Star Wars: Bounty Hunter macht dich zum Kopfgeldjäger! Das Remaster katapultiert uns zurück in die Galaxis weit, weit entfernt und beweist, dass Jango Fett auch nach all den Jahren nichts von seiner Coolness eingebüßt hat. Die überarbeitete Grafik bringt den Charme des Originals perfekt ins moderne Zeitalter, während die fesselnde Story und das herausfordernde Gameplay nach wie vor überzeigen. Natürlich merkt man dem Spiel sein Alter an und trotz einiger Ecken und Kanten in der Steuerung ist es jetzt vielleicht kein Must-have, aber auf alle Fälle ein solides Game für jeden Fan der Star Wars-Saga und für alle, die schon immer wissen wollten, wie es sich anfühlt, in die Rolle eines der gefürchtetsten Kopfgeldjäger der Galaxis zu schlüpfen.
Spieletest: STAR WARS: Bounty Hunter NSW
Weitere Infos
Releasedate:1. August 2024
Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus
Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- tolle Zwischensequenzen
- packende Story
- alter Charme mit visuellen Verbesserungen
- Negativ:
- hakelige Kamera
- Synchro passt nicht immer zu den Lippenbewegungen
- manchmal etwas unfair schwierig
Videospielumsetzungen der berühmten Filmserie „Star Wars“ waren immer schon ein Highlight. Sie strotzen meist vor visuellen Erlebnissen, einem genialen Soundtrack und einem unvergesslichen Spielerlebnis. Im Jahre 2002 (2003 in Europa) erschien Star Wars: Bounty Hunter für den Nintendo GameCube und die PlayStation 2. In diesem musstet ihr in die Beskar-Stiefel des bekannten Kopfgeldjägers Jango Fett schlüpfen. Wie sich nun Jahre später das Remaster auf der Switch spielt, erfahrt ihr hier in diesem Test.
Old but gold!
Nachdem bereits Anfang des Jahres die Star Wars: Battlefront Classic Collection erschien, nahm sich nun Aspyr die Story des „Vaters“ von Boba Fett zur Brust. Herauskam ein bunter Mix aus 2000er Charme und modernen Verbesserungen. Die Geschichte wurde unverändert gelassen. Im Fokus des Spiels steht Jango Fett, den wir seit Episode 2 im Star Wars-Universum kennen. Dieser macht sich im Auftrag von Count Dooku auf die Jagd nach der dunklen Jedi Komari Vosa. Ziel ist es, die ideale genetische Vorlage für die Klonarmee zu finden. Auf der Suche wird Jango in eine Verschwörung verwickelt, während er viele bekannte Orte besucht, Gefängnisaufstände anzettelt oder nebenbei Kopfgeldaufträge für die Hutt-Familie erledigt. Die Geschichte macht immer noch sehr viel Spaß, ist fesselnd und wird in, auch für die heutige Zeit, noch guten Videosequenzen erzählt.
Das kampflastige Gameplay ist spaßig, doch hier merkt man dem Spiel das Alter an. Die Kamerasteuerung ist teils etwas hakelig, die Gegnermengen überschaubar (dann wieder unfair) und die Möglichkeit das Arsenal zu wechseln nur Mittel zum Zweck.
Zuerst sei gesagt, dass es kein (bis kaum ein) Ingame-Tutorial gibt. Viele Sachen haben wir durch Trial & Error erprobt und manche Items wissen wir noch immer nicht genau wozu die eigentlich gut sind. Die Grundsteuerung wie Springen, Laser zum Aufschneiden von Gittern etc. und das Schießen werden aber kurz erklärt.
Die Welten sind unterschiedlich designt, sind abwechslungsreich und bieten verschiedene Feindtypen und Missionsziele. Man kann dem Spiel nicht vorwerfen, dass es an Kreativität mangelt. Die Herangehensweise an die Quests ist aber oft sehr ähnlich. Man ballert sich den Weg durch die Areale, weicht feindlichen Feuern aus, hat Kletterpartien und leichte Stealth-Momente, wenn man einen gesuchten Verbrecher mit dem Seil knebeln möchte, um in dann per Knopfdruck an die Hutts zu schicken. In jedem Abschnitt erwarten euch neben der Hauptaufgabe somit auch einige Nebenziele. Außerdem verlangt das Remaster nicht mehr das Finden aller Kopfgeldziele, um die ominöse Boba-Fett-Rüstung als Bonusobjekt freizuschalten. Es genügt nun, das Spiel einfach durchzuspielen.
