Spieletest: Kingdom Hearts: Chain of Memories GBA

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Weitere Infos

Releasedate:
32. Mai 2005

USK 6 unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Interessante Geschichte
Genialer Charaktermix
Gute Technik
Negativ:
Hektische Kämpfe
Sehr linear

Kingdom Hearts verschmilzt die Welten von Walt Disney mit der von Square. Diese interessante Mischung hat bereits auf der PlayStation gut funktioniert, und so geht es auch auf dem GameBoy Advance weiter. Die Geschichte knüpft nahtlos an das Ende des ersten Teils an. Die Endsequenz ist nämlich gleichzeitig die Anfangssequenz, in einer für den GBA ungewohnt guten Grafik, wobei eher von einem kleinen FMV-Intro die Rede ist.
Die Hintergrundgeschichte ist schnell erzählt: Sora macht sich mit seinen Freunden Goofy, Donald und der Grille Jiminy auf, um seine Freunde und König Mickey in einem Schloss zu finden. Jenes trägt den Namen „Schloss des Entfallens“, was den Kerngedanken des Spiels widerspiegelt. Je weiter man sich nämlich im Schloss nach oben begibt, desto mehr vergisst man. Dabei werden Fragen aufgeworfen, ob man Freunde jemals vergessen kann, oder nur Orte, an denen man einmal war. Ein mysteriöser Fremder weist Sora und seine Freunde zunächst ein, wobei man nicht weiß, ob er ihnen freundlich gesonnen ist. Als Spieler hat man eine große Freiheit, was mit den Karten zusammenhängt. Nicht nur die Kämpfe laufen über die Karten ab, die man mit sich trägt, sondern auch die weiteren Räume des Schlosses werden ganz nach den eigenen Wünschen generiert. Was zunächst verwirrend klingt, wird im Spielfluss schnell klar: Nach einem Kampf erhält man eine neue Karte, die einen bestimmten Wert und eine Eigenschaft hat. Steht man nun vor einer Tür, hat man selber die Wahl, ob man einen Raum mit vielen Gegnern, einem Schatz, oder einen Speicherraum erschafft. Schon bereits bei diesen Entscheidungen sollte man ein wenig taktieren, da ein Speicherpunkt eher gegen Ende eines Gebiets Sinn macht, falls man gegen die zahlreichen Endgegner mal verlieren sollte. In der Praxis braucht man sich aber nicht zu viele Gedanken zu machen, da der Schwierigkeitsgrad von Kingdom Hearts sehr moderat ist. Auch das stark lineare Gameplay richtet sich an Anfänger in diesem Genre.

Poker war gestern – jetzt kommen Soras Karten

Hat man ein Gebiet erfolgreich absolviert, kann man danach in der Schlosshalle entscheiden, was für ein Gebiet als nächstes erschaffen werden soll. Durch diese einzelnen Welten ziehen sich immer kleinere Geschichten. So muss man z.B. in Agrabah Aladdin zur Hilfe kommen, der gegen den Wesir Dschafar antritt. Dabei gibt es immer wieder Kämpfe gegen die sogenannten Herzlosen – die Gegner in Kingdom Hearts. Das Kartensystem ist recht überschaubar. Hat man einen höheren Wert auf seiner Karte als der Gegner, verletzt man ihn. Im anderen Fall läuft man in eine Parade. Die Karten mit der 0 sind letztlich die stärksten im Spiel. Wartet man ab, bis der Gegner seine Karte zieht, sticht man diese immer! Da sich aber alles in Echtzeit abspielt, besteht oftmals gar nicht die Zeit, in Ruhe mit dem Deck zu hantieren und man triggert mehr oder weniger A, um die Karten auszuspielen. Erst gegen Ende des Spiels muss man sich doch ein wenig mehr mit dem System befassen, um überlegter zu agieren. Spezialattacken, die durch das Kombinieren einzelner Karten ausgelöst werden, und die Möglichkeit Donald, Goofy und andere Freunde herbeizurufen, runden das Bild ab.

Aladdin trifft Squall Leonheart

Die Grafik von Kingdom Hearts weiß nicht nur in den kleinen Videos gut zu gefallen. Die Sprites sind sehr groß und gut erkennbar. Insbesondere das Wiedersehen mit alten Bekannten aus dem Disney-Universum oder mit Charakteren der Final Fantasy-Reihe macht Spaß. Die einzelnen Abschnitte sind sehr abwechslungsreich gezeichnet worden, ob man nun bei Alice im Wunderland, in Herkules’ Kolosseum oder einer anderen Location ist, alles passt wunderbar zusammen. Bei den Kämpfen sind oftmals zahlreiche Figuren auf dem Screen, was aber meist ein wenig hektisch wird. Die Gegner sind teilweise ein wenig einfallslos geraten, wohingegen bei den „guten“ Charakteren viel Arbeit investiert wurde.

Die Musik erinnert oft an das Vorgängerspiel auf der PlayStation. Für den GameBoy Advance zwar respektabel, wird aber nicht ganz der angestrebte epische Soundtrack erreicht. Dafür klingt es dann doch ein wenig zu blechern aus den Boxen. Die Stücke wurden aber mit Bedacht ausgewählt, und sie unterstützen fabelhaft die märchenhafte Atmosphäre im Schloss. Bis auf wenige Rufe der Figuren und die üblichen Effekte gibt es hier nichts weiter hervorzuheben.

Fazit

Was Disney und Square gemeinsam haben? Bis auf Kingdom Hearts eher wenig, aber trotzdem funktioniert der Mix unheimlich gut. Es macht einfach Spaß, mit Sora und seinen Freunden Stück für Stück des Rätsels zu ergründen. Gerade für Einsteiger ein toller Titel, aber auch fortgeschrittene Spieler werden auf ihre Kosten kommen, denn mit einmal Durchspielen ist es noch lange nicht getan...

Grafik
8
Sound
8
Gesamt
8

verfasst von „Shiek Katzenwald“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 26.Mai.2005 - 13:28 Uhr