Spieletest: Noitu Love: Devolution 3ES

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Weitere Infos

Releasedate:
22. September 2016

USK 6 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: Keine 3D-Unterstützung, da sich alles auf dem Touchscreen abspielt.

Plus / Minus

Positiv:
Charmante Pixelanimationen
toller Retro-Sound
abwechslungsreiches Gameplay
Negativ:
Steuerung gewöhnungsbedürftig
sehr kurz

In Zeiten des Online-Vertriebs ist vieles möglich, was vor 30 Jahren noch unmöglich schien – wie etwa, dass eine einzige Person Produktion und Vertrieb eines ganzen Videospiels alleine auf die Beine stellt.

Eines dieser Beispiele ist Noitu Love bzw. dessen Sequel Noitu Love: Devolution, welches nun auch für Wii U und 3DS erschien.

Der Titel ist hierbei eine Hommage an Arcade- und Pixel-Action-Spiele wie Gunstar Heroes und Contra. Wie sich das Experiment auf Nintendos Handheld schlägt, haben wir in unserem Noitu Love: Devolution 3DS-Review näher betrachtet.

Viel Vorgeschichte – zu viel?

Da Noitu Love bisher nicht für Nintendo-Konsolen erhältlich ist, dürften einige etwas durch die Flut an neuen Informationen überwältigt sein: Da ist von einem Noitu Love (insgeheim ein Ananym für Evolution) die Rede, der im Jahr 2188 als Teil der Peacekeeper einen gewissen „Darnacus Damnation“ überwältigt hatte, der mit Hilfe einer Roboterarmee und Apparaten namens „Evomatics“ den Weltfrieden störte und Menschen in Affen verwandeln wollte. Und irgendwie hatte der Wissenschaftler auch einen Roboterklon von Noitus Freundin Lori angefertigt.

Nicht mitgekommen? Keine Sorge, denn die eigentliche Handlung spielt im Jahr 2288 und Noitu Love ist auch nur noch ein glorreicher Vermerk in den Geschichtsbüchern. Es wird zwar immer wieder von jenen Ereignissen gesprochen, aber eigentlich ist alles, was ihr wirklich wissen müsst, dass die lächelnden Roboter von damals – die sogenannten „Darns“ – nun wieder aufgetaucht sind.

Doch diese treiben nicht nur Unfug: Diverse Landstriche wurden in vergangene Zeiten zurückversetzt. Als Schuldige wird die ebenfalls zurückgekehrte „Doppellori“ vermutet – was führt die Metall-Kopie im Schilde?

Alles in allem ist das ziemlich viel Handlung für ein Action-Spiel – vielleicht etwas zu viel. Alles in allem ist der Plot aber ohnehin nur ein "McGuffin", um dem Entwickler zu erlauben, den Spieler durch verschiedenste Areale mit passenden Gegnern wie Robo-Zombies, Cowboy-Darns und Samurai-Blechmännern zu lotsen... um dann am Ende einen passenden Obermotz platt zu walzen.

Die Steuerung – Gegen den Fluss

Obwohl sich der Titel offensichtlich an Arcade- und Pixelklassikern orientiert, hat er sich für eine doch ziemlich eigenwillige Steuerung entschieden: Die neue Heldin Xoda Rap (ebenfalls ein Ananym), ballert sich nicht durch die Level, sondern ist eher eine wackere Nahkämpferin.

Auch werden ihre Attacken nicht über präzise Knopfbefehle angesteuert, sondern muss auf dem 3DS via Touch-Pen bedient werden: Tippt man einen Gegner wiederholt an, vollführt man eine Schlagkombo, durch gedrückt lassen kann man Angriffe aufladen oder aber auch Gegner und Kisten hochheben und werfen. Durch Ducken+Tippen kann man am Bildschirm frei einen Schild platzieren.

Durch Wischen vollführt man eine Sprint-Attacke oder eine Art Wirbelsprung. Alternativ kann man die letzten beiden Manöver auch durch die zweifache Betätigung einer der Richtungstasten aktivieren, doch für die anderen Manöver benötigt man weiterhin den Touchscreen.

Eine reine Knopfsteuerung ist somit nicht möglich.Der Mangel dieser Steuerungsvariante ist mehr als sub-optimal: Mit dem Stift blockiert man sich am kleinen Bildschirm oft das halbe Spielgeschehen und da man gleichzeitig mit einer Hand am 3DS laufen und mit der Anderen angreifen muss hat man stetig das Gefühl mit zwei gegeneinander arbeitenden Gehirnhälften zu arbeiten.

Mit etwas mehr Übung könnte man sich daran zwar gewöhnen, doch für das erste Durchspielen benötigt man insgesamt nur ein wenig über einer Stunde. Für ein derartig schnelles Spielgeschehen hätte dem Titel eine konventionellere Methode gut getan. In der Wii U-Fassung bekommt man hier mit der Wiimote-Pointer+Nun-Chuck-Kombination eine weitaus intuitivere Option geboten.

Weniger quastchen – Mehr Action!

Wie schon gesagt ist das Spiel – insbesondere auf „Normal“ - äußerst kurz, bietet dafür aber viel Einfallsreichtum: Jedes Level spielt sich anders und bietet eigenständige Ideen, wodurch der Wechsel von Samurai zu Cowboy nicht nur ein Tapetenwechsel ist. In einem Level ändert sich die Steuerung sogar gänzlich zu der eines Shoot’em‘Ups, welches allerdings mit einem "Linked-Fire"-System seine ganz eigene Spielkomponente mitbringt.

Da man die meisten Gegnerhorden allerdings überspringen kann (sofern einem der Punktestand egal ist) gibt es mitunter Mini- und Endbosse, die auch gleichzeitig als Checkpoints fungieren. Auch hier benötigt man für jeden seine eigene Strategie und die Animationen wurden mit viel Liebe zum Detail angefertigt. Auch die Sounds und Hintergrundmelodien erinnern an die 90er-Ära der 16-Bit Action-Games.

Wiederspielwert und Extras (Achtung, minimale Spoiler!)

Wer alles aus dem Spiel herausholen möchte, kann versuchen seine eignen Highscores und Bestzeiten zu schlagen (Online-Ranglisten sind nicht vorhanden…) oder an höheren Schwierigkeitsgraden versuchen.

Des Weiteren gibt es auch noch einen geheimen Bossgegner im Spiel und zwei weitere Spielmethoden, die man nach Abschluss der Hauptstory freischalten kann. Details sollen hier nicht verraten werden, nur lediglich, dass es sich hierbei nicht um eine erweiterte Story handelt – man kann hier lediglich die bereits vorhanden Level unter anderen Bedingungen und neuen Steuerungsmethoden spielen.

Fazit

Trotz, oder gerade weil Noitu Love: Devolution aus der Feder einer einzelnen Person stammt bemerkt man an Gameplay, Grafik und Sound viel Liebe für’s Detail, welches aber leider von seiner Kürze und der eigenwilligen Steuerung am 3DS überschattet wird. Mit etwas Gewöhnungszeit kommt man zwar rein, doch in einem kurzen Action-Titel sollte die Einstiegsschwelle deutlich niedriger sein. Wer die Möglichkeit hat, sollte sich doch lieber nochmal die Wii U oder PC-Fassung ansehen.

Grafik
8.5
Sound
8
Gesamt
6.5

verfasst von „Benjamin A.“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Te
Letzte Aktualisierung: 20.Dezember.2016 - 16:51 Uhr