Jango verfügt über ein reichhaltiges Arsenal, darunter Granaten, einen Flammenwerfer, Raketen und seine legendären Blaster-Pistolen. Mit R könnt ihr Gegner fix anvisieren oder wie gehabt via ZL manuell schießen. Es genügt aber meistens nur die Feuertaste (ZR) gedrückt zu halten. Das verhilft einerseits sehr einfach zu Erfolgsmomenten und leichte Glücksgefühlen, aber man verliert schnell die Lust, all die zusätzlichen Waffen einzusetzen. Im Prinzip genügt der Standardblaster mit seiner unendlichen Munition. Man kann zumindest sagen, dass das Schießen dieses Mal einfacher ist.
Klassik trifft Moderne
Das Originalspiel ist für sein kniffliges Steuerungsschema bekannt. Hier wurden Angriffe und Aktionen den Fronttasten zugeordnet, während die Trigger für andere Sachen gut waren. Wer das klassische Gameplay-Erlebnis probieren möchte, der kann das einfach in den Einstellungen ändern. Standardmäßig findet ihr das „moderne“ Gameplay, wie man es aus anderen „modernen“ Shootern gewohnt ist.
Die Gefechte können knackig sein, da viele Gegner auf einen zukommen, die Deckungsmöglichkeiten begrenzt sind und kaum Energiekanister (Bacta-Behälter) fallen gelassen werden. Die Rücksetzpunkte wurden aber sinnvoll verteilt und somit sind auch Spieletode kein großes Ding. Nach dem fünften Versuch wird aber das Level zurückgesetzt, unabhängig davon, wie weit man bereits gekommen ist. Das kann durchaus frustrieren, wenn man vielleicht sogar bereits eine halbe Stunde oder mehr gespielt hat.
Während man sich spielerisch an die „Neuzeit“ angepasst hat, merkt man optisch dem Titel natürlich sein Alter an. Die Grafik liefert zwar mehr Details, bessere Beleuchtungen und einen Hauch aufpolierter Optik, aber der Low-Poly Kunststil ist weiterhin unverkennbar. Es ist dieses Mal nicht möglich zwischen der alten und neuen Grafik zu wechseln, wie es Aspyr beispielsweise bei der Tomb Raider Remastered Collection gemacht hat.
Dennoch muss man eine Lanze brechen, denn vor allem die Videosequenzen sehen auch heute noch Schick aus. Wenn dann das Spiel ins eigentliche Gameplay wechselt, sind die Unterschiede aber deutlich erkennbar. Der Titel hat nichts an seinem nostalgischen Charme verloren. Technisch läuft, bis auf ein paar Einbrüche in der Framerate, wenn man den Flammenwerfer benutzt, alles flüssig. Wie bereits erwähnt ist die Kamera teils noch immer sehr hakelig oder bleibt gerne in engen Korridoren stecken. Somit können Sprung- und Kletterpassagen herausfordernd werden, wenn die Kamera nicht das macht, was man gerne möchte. Uns ist beim Spielen oft der Vergleich zu den alten Tomb Raider-Titel aufgekommen.
Ansonsten ist noch zu bemängeln, dass Feinde teilweise einfach aufpoppen oder in der Luft laufen. Das sind Dinge, die man, auch wenn es nur ein Remaster und kein Remake ist, nicht gerne sieht.
Soundtechnisch gibt es bei Star Wars-Spielen sowieso selten etwas zu meckern. Euch erwarten die klassischen Blastersounds und die orchestrale Filmmusik. Bounty Hunter verfügt über eine deutsche Sprachausgabe und Bildschirmtexte. Die Synchronisation ist richtig gut gelungen, obwohl manche Charaktere andere Stimmen als in den Filmen haben. Außerdem passt die Synchro nicht immer zu den Lippenbewegungen.
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Vielen Dank an die Firma Aspyr für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 10.August.2024 - 15:26 Uhr