Spieletest: Spyro Reignited Trilogy NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
3. September 2019

USK 6 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Wunderschöne Optik & Musik vielseitig-kreative Gegnertypen hoher Spielumfang (100 Level+)
Negativ:
zeitweilig träge Kamera
Downloadzwang von Teil 2 & 3

Wie alles begann…

Das erste Mal flatterte Spyro durch bunte Lande auf der Playstation 1. Seitdem ist der kleine lilafarbene Drache nicht mehr aus der Gaming-Welt wegzudenken und erfreut sich weltweiter Beliebtheit.

Insofern wenig verwunderlich, dass Activision nach dem äußerst erfolgreichen Remaster der Crash Bandicoot Trilogie auch die drei Spyro Spiele in die Remaster-Schmiede bei „Toys for Bob“ gab. Die Ambitionen für dieses Remaster war dabei nicht gerade klein: man wollte ein authentisches Spielerlebnis wie bei den Originalteilen erzeugen und trotzdem hinsichtlich Grafik und Gameplay mit der Zeit und den modernen Konsolen gehen. Das ist in Teilen hervorragend gelungen, zeigt jedoch auch begrenzt seine Tücken.

Sei mutig, kleiner Drache!

Unsere Reise beginnt, indem unser Widersacher mit großer Zauberkraft all unsere Drachengefährten in den magischen Landen verzaubert, worauf hin sie versteinern und wiederrum befreit werden müssen. So macht sich Spyro auf die Reise und muss sich durch mehrere Welten kämpfen, fliegen und speien, um den Gegnern den Garaus zu machen und Stück für Stück die Drachenfreunde wiederzubeleben. Geschieht dies, gibt jeder Drache einen mal mehr, mal weniger wertvollen Rat an Spyro, der sich zumeist auf Gameplay-Dynamiken bezieht und gibt im Anschluss seinen Ruheort als Speicherpunkt frei. Auf diese weise kämpfen wir uns in der Trilogie durch mehr als 100 Level und verschiedene Welten, die keine Wünsche auf der Farbpalette der Fantasie auslassen.

So flattern wir durch idyllisches Grün, durch verlassene Siedlungen, Burgen, Wälder und Schluchten. Neben dem befreien der Drachen, was uns ab einer gewissen Anzahl den Zugang zu weiteren Welten ermöglicht, sammeln wir für besiegte Gegner und das geduldige Erkunden der Level Edelsteine. Diese sind je nach Farbe mit unterschiedlicher Wertigkeit versehen und werden für alldiejenigen interessant, die Level zu 100% abschließen möchten und somit die Edelstein-Caps von durchschnittlich 200-400 Steinen erreichen wollen. Dafür ist es dann auch erforderlich, dass verschlossene Truhen geöffnet werden, für die sich auf den Maps Schlüssel verstecken, meist in entlegeneren Orten, die zu erreichen ein wenig mehr Spielgeschick erfordert, jedoch selten überfordert. In einigen Leveln kann man zudem einer kleinen, spurtenden Gestalt hinterherhechten, um ein Drachenei einzusammeln. Im Spielverlauf wiederholt sich dies einige Male. Wer sich am Anfang noch fragt, wofür die Eier überhaupt gesammelt werden müssen, erklärt sich die Frage dann, wenn uns unser Ballonfahrer für die Reise in die dritte Welt um 5 Dracheneier bittet. Bis dahin erfüllen die Eier aber auch die Mechanik des 100% Levelfortschritts für alle Sammelfreunde.

Neben den beschriebenen, und durchaus vielseitig gestalteten Leveln gibt es in jeder Welt auch ein Bosslevel mit einem etwas anstrengenderen Widersacher sowie ein Fluglevel, indem eure wahre Drachenkraft unter Beweis gestellt werden muss. Das ist auch deshalb gar nicht so einfach, weil die Steuerung invertiert ist und eine Zeitbegrenzung vorgegeben wird. Haltet ihr diese nicht ein oder stürzt Spyro ab, ist das Level beendet und kann neugestartet werden. Auf diese Weise könnt ihr so Level für Level meistern und am Ende die Welt wieder zu einer dicht besiedelten Drachenlandschaft machen.

