

Fazit

Fazit Turok für die Nintendo Switch ist ein schneller Ego-Shooter der alten Tage. Die Grafik und der Sound sind auf dem Niveau eines N64, wurden aber sehr gut in das HD-Zeitalter übertragen. Das Spiel läuft unglaublich schnell und flüssig, die Steuerung ist absolut perfekt und das ganze Spiel ist durchweg vorbildlich in Sachen Remastering. Turok garantiert viele Stunden Spielspaß und dank des niedrigschwelligen Zugangs und des simplen Gameplays eignet es sich perfekt dazu, die Switch auch “mal eben zwischendurch” einzuschalten.

Grafik
6
Sound
6
Gesamt
8

verfasst von „ Daniel“

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Vielen Dank an die Firma Nintendofans für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 03.April.2019 - 07:56 Uhr