Spieletest: Super Monkey Ball: Banana Blitz WII

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Weitere Infos

Releasedate:
32. Dezember 2006

USK 0 keine Onlinefunktion Remote Nunchuk unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 3 Meinungen

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
tolle Steuerung
Suchtpotential
Negativ:
durchwachsener Multiplayer-Modus

Jeder von uns hatte schon einmal einen in den Händen, hat einen getreten oder geworfen. Bälle sind eben nichts Besonderes. Man findet sie in jedem Kinderzimmer, in allen Schulen und auf jedem gutsortierten Sportplatz. Um einen echten Affen zu sehen, muss man hingegen erst einen Zoo aufsuchen. Vielleicht kommt uns deswegen die Kombination von beidem so absurd vor.

Schon zum Launch des GameCubes hat uns Sega einen Super Monkey Ball-Titel in die Läden gestellt. Damals war es der erste Teil der Reihe. Mittlerweile gibt es auch Umsetzungen für Sony´s Playstation2, Microsoft XBox und selbst der kleine NintendoDS hat seine eigene Version spendiert bekommen. Einmal abgesehen von einem eher misslungenen Trip ins Adventure-Genre, hat sich das Spielprinzip der Reihe bis heute nicht geändert. Auch auf der Wii müsst ihr einen der sechs Affen rund um AiAi durch einen Hindernisparcour ins Ziel rollen. Nur wer mit viel Feingefühl, Geschicklichkeit und einer großen Portion Geduld spielt, kann die kugeligen Primaten ohne Sturz von der Plattform bis ans Levelende lotsen.

Auch im Hauptspiel knüpft Super Monkey Ball Banana Blitz an alte Traditionen an. In den ersten Levels denkt man, dass man ein kinderleichtes Geschicklichkeitsspiel vor sich hat. Später muss man sich der Wahrheit fügen: Die Level werden größer, die Wege schmaler, die schützenden Leitblanken lösen sich Mal zu Mal in Luft auf und die Uhr scheint immer schneller zu ticken. Level für Level entwickelt sich das Spiel in den acht verschiedenen Welten zu einer Nervenprobe und Schweißfabrik. Frust kommt in den immer fair bleibenden Geschicklichkeitsleveln jedoch nicht auf. Geht die Lebensanzeige gegen Null, muss der Fehler stets vor dem Fernseher gesucht werden. Und so setzt man sich immer auf´s Neue unter Druck. „Das muss doch zu schaffen sein!“ „Nochmal!“ Der Einspieler-Modus schafft viele Stunden Spielspaß, wie man ihn von der Reihe gewohnt ist. Stetige Neuversuche motivieren anstatt zu frustrieren. Irgendwie paradox ... schon allein für diese Erkenntnis lohnt sich die Anschaffung des Spiels.

Super Monkey Ball Banana Blitz haucht der Reihe aber auch einigen frischen Wind ein. Größter Unterschied ist die Steuerung, die nun nicht mehr mit einem Analog-Stick, sondern mit der WiiMote erfolgt. Als ob man die Levelfläche selbst in Händen hielt, kippt sich die Welt auf dem Bildschirm wie die weiße Fernbedienung in euren Händen. In den ersten Levels erscheint dies durchaus gewöhnungsbedürftig. Doch mit der Zeit geht die Steuerung besser von der Hand als mit einem Analog-Stick.
Es gibt aber noch weitere Neuerungen. Zum ersten Mal rollen die Kugeln nicht nur über die Bildfläche, sie können nun auch springen. So stellen zu überwindende Abgründe und Hindernisse neue Gefahren dar. Doch nicht nur das Leveldesign kann euch auf dem Weg zum Ziel einen Strich durch die Rechnung machen. Zum ersten Mal stellen sich den Affen auch Gegner in die Quere – kleine in den Levels und ein großer Obermotz am Ende jeder Welt.

Im Grunde genommen handelt es sich um durchaus sinnvolle Neuerungen, wenn man es nicht gleich übertrieben hätte. In so manchem Level kommt man vom Sprungknopf gar nicht mehr runter. Und auch die Bossgegner sind stets durch springen gegen eine empfindliche Stelle verletzbar. Zumal der ein oder andere Endgegner mit einem hohen Schwierigkeitsgrad wirklich Frust aufbauen kann. Anders als in den Geschicklichkeitslevels ärgert man sich über das unfaire Design und hofft, dass alles glatt läuft. Anderes bleibt einem in dieser Situation oft nicht übrig.
Mit ein wenig mehr Kreativität hätten auch die Weltenabschlüsse durchaus gelungen sein können, denn an sich stellen sie eine gute Idee dar. In ersten Super Monkey Ball war der Mehrspieler-Modus von den Entwicklern wohl eher als nette Zugabe gedacht. Doch die Spieler dachten anders: Auf der Verpackung des zweiten Teils drängte er den Einspieler-Modus schon in eine kleine Ecke. Banana Blitz weist nun volle fünfzig Spiele für mehr als einen Spieler auf, die alle schon zu Beginn anwählbar sind.
Doch heißt mehr gleichzeitig auch besser?! Qualität geht über Quantität. Es scheint jedoch so, als ob Amusement Vision davon noch nie etwas gehört hat. Man könnte glauben, dass die Minispielideen bei einem großen Teammeeting mit der einen oder anderen Flasche Wein entstanden sind und am nächsten Tag gnadenlos alles ohne Abstriche umgesetzt wurde. Das Ergebnis sind viele langweilige, einige unsteuerbare, aber auch ein paar wirklich nette Spielchen. Ein abendfüllendes Partyprogramm, wie man es von den Vorgängern kennt, kann man damit jedoch wirklich nicht erstellen.

Quieeeeeeetsch…

…bunt ging es in Super Monkey Ball schon immer zu. Auch in Banana Blitz hat sich das nicht geändert. Kiddie-Grafik, wie sie einem Vorschulkinderbuch entsprungen sein könnte. Auch technisch hat sich nicht viel getan. Vergleicht man das Spiel mit seinen Vorgängern, sieht man schnell, dass auf und neben den Levels mehr los ist. Bei genauem Hinsehen erkennt man auch ein paar neue Details. Süß, und alles wie aus einem Guss. Ein Geschicklichtkeitsspiel muss nun wirklich keine Grafikgranate sein, aber würden wir uns nicht alle trotzdem darüber freuen? Selbst ein GameCube wäre alles andere als ausgelastet…
Die Hintergrundmusik ist generell gelungen. Wünschenswert wäre allenfalls mehr Abwechslung gewesen, denn die Lieder wechseln nur von Welt zu Welt. Und in denen ist man erst einmal länger beschäftigt.
Eines muss man dem Sound jedenfalls lassen: Die Sprachausgabe wurde komplett eingedeutscht. Dass es sich dabei nur um höchstens zehn Wörter handelt, die vom Sprecher wie auf einen Peitschenhieb hin ausgesprochen wurden, sei hier nur einmal erwähnt. Aber Peitschenhiebe scheinen recht lustig sein zu können...

Fazit

Super Monkey Ball nutzt die neue Steuerung perfekt aus. Im Einspieler-Modus motiviert das Spiel bis zum Schluss und ist jeden Penny wert. Wer jedoch einen gelungenen Mehrspielermodus erwartet, wie ihn die Vorgänger geboten haben, wird enttäuscht.

Grafik
7.5
Sound
7
Multiplayer
7
Gesamt
8

verfasst von „Seppel“

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Vielen Dank an die Firma Sega für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 01.Februar.2007 - 12:07 Uhr