Spieletest: Sniper Elite 3 Ultimate Edition NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
1. Oktober 2019

USK 18 Online spielbar Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Ausbalancierter Schwierigkeitsgrad
Großer Umfang an Waffen
Hohe taktische Komponente
Negativ:
Manchmal plastische Grafik
KI nicht konsequent genug

Der Publisher Rebellion Interactive Ltd lädt uns ein, dass bereits im Jahr 2014 erschienene Spiel Sniper Elite 3 nun auf der Nintendo Switch zu spielen. Dieses Spiel versucht sich, von den allseits beliebten WKII-Shootern abzusetzen und mehr Taktik einfließen zu lassen. Ob das auch auf Nintendos Flaggschiff gelingt, wird euch diese Review zeigen.

Brennend heißer Wüstensand...

(Story und Gameplay) Sniper Elite 3 versetzt nach Tobruk und stellt Euch die Wehrmacht auf ihren Afrika-Eroberungsfeldzug entgegen. Die Wehrmacht weiß dabei gekonnt, den Alliierten das Leben schwer zu machen. Panzer und Artillerie setzen euch und eure Kameraden so schwer zu, dass Ihr einen Spezialauftrag erhaltet. Ihr sollt ins feindliche Lager vordringen und strategisch wichtige Ziele ausschalten. Das Spiel beginnt damit, dass Ihr drei feindliche Beobachter ausschalten müsst, die als Spotter agieren. Ein Spotter gibt Zielkoordinaten an die Artillerie weiter, welche aus sicherer Entfernung in die feindlichen Stellungen (also eure Stellungen) Granaten niederprasseln lassen. Diese erste Szenerie dient faktisch als Tutorial und macht Euch mit den Grundzügen des Spiels vertraut. Abhängig von dem gewählten Schwierigkeitsgrad, gilt es hier besonders gut aufzupassen. Während auf der leichtesten Stufe feindliche Soldaten in direkter Schusslinie durch ein Scharfschützengewehr kampfunfähig gemacht werden kann, muss auf höheren Schwierigkeitsstufen auch Wind und die Ballistik des Geschosses berücksichtigt werden.

Schon hier wird deutlich, dass es sich bei diesem Spiel nicht um ein “stupides Ballerspiel” handelt. Ganz im Gegenteil. Zwar könnt Ihr in die feindlichen Breschen springen und wild vorstürmen, dies langfristig zu überleben darf dabei jedoch bezweifelt werden. Es ist wesentlich ratsamer, sich Schritt für Schritt voranzutasten, Schleichwege zu suchen und Gegner leise durch körperlichen Einsatz oder schallgedämpften Pistolen aus nächster Nähe aus dem Weg zu schaffen. Das ist im Übrigen ein gutes Stichwort. Denn gefallene Gegner verschwinden nicht einfach, wie es vielleicht aus anderen Shootern kennt. Aus diesem Grund ist es an der einen oder anderen Stelle ratsam, die leblosen Körper von einem hellerleuchteten Weg in ein dunkles Gebüsch zu verfrachten. Denn geht eine Patrouille vorbei, erregen bekämpfte Soldaten durchaus Aufmerksamkeit.

Gefechtsbereitschaft herstellen!

Sniper Elite 3 würde nicht so heißen, wenn das Schießen mit dem Scharfschützengewehr nicht im Fokus stünde. Denn recht häufig muss man von dieser Waffe Gebrauch machen, um seinem Ziel näher zu kommen. Dass Faktoren wie Ballistik eine Rolle spielen, wurde bereits oben erwähnt. Aber das ist längst nicht alles. Es gilt beispielsweise auch die eigene Herzschlagfrequenz zu berücksichtigen. Bewegt Ihr Euch langsam, bleibt diese konstant unten. Ein Zielen mit dem Gewehr wird dann recht ruhig ablaufen. Etwas anderes ist es, wenn Ihr von A nach B rennt und damit die Frequenz hochtreibt. Ein unruhiger Blick durchs Zielfernrohr wird die Folge sein. Logischerweise ist auch die Atmung relevant. Ihr habt die Möglichkeit, die Luft anzuhalten. Dabei wird euer Ziel noch etwas mehr herangezoomt. Zu lange solltet Ihr die Luft aber nicht anhalten. Nach einer Weile geht Euch diese aus und Ihr atmet dann umso heftiger ein und aus. Dass die Hände dabei nicht ruhig bleiben, ist eine logische Konsequenz.

Und damit ist es längst noch nicht getan. Auch die Wahl der Waffen und deren Modifikationen können das Zünglein an der Waage des Erfolges sein. Im Laufe des Spiels bekommt Ihr für eurer Handeln Erfahrungspunkte. Je raffinierter eurer Zug ist, um so mehr XP werden generiert. Diese wiederum sorgen für einen Levelaufstieg, wodurch neue Waffen und Waffenteile freigeschaltet werden. Damit habt Ihr die Möglichkeit, mit geeigneter Ausrüstung ins Gefecht zu ziehen

