Spieletest: Mario Party 5 NGC

Screenshot Screenshot Screenshot

Weitere Infos

Releasedate:
32. Dezember 2003

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 5 Meinungen

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
guter Mehrspieler-Modus
Negativ:
altbacken
träger Spielverlauf
durchschnittliche Technik

Schon in euren Briefkasten geschaut? Keine Einladungskarte bekommen? Dann gehört ihr wohl leider nicht zu den Auserwählten! Egal, ich fühle mich so frei euch zur alljährlichen Mario Party einzuladen!

Neue Feinde braucht das Land!

Dieses Jahr veranstalten die aus Paper Mario bekannten Hohen Sterne das Fest der Minispiele. Mit dabei sind neben den bereits bekannten Charakteren Mario, Luigi, Peach, Daisy, Yoshi, Waluigi und Wario auch drei neue Spielfiguren: Toad, Mini Bowser und Buu Huu! Sie alle kommen nach Insomnien, der Welt in der sich alle unsere Träume befinden. Im Party-Modus trifft man auf Altbekanntes: Auf sechs zur Wahl stehenden Spielbrettern kämpfen vier Spieler (fehlende menschliche Gegner werden durch CPUs ersetzt) in mehr als 70 neuen Minispielen um Münzen und Sterne. Neu ist die Möglichkeit auch im Team auf Sternejagd zu gehen.
Durch eine Kapsel-Maschine, die Items an die Charaktere verteilt, können die Bretter aktiv durch den Spieler selbst mitgestaltet werden. Jedes Mal wenn man an ihr vorüber zieht bekommt man die Gelegenheit eine Kapsel wie an einem Kaugummi-Automat zu ziehen. Was ihr damit tut steht euch offen. Entweder ihr benutzt sie selbst und der Inhalt der Kugel führt gegen einen Teil eures Münzbeutels eine Aktion für euch aus, oder ihr werft die Kapsel auf ein beliebiges Spielfeld und errichtet so ein neues Ereignisfeld.
Der Story-Modus hört sich zwar vielversprechend an, weicht aber nur geringfügig vom Party-Modus ab. Als Einzelspieler tritt man gegen drei Mini Bowser an, deren Portmonees komplett geleert werden müssen um sie zu besiegen. Dies schafft ihr wenn ihr den kleinen Mistviechern in Duell-Spielen zeigt wo der Hammer hängt und ihnen so die Münzen streitig macht. Diese Möglichkeit entsteht immer dann, wenn ihr auf dem Feld eines Mini Bowsers landet oder es passiert. Sind alle Feindeskonten auf Null gesunken habt ihr gewonnen. Doch auch euer eigenes Konto solltet ihr im Auge behalten.
Nach einigen Runden werdet ihr genügend Spiele freigeschaltet haben um auch den Minispiel-Modus für euch interessant zu machen. Hier dreht sich alles um den schnellen Spaß! In sechs verschiedenen Varianten müsst ihr zeigen, dass ihr der größte Held von allen seid. Im Freispiel und im Punktekampf müsst ihr eine bestimmte Anzahl von Minispielen gewinnen um den Pokal nach Hause tragen zu dürfen. Die anderen Modi sind Rennen (Gewinner dürfen weiter Richtung Ziellinie ziehen, Verlierer bewegen sich rückwärts), Zehnkampf-Stadion (mit zehn festgelegten Minispielen muss versucht werden die höchste Punktzahl zu erreichen), Arena (Auf einer Plattform darf jeweils der Gewinner ein Feld auswählen, das seine Farbe erhalten soll. Kreist man das Feld eines anderen Spielers ein, so wechselt es die Farbe zu Gunsten des Gewinners.) und Turnier (Duell-Kämpfe um die Spitze des Siegertreppchens).

Neue Modi

Für ein wenig Abwechslung sorgen die neuen Spielarten Super-Duell-Modus und Super-Bonus-Modus. Im Erstgenannten könnt ihr euch mit Punkten, die ihr euch in anderen Spielmodi verdient, Maschinenbauteile kaufen und anschließend aus diesen euer eigenes Fahrzeug zusammenbauen. Wie sich euer Gefährt im Kampf gegen einen menschlichen oder einen computergesteuerten Gegner bewährt, wird sich beim Einsatz von roher Waffengewalt, Sammeln von Flaggen oder einer wilden Hasenjagd zeigen.
Der Super-Bonus-Modus geht andere sportliche Wege: hier dreht sich alles um Volleybälle, Pucks und Karten. Allerdings fallen Beach Volleyball und Eishockey so extrem simpel aus, dass sie besser den Weg in die Liste der übrigen Minispiele gefunden hätten. Auch die Karten-Party kann nicht wirklich überzeugen. Mit purem Würfelglück bahnt ihr euch den Weg über Platten, die sich erst beim Erreichen wenden und so ihre wirkliche Spielfläche zeigen. Sinn der Sache? Um zu gewinnen müsst ihr versuchen den Weg zu den wenigen Sternplatten zu finden.

