Spieletest: Shantae GBC
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Releasedate:18. Juli 2013


Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: Wird das Modul in einen Game Boy Advance eingelegt, aktiviert man den GBA Enhanced Mode, welcher eine breitere Farbpalette, eine leichte Farbkorrektur und die zusätzliche Tinkerbat-Verwandlung im „Advanced Genies!“-Shop aufweist. (Die 3DS Virtual Console-Version ist leider nur im Game Boy Color-Modus verfügbar.)
Plus / Minus
- Positiv:
- fesselndes Action-Adventure
- grafisches Glanzstück des GBC
- teils geniale Musik
- schön animiert
- Negativ:
- Rücksetzpunkte spärlich vorhanden
- keine Levelkarten
- GBA-Features am 3DS nicht enthalten
2011 tanzte die bezaubernde Dschinni Shantae zum ersten Mal auf europäischen Handhelds und konnte im Downloadsektor jede Menge Preise einheimsen. Doch in Amerika machte sie sich schon 2002 einen Namen. Das Original - welches noch keinen Subtitel trug - wurde auf einer 32 MBit-Cartridge ausgeliefert, der größten Speichereinheit, die je für den Game Boy Color produziert wurde. WayForward nutzte damals nämlich Sprite-Layer-Techniken, um auch wirklich alles aus der Konsole herauszuholen, und produzierte Titel, die eine reichere Farbpalette aufweisen konnten, als man dies normalerweise gewohnt war.
Unter Kritikern konnte Shantae durch die extraordinäre Grafik, die dazu passende Musik und das fesselnde Gameplay punkten, aber der Umstand, dass zum Erscheinungstag der Game Boy Advance schon 6 Monate lang erhältlich war und ein 32MBit-Cartridge nicht gerade billig ist führten schlussendlich dazu, dass insgesamt nur 13.000 Stück in Amerika Absatz fanden. Ein Europa-Release wurde erst gar nicht in Erwägung gezogen. Doch nun ist es an der Zeit, den Zopf festzubinden und den Leuchtturm zu verlassen: Denn nun will der Klassiker auch die europäische Virtual Console erobern!
Der Steam-Punk
In Sequin Land hatten Dschinnis einst die Aufgabe, als Wächter ihre Dörfer zu hüten, doch eines Tages verschwanden die magischen Wesen aus dieser Welt. Das einzige Überbleibsel aus jener Zeit scheint die Mischlingstochter Shantae zu sein, eine Halb-Dschinni, die von ihrem Leuchtturm aus über Scuttle Town wacht. Ohne magische Wesen war dieser Job bisher recht einfach, doch schon bald ist es vorbei mit der Idylle: Im spielbaren Intro überfällt Risky Boots mit ihren Tinker Bat Piraten das Dorf und reißt sich dabei eine antike Dampfmaschine unter den Nagel, welche der Schatzjäger Mimic auf der Grundlage alter Baupläne konstruiert hat. Die Piratenbraut sucht nun nach vier magischen Steinen, damit sie unendlich viel Dampf produzieren kann, um mit der darauf basierenden Maschine die ganze Welt zu beherrschen. Shantae muss nun durch ganz Sequin Land reisen, um die dunklen Machenschaften zu vereiteln.
Die bezaubernde Dschinni ist zurück!
Im Kern handelt es sich bei Shantae um einen typischen Plattformer. Mittels Steuerkreuz bewegt man sich wie gewohnt nach links und rechts, während man mit A springt und mit B Shantae’s Ponyzopf-Peitsche zum Angriff nutzt. Weitere Attacken können während des Spielverlaufs optional hinzugekauft werden, wie etwa Zauber-Items oder ein Sprungkick, die im regulären Spielverlauf aber nicht zwingend notwendig sind.

Als Wächter-Dschinni von Scuttle Town macht ihr euch nun auf den Weg, um euch noch vor Risky die vier Zaubertafeln zu schnappen. Hierfür streift ihr von Stadt zu Stadt durch die unterschiedlich gestalteten Abschnitte von Sequin Land, die alle miteinander verbunden sind. Dabei wandert man aber nicht nur durch arabisch angehauchte Gebiete: Neben Wüsten gibt es auch noch Geisterwälder, Schattensümpfe, Eisberge und den Wasserfallsee, und jedes unterscheidet sich optisch stark vom vorherigen. Jedes Areal kann seine eigenen Gegnertypen vorweisen, und man sollte äußerst schnell lernen, wie man sie besiegt oder wie man sie meidet. Denn solltet ihr alle Herzen verlieren oder in eine Schlucht fallen, verliert ihr ein Leben und werdet zum Eintrittspunkt (also dem Startpunkt oder einem passierten Höhleneingang) zurückgesetzt. Habt ihr alle Versuche verloren, müsst ihr von eurem letzten Speicherpunkt aus starten, welche bis auf eine Hand voll Statuen ausschließlich in den Dörfern zu finden sind.
Diese klassische, fordernde Spielmechanik kann besonders zu Beginn aufs Gemüt drücken, wenn man noch nicht alle Gegner kennt und auch noch nicht so viele Extra-Herzen gesammelt hat, da man die Reise dadurch schnell wieder von vorne beginnen muss. Allerdings kann das manchmal auch nützlich sein: Denn es wird großzügiger weise nur eure Position zurückgesetzt, Items und „Gems“ (Die Währung des Spiels) bleiben erhalten. Dadurch kann ein Selbstmord oftmals auch einen schnelleren Austritt aus einem Dungeon gewähren.