Remaster gibt technischen Aufwind

Dass Toys for Bob intensiv am Remaster gearbeitet haben, merkt man an allen Ecken und Enden. Das Spiel läuft in den meisten Fällen, egal ob Spyro läuft, rennt oder fliegt, überzeugend flüssig. Dabei stört sich das Spiel auch nicht an schnellen Bewegungen und Richtungswechseln, obwohl letztere zum Teil durch eine etwas träge Kamera beeinträchtigt werden können. Im Handheld-Modus leidet Spyro äußerst selten unter Framerate Einbrüchen und stockt nur vereinzelt für einen Sekundenbruchteil, eher aber in Ladesequenzen. Festzustellen ist auch, dass Spyro, im Gegensatz zu vielen anderen Spielen, die Konsolenpower der Nintendo Switch gut nutzt, jedoch nicht dazu führt, dass der Lüfter maßlos aufdrehen muss. Das ist gerade bei längerem Spielen sehr angenehm und zeigt sich auch positiv im Docked-Modus, was das Temperatur-Management angeht. Auch hier überzeugt das Spiel auf weiten Strecken. Am meisten konnte mich aber die hervorragende grafische Umsetzung der Trilogie überzeugen. Insbesondere in Anbetracht dessen, dass die Nintendo Switch in technischer Sicht das Nachsehen gegenüber den großen Konsolen hat, sind die Schärfe, der Detailgrad und die Farbintensität des Spiels beeindruckend. Für Grafik-affine Freunde von Abenteuer- und Plattform-Titeln ist Spyro deshalb in jedem Falle etwas.

Was Musik doch ausmacht

Besonders angenehm beim Spielen habe ich die musikalische Untermalung empfunden. Spyro nutzt eine Vielfalt an Melodien und passt sich gut an die spielerischen Dynamiken an. Dies führt zu einem insgesamt sehr runden Soundkonzept, das längere Spieleinheiten angenehm begleitet und nicht störend durch starke Wiederholung auffällt. Dies hilft auch über die ein oder andere Schwammigkeit beim Gameplay bzw. der Steuerung hinwegzukommen. Gelegentlich bestraft einen das Spiel sehr hart für kleinste Fehleingaben (insbesondere in Flugphasen) oder aber erfordert ein enorm hohes Reaktionsvermögen und Präzision bei der Bedienung der Control-Sticks. Insgesamt führen diese Gameplay-Mankos jedoch nicht zu einer starken Frustration, die den weiteren Spielfortschritt gefährden könnten. Darüber hinaus beruft sich das Spiel auf eine recht simple Spielmechanik. Es werden keine Tastenkombinationen erfordert, was das Spielen insbesondere für Kinder erleichtert. Im Wesentlichen begnügt sich das Spiel darum auf laufen, fliegen, stürmen und Feuer speien. Das klingt vielleicht beim ersten Lesen gar nicht so spannend, macht aber aufgrund der angenehmen Spielgeschwindigkeit doch schon einen Heidenspaß. Die Menüs im Spiel dienen lediglich der Übersicht für den Spielfortschritt in den einzelnen Welten und Leveln. Sammelobjekte (Drachen, Eier, Edelsteine) werden dabei angezeigt, sowie eine Schnellreiseoption bereits besuchter Level angeboten. Sonst haben wir noch die Chance, durch das Bewältigen besonderer Aufgaben, wie dem fehlerfreien Meistern eines Fluglevels, bestimmte Dinge in der Kunstgallerie freizuschalten, was uns schöne Artworks beschert.

Fazit

Spyro: Reginited Trilogy präsentiert sich uns nach fast einem Jahr des Drachenschlafes nun auch auf der Nintendo Switch in äußerst hübschem Gewand. Technisch und spielerisch überzeugt die Spielesammlung und macht vermutlich vor allem durch sein vielseitiges und spaßiges Leveldesign Abenteuer- und Plattform-Freunden großen Spaß. Durch die überschaubare Anzahl an Mechaniken und die einfache Story ist der Titel ebenfalls eine Option für Kinder. Beachtet muss in jedem Falle werden, dass die physische Version des Spiels lediglich den ersten Teil auf der Cartridge als Installationsdatei bereithält. Teil 2 und 3 müssen analog zu den anderen Konsolenversionen erst aus dem Store (e-Shop) heruntergeladen werden. Dies ist in Anbetracht des Preises von UVP 39,99€ aber für den Umfang an Spielspaß zu verkraften, hätte aber durchaus besser von Activision gelöst werden können, war hierzu bereits nach dem PS4/Xbox One Launch der Trilogie kritisches Feedback geäußert worden. Insgesamt kann dem Titel aus technischer, spielerischer, musikalischer und erzählerischer Sicht eine uneingeschränkte Empfehlung ausgesprochen werden. Wer es also noch nicht hat, sollte sich schnell in die Welten der Drachen aufmachen!

Grafik
8
Sound
8
Gesamt
8

verfasst von „ Maik“

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Vielen Dank an die Firma Activision für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 20.September.2019 - 11:03 Uhr