Nur ein Glied einer Kette

Spielerisch ist Mario Party 5 wie eh und je. Selbst jetzt noch kann man die selben Minuspunkte wie früher ankreiden: langsamer Spielverlauf, schlechter Einspieler-Modus und technische Schwächen.
So ist es immer noch nervig zuzusehen wie die CPU übers Spielbrett zieht, vor allem wenn man alleine spielt und man sich das Ganze direkt drei Mal zu Gemüte führen darf. Schade eigentlich, zeigt sich Hudson Soft doch im Story-Modus selbst, wie man das Problem zumindest teilweise beheben könnte. Dort würfeln alle drei Computer gleichzeitig und gehen zeitgleich ihre Wege. Auch wenn man im Pause-Menü die Minispiel-Anleitungen abstellen, die Textgeschwindigkeit verschnellern und die CPU-Minispiele auf „Nicht Ansehen“ einstellen kann, wäre das eindeutig die bessere Lösung gewesen um das extrem träge Spielverhalten besser zu gestalten.
Mittlerweile kann man jedoch auch noch die Innovationslosigkeit bei den Minispielen zu der Kritik-Liste hinzufügen. Sie fallen einfach zu ähnlich aus. Viel zu oft muss man identische Tastenkombinationen drücken. Sie führen zwar von Spiel zu Spiel zu einem anderen Ergebnis, aber ob ich durch ständiges A drücken nun weiter springe oder möglichst schnell eine Sonnenblume zum Wachsen bringe ist doch wirklich egal?!
Auch technisch gesehen könnte es sich um einen Klon des vierten Teils handeln. Dieselbe durchschnittliche Grafik, erneutes liebloses Menü-Design und klassische Sounds aus dem Mario-Universum tun ihren Dienst, können aber wirklich niemanden mehr begeistern. Nur die Dolby Surround Pro Logic II-Unterstützung lässt Erneuerung erahnen.

Ausgelutscht!

Es tut mir leid, aber es gibt kein treffenderes Wort für die Mario Party-Reihe… Kennt ihr das wenn man nach einem Eis noch auf dem Holzstiel herumkaut? „Normale“ Menschen machen so etwas höchstens für zwei Minuten, Nintendo hingegen hat den Mund schon seit Jahren voll Splitter. Natürlich wird ein gutes Spiel nicht schlechter, wenn man jedes Weihnachten einen fast identischen Nachfolger auf den Markt wirft. Doch ein Spieler, der bereits einen Titel der Reihe besitzt, wird sicherlich nicht voll auf seine Kosten kommen. Seltsamerweise finden sich aber immer wieder genügend Käufer die beim neuen Mario Party zugreifen. Wacht auf! Vielleicht tut es Nintendo dann auch, und bringt uns endlich einen innovativen Nachfolger. Anfangen könnte man bei den Kritikpunkten des ersten Mario Party-Spiels, denn diese wurden nie wirklich behoben.
Deswegen ist es auch sehr schwer dem Spiel eine treffende Wertung zu geben. GameCube-Besitzer, die noch nie etwas mit einem Titel der Reihe zu tun hatten, werden wohl ähnlich enthusiastisch mitfiebern, wie ich es damals beim ersten Teil getan habe. Dazu kommt, dass man Mario Party entweder mag oder eben nicht. Probe spielen ist somit auf jeden Fall angesagt. Betrachtet somit meine Wertung als Mischung aus allen Faktoren!
Wer jedoch genau weiß, dass er bald eine Feier in seinem GameCube halten möchte und sich nur noch zwischen dem billigen Players-Choice-Titel „Mario Party 4“ oder der aktuelleren Version entscheiden muss, der sollte lieber ein paar Euro mehr investieren. Die neuen Modi bieten dem Einzelspieler wirklich mehr!

Fazit

Nintendo-Fans, die noch keinen Teil der Mario Party-Reihe besitzen können bedenkenlos zugreifen. Wer ein solches Spiel allerdings schon sein Eigen nennt, kann getrost wegsehen.

Grafik
6.5
Sound
6.5
Multiplayer
8
Gesamt
7

verfasst von „Seppel“

Diesen Artikel teilen:

Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 15.Dezember.2003 - 17:02 Uhr