Das Gameplay

Wie bereits beschrieben, ist Sniper Elite 3 eher darauf ausgelegt, offene Konfrontationen zu vermeiden. Das Spiel bietet dabei vielfältige Möglichkeiten. So ist beispielsweise das Leveldesign so ausgelegt, dass man sich in der Regel in einer Art Arena befindet, deren Inneres ein mehr oder weniger offenes Gelände darstellt. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, das Missionsziel auf mehr als nur einen Weg zu erreichen. Ob das Schleichen durchs Gebüsch dem Stolzieren auf der Straße Vorzug zu gewähren ist, bleibt eure Entscheidung. Im HUD ist hierfür symbolhaftes Auge hinterlegt, welches sich weiter öffnet, je mehr Ihr sichtbarer seid. Und auch die Geräuschkulisse kann dazu dienen, um vor dem Gegner unentdeckt zu bleiben. Ein alter, klappriger Stromgenerator, welcher hin und wieder knallende Laute von sich gibt, ist perfekt dafür geeignet, um im richtigen Moment einen Schuss abzugeben. Damit haben es die Feinde recht schwer, euch orten zu können.

Sollte dies dennoch mal gelingen, heißt es dann, mit schnellem Fuß die Position zu wechseln. Der HUD gibt dabei die Distanz her, die laufen müsst, um wieder in Sicherheit zu sein. Denn die gegnerischen Truppen werden sich auf jeden Fall auf eure Stellung zu bewegen, aus der Ihr entdeckt worden seid. Beim Rückzug sollte darauf geachtet werden, dass Ihr in eiern bereits gesicherten Bereich flüchtet. Andernfalls heißt es nämlich: Vom Regen in die Traufe. Habt Ihr jedoch Landminen dabei, dann könnt Ihr auch damit eure Schussstellung sichern und die nach euch suchenden Soldaten in eine unschöne Falle laufen lassen.

Die Steuerung des Spiels ist dabei tadellos und schnell erlernt. Die Tasten sind allesamt mit irgendwelchen Handlungen belegt; wirkt aber dennoch nicht überladen. Das solch ein Shooter aus der Third-Person gespielt wird, vermag bei den Massen an anderen WK-Shootern erstmal etwas ungewöhnlich sein, bleibt aber dennoch akzeptabel.

Die technische Umsetzung

Dass Sniper Elite 3 nicht das neuste Spiel ist merkt man dem Spiel schon etwas an. Die gesamte Grafik wirkt etwas zu plastisch. Das fällt besonders in hellen Spielabschnitten oder in den Kill-Sequenzen auf. Diese sind aber dennoch eindrucksvoll und verdeutlichen auf eine recht brutale Art, was Projektile anrichten können. Diese Sequenzen hat man jedoch alle schnell gesehen, sofern man ein guter Schütze ist. Nichtsdestotrotz ist dies ein Game-Element, was in Erinnerung bleibt.

Häufig wiederholend ist auch der Sound. Während Geräusche von Geschossen und Granateneinschlägen unauffällig sind (klingt ja ohnehin stets gleich), sind die Kommentare eurer Gegner dann doch schnell überhört. Man möchte fast meinen, dass die Deutschen und die Italiener kein anderes Vokabular erlernt haben. Aber sei´s drum. Hören wird man sie sowieso in der Regel nur dann, wenn Ihr deren Aufmerksamkeit auf euch zieht. Und das soll ja unter allen Umständen vermieden werden.

Sniper Elite 3 bringt auch einen Multiplayer mit, der sogar online gespielt werden darf. Dies war während des Tests jedoch nicht möglich, weshalb wir uns vorbehalten, hierzu noch ein Update nachzuliefern.

Daniel´s Meinung

Als alter CoD-Veteran war ich zunächst skeptisch, ob das Konzept von Sniper Elite über aufgehen kann. Ich hatte mich zuvor nie mit dieser Serie befasst. Im Nachhinein muss ich gestehen, dass mir dieses Spiel außerordentlich gut gefällt. Das Voranschleichen und Nicht-Entdeckt-Werden-Wollen macht das WKII-Szenario recht interessant. Wohl wissend, dass es sich hierbei um eine Portierung handelt und das Spiel technisch ganz leicht in die Jahre gekommen ist, bleibt die Präsentation auf der Nintendo Switch doch recht ordentlich. Für jeden, der auf Stealth und / oder WKII-Setting steht, dem gebe ich eine klare Kaufempfehlung.

Fazit

Sniper Elite 3 versetzt Euch in den Afrikafeldzug und bringt die Hitze eines Gefechts direkt zu Euch nach Hause. Je nach Schwierigkeitsgrad erhöht sich der Realismusanspruch des Spiels. Es kann von einem entspannten Spielen mit Selbstheilung bis hin zum Einsetzen von Medi-Packs und dem Beachten der Ballistik gewählt werden. Nach und nach wird weiteres Waffenzubehör freigeschaltet, was die Zusammenstellung der perfekten Ausrüstung ermöglicht. Technisch ist das Spiel nur minimal angestaubt und wirkt manchmal zu plastisch. Die KI bricht irgendwann mal die Suche nach Euch ab, was etwas zu unrealistisch ist. Dennoch weiß Sniper Elite 3 zu fesseln und bringt auch dazu, über den nächsten Zug nachzudenken.

Grafik
7.5
Sound
7.5
Gesamt
8.5

verfasst von „Daniel“

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Vielen Dank an die Firma Rebellion Interactive Ltd für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 02.Oktober.2019 - 05:38 Uhr