Spieletest: Mega Man 9 WiiWare

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Weitere Infos

Releasedate:
26. September 2008

USK 6 WiFi unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 3 Meinungen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
tolles Leveldesign mit netten Ideen
begeisternde Bosskämpfe
Schöne Retro-Musik
technisch auf nostalgischem NES-Niveau
Negativ:
technisch auf nostalgischem NES-Niveau
kaum Innovationen
erwartungsgemäß ziemlich kurze Spielzeit
höhere Schwierigkeitsgrade etc. nur gegen Aufpreis erhältlich

Meine Güte, wie schnell die Zeit vergeht! Jetzt habe ich mit Mega Man schon vierzehnmal den größenwahnsinnigen Dr.Wily besiegt, vierzehnmal seine Weltherrschaftspläne durchkreuzt – die beiden Arcade-Maschinen und die für Sega-Systeme erschienenen Titel nicht einmal mitgerechnet – und der penetrante Wissenschaftler mit einer Vorliebe für Totenköpfe taucht doch glatt schon wieder auf! Aber halt, was sehe ich da im Intro – Wily ist diesmal gar nicht Schuld an der neuerlichen Misere unserer Erde des Jahres 20XX? Der gutmütige Dr.Light – ein fantastischer Roboterdesigner und Erbauer Mega Mans – soll jene Blechganoven konstruiert haben, welche die Welt in Chaos versetzen? Und der finstere Wily richtet scheinheilig allen Ernstes ein Spendenkonto in der Schweiz ein, um den Bau von eigenen Kampfrobotern zu finanzieren, die ihre amoklaufenden Kollegen stoppen und die Welt retten sollen? Verkehrte Welt! Aber kann man Wily die Gutmenschen-Rolle wirklich abnehmen? Oder, anders gefragt: Wie glaubwürdig ist ein verrückter Wissenschaftler, der seine vier Wände mit riesigen Totenköpfen dekoriert und schon vierzehnmal versucht hat, die Weltherrschaft zu übernehmen...?

Zeitreise

Aber es hilft nichts – die Öffentlichkeit ist nach der Ausstrahlung eines angeblichen Beweisvideos davon überzeugt, dass Thomas Light der Täter ist, und sein treuer Kampfroboter Mega Man muss einmal mehr außer Art geschlagene Artgenossen artgerecht entsorgen (harharhar), diesmal aber auch gleichzeitig den Namen seines Erbauers und Mentors reinwaschen und dahinterkommen, was die Aggressivität der zuvor umgänglichen Blechköpfe verursacht hat. Diese wenig wendungsreiche, aber für Serienverhältnisse durchaus originelle Geschichte wird auch im Laufe des Spiels immer wieder in kleinen Zwischensequenzen thematisiert. Das hervorstechende Charakteristikum dieser Sequenzen und noch viel mehr des gesamten Spieles: Jedes Sprite, jeder Hintergrund, jeder Soundeffekt und jedes Musikstück ist im 8 Bit-Stil gehalten und erinnert technisch frappierend an die Mega Man-Episoden 1-6 für das gute alte NES.

Ein Schritt rückwärts

Doch nicht nur die Technik entspricht diesen Klassikern, auch das Gameplay stammt nahezu 1:1 aus NES-Zeiten: Mega Man wird mittels Steuerkreuz bewegt, der 2-Knopf lässt ihn springen, der 1er-Button schießen (oder umgekehrt, dies ist im Optionsmenü umschaltbar) – that´s it. Ja, sogar einige in späteren Teilen noch während der NES-Ära vorgenommene Neuerungen wurden entfernt – unser Roboter darf weder seine Waffe aufladen noch durch enge Durchgänge rutschen; das einzige Rudiment aus den direkten (neuzeitlicheren) Vorgängern von Mega Man 9 sind die sammelbaren Schrauben, welche Levels gefunden und in einem separatem Shop gegen Extras wie Energietanks eingetauscht werden können. Sonst bleibt wirklich alles beim Alten, und Kenner fühlen sich tatsächlich um Jahre zurückversetzt, gar an die allerersten Teile der Serie. Aber Neulinge werden sich wohl spätestens an dieser Stelle fragen, was diese guten alten Action-Jump&Runs – und somit auch Mega Man 9 – eigentlich genau ausmacht; und dazu will ich jetzt kommen.

Mega Man gegen 8 Robotermeister, die Fünfhunderachtundsiebzigste...

(Fast) jedes Rockman-Abenteuer – so der Name des Titelhelden in Japan – beginnt mit einem übersichtlichen Screen, auf welchem Konterfeis und Namen der acht metallischen Oberschurken aufgelistet sind und der dem Spieler die Wahl frei stellt, gegen welchen dieser blechernen Bösewichte er zuerst in den Kampf ziehen will. Diese Roboter unterscheiden sich stark in Erscheinungsbild und Fähigkeiten; dementsprechend abwechslungsreich kommen die Stages, in deren tiefsten Tiefen sie auf die Konfrontation mit ihrem blau gefärbten Erzfeind warten: Hornet Mans idyllischer Garten ist etwa alles andere als friedlich – dafür sorgen fliegende Heckenscheren mit Eigenleben und brutale Mechano-Gewächse. Splash Woman (Premiere – der erste weibliche Bossgegner in der klassischen Mega Man-Serie!) hingegen regiert unter Wasser, Tornado Man im Gegensatz dazu luftigen Höhen, und bei Magma Man ist der Name sowieso Programm – Feuer und glühendes, flüssiges Gestein tun hier ihr Möglichstes, um dem ungebetenen Gast seinen Aufenthalt in den heißen Gefilden so unangenehm wie möglich zu machen. Aber egal, ob ihr gegen einen dieser genannten oder der übrigen vier Blechmonster antretet – einen Fehler dürft ihr auf gar keinen Fall machen: Erwarten, dass ihr ein leichtes Spiel haben werdet!

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