Spieletest: Marvel Avengers: Kampf um die Erde WIIU

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Weitere Infos

Releasedate:
30. November 2012

USK 12 keine Onlinefunktion Gamepad Remote Nunchuk unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Vernünftige Auswahl an Charakteren
Für jüngere Genre-Fans geeignet
Negativ:
Kaum Spieltiefe
Geringer Umfang
Mäßige Grafik

Immer mehr Videospielsoftware setzt heutzutage eher auf Lizenzen als auf Qualität. Bei den Marvel Avengers standen die Entwickler aber immerhin nicht unter einem Zeitdruck, da sich der Titel mit einer eigenständigen Story vom gleichnamigen Film aus dem Frühjahr 2012 abhebt, aber klar auf dessen Erfolg aufbauen und sich damit auch vermarkten will. Ob es Marvels Comic-Helden in diesem Beat’em Up gelingt, im Kampf um die Erde den Spieler an die Konsole zu fesseln, könnt ihr in folgendem Bericht nachlesen.

Tiefgängig wie eine Kartoffel

Tja, die Überschrift sollte eigentlich schon alles über die Story aussagen. Denn die bietet wirklich nicht viel und kann in einem simplen Satz erklärt werden: Böse Ebenbilder der spielbaren Helden, die sogenannten Skrulls, sind gekommen um die Erde zu attackieren und müssen eliminiert werden. Kurze Zwischensequenzen vor den Kämpfen in der Kampagne enthalten noch eine comichafte Bild-für-Bild-Erzählung, die den Plot aber nicht aus der Eintönigkeit herausziehen können und eigentlich auch nur zwanghaft äußerliche Umstände wie den Ort einbeziehen. Gut, ein Beat’em Up muss keinen atemberaubenden Plot haben – Marvel-Fans dürften aber etwas enttäuscht werden. Ganz abgesehen davon wirkt es zeitweise so, dass Ubisoft mit den Skrulls dem Erstellen weiterer Charakter entgehen wollte; so mussten nur ein paar Farben unserer Lieblings-Comichelden ausgetauscht und die Kampfeigenschaften gar nicht angerührt werden.

Das Hauptmenü bietet insgesamt eine beachtliche Summe von 8 verschiedene Schaltflächen, von denen 6 zu spielbaren Modi führen. Die Kampagne, die übrigens sowohl alleine als auch kooperativ im selben Team gespielt werden kann, bietet auf den 5 anwählbaren Arenen jeweils 8 Kämpfe, die gewonnen werden müssen. Dazwischen gibt es ein paar comichafte Bildsequenzen, damit das Prügeln nicht ganz so monoton wirkt. Auch im Arcade-Modus, wo es – wie Begriffskundige wohl schon ahnen – darum geht, möglichst viele Kämpfe nacheinander für sich zu entscheiden, darf man die Gefechte als Einzelspieler oder gemeinsam austragen. Der Herausforderungsmodus bietet einen ähnlich großen Umfang wie die Kampagne, allerdings müssen einige davon erst per Ubisofts Uplay-System mit gesammelten Punkten freigeschalten werden. Sie können lediglich alleine bestritten werden und erschweren die Kämpfe durch Attacken-Beschränkungen oder 1 vs. 2-Matches. Außerdem können Einsteiger hier charakterspezifische Aufgaben bestreiten, um deren Fähigkeiten besser kenne zu lernen. Beim Training werden die verschiedenen Angriffsmöglichkeiten erklärt, im Versus-Modus werden einzelne Kämpfe (mit bis zu 2 Spielern – einer pro Team) ausgetragen; schlussendlich steht auch noch eine Turnierfunktion zur Auswahl, bei der 3 oder 4 Teams, welche jeweils von einem Spieler gesteuert werden, in diversen Versus-Matches gegeneinander um den 1. Platz kämpfen.

Vollpreistitel oder Handyspielchen?

Trotz der 6 verschiedenen Modi verlaufen die Kämpfe im Wesentlichen immer gleich ab, nur im Herausforderungsmodus findet man hier und da eine kleine Abänderung. Allerdings hat das System dahinter etwa genauso viel Komplexität wie der Plot; im Gegensatz zu letzterem sollte aber gerade dieser Aspekt in einem Beat’em Up einen höheren Stellenwert erreichen, was den Entwicklern leider absolut nicht gelungen ist.

Vorweg sei einmal erwähnt, dass sämtliche der immerhin 20 spielbaren Charaktere aus dem Marvel-Universum sehr ähnliche Angriffsmöglichkeiten besitzen, die sich steuerungstechnisch kaum unterscheiden. So hat man mit jeder Figur die Möglichkeit, sowohl eine normale Nahkampfattacke auszuführen als auch aus ferner Distanz das Gegenüber anzugreifen. Zusätzlich besitzt jeder Kämpfer 3 Spezialattacken, die je nach Ausführung mehr Schaden anrichten, nach einem Gebrauch aber auch ein wenig Latenzzeit benötigen, um erneut eingesetzt werden zu können. Auch die normalen Angriffe können nicht beliebig oft hintereinander benutzt werden, immerhin aber mehrere Male bevor die Ausdauer erschöpft ist. Wer viel Schaden anrichten will, verwendet den „Ultra“-Angriff, der allerdings sehr lange Zeit zum Aufladen benötigt. Benutzt man ihn, bevor der entsprechende Balken gefüllt ist, so kann man immerhin Attacken des Gegenübers kontern.

Strategisches Denken wird nicht wirklich gefordert. Man kann zwar eine Art System hinter den Kämpfen erkennen und dementsprechend mit der Zeit erlernen, welche Angriffe gegen diejenigen des Gegenübers effektiv sind, aber das lässt sich kaum ausnutzen da man nie weiß was der Gegner als nächstes vorhat; fast sinnlos ist so auch die Möglichkeit, zur Seite auszuweichen. Kurz zusammengefasst bedeutet das: Simples „Buttonmashing“ (kann man bei Bewegungs- und Touchscreen-Steuerung ja eigentlich nicht mehr sagen) bringt den Spieler am weitesten, was definitiv nicht das Ziel eines Beat’em Ups sein sollte.

Da die Kämpfe großteils in 2-vs.-2-Manier stattfinden, kann der Charakter während des Kampfes auch per Knopfdruck gewechselt werden. Eure „ruhende“ Figur regeneriert währenddessen seine Energie; ist jedoch ein Teammitglied besiegt, habt ihr verloren. Durch richtige Aneinanderreihungen von Attacken und Schlagabtausch lassen sich auch starke Combos ausführen.

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