Spieletest: Harry Potter und die Kammer des Schreckens NGC

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Weitere Infos

Releasedate:
32. November 2002

USK 6 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

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Specials: Verlinkmöglichkeit mit dem GBA

Plus / Minus

Positiv:
perfekte Präsentation
schöne Grafik
gelungene Synchronisation
gutes Gameplay
Negativ:
häufige Ladezeiten
Speichern nur an bestimmten Punkten möglich
ein wenig kurz

Phänomen Harry Potter: Nachdem die Bücher um den jungen Zauberschüler bereits alle Verkaufsrekorde geschlagen haben, war es nur eine Frage der Zeit bis auch Hollywood den Stoff verfilmen wollte. Und wo jetzt bereits die ersten beiden Bände der Bücherreihe erfolgreich in den Kinos liefen, ist "der Junge, der lebt" dank Electronic Arts nun auch auf dem Gamecube anzutreffen. Mit der Versoftung des zweiten Films "Harry Potter und die Kammer des Schreckens" wurde das traditionsreiche britische Softwarehaus Eurocom betraut. Ob sie ihre Sache gut gemacht haben, soll dieser Testbericht klären.

Für alle diejenigen, die weder das Buch noch den Film kennen, will ich noch mal kurz die Story anschneiden. Ihr spielt in dem Game Harry`s zweites Schuljahr an der Zauberschule Hogwarts nach, wo mysteriöse Dinge vorgehen. Die Kammer des Schreckens wurde geöffnet und damit ein schreckliches Monster freigesetzt. Nun droht die Schule geschlossen zu werden und es ist eure Aufgabe, mit Hilfe eurer Freunde Ron und Hermine das Rätsel zu lösen.
Das Spiel ist ein Action-Adventure, welches - Zeldafans werden es sofort bemerken - offensichtlich vom N64-Meisterwerk "Ocarina of Time" inspiriert wurde. Dies zeigt sich schon bei der Steuerung (Harry springt automatisch) und auch bei der Tastenbelegung. So kann man seine erlernten Zaubersprüche und andere Gebrauchsgegenstände beliebig auf die Tasten B, X und Y verteilt werden.
Auch wenn es sich hier um eine Filmumsetzung handelt, müsst ihr hier nicht den Film Szene für Szene nachspielen. Vielmehr ist die Geschichte eingebettet in typisches Action-Adventure Gameplay. Teile der Story werden z.B. nur in Cut-Szenen, vom Erzähler oder in Gesprächen zwischen den Kindern untereinander erläutert. Zusätzlich zu den Geschehnissen des Films müsst ihr genretypisch noch verschiedene Dungeons erforschen, um neue Fähigkeiten zu erlernen. Mit Fähigkeiten sind bei Harry Potter Zaubersprüche gemeint, mit deren Hilfe ihr immer neue Orte erreichen könnt. Zudem gibt es noch ein paar Runden Quidditsch zu überstehen. Hier müsst ihr mit eurem Besen durch Ringe fliegen um dann in geeigneten Moment den Schnatz zu fangen. Zusätzlich gibt es noch Minispielchen und Side-Quests, wie Gnom-Werfen, Zaubererbildchen sammeln und verloren gegangene Gegenstände finden. All dies wurde einwandfrei umgesetzt, Kompliment an die Programmierer. Man fühlt sich wirklich in die Welt des Harry Potter hineinversetzt.

Die gelungene Stimmung verdankt das Spiel auch seiner vorbildlichen technischen Seite. Die Grafik besticht durch schöne Texturen und viel Liebe zum Detail. Clipping-Fehler, wie sie oft in Action-Adventures auftreten, sind hier nicht zu finden und auch Slowdowns sind mir keine aufgefallen. Ein Spaziergang durch die Winkelgasse oder durch die Hallen von Hogwarts sind geradezu eine Wohltat für die Augen. Allerdings muss ich anmerken, dass die Kameraperspektive nicht immer optimal ist. Nur ist die Sicht nie so schlecht, dass der Spielfortschritt gefährdet wäre.
Kommen wir nun zum Sound. Auch hier hat EA ganze Arbeit geleistet und präsentiert uns eine gelungene deutsche Synchronisation. Diese wurde zwar nicht von den Originalsprechern des Films getätigt, trotzdem klingen die Personen allesamt passend. Auch an der Hintergrundmusik und den Soundeffekten gibt es nix zu meckern, alles eines Harry Potter-Spiels würdig.

Ein paar Schönheitsfehler hat das Spiel aber doch noch. So ist ein erfahrener Spieler doch recht schnell am Ende angelangt. Zwar kommt man, wenn man sich Zeit lässt und auch alle Side-Quests erledigt, schon auf über 15 Stunden Spielzeit, bei einem Action-Adventure erwartet man sich aber mehr. Noch unangenehmer sind die viel zu häufig auftretenden Ladezeiten. Denn wenn jeder Teil von Hogwarts extra zwischengeladen werden muss, stellt man sich schon die Frage, ob dies nicht hätte besser gelost werden können. Schließlich wäre da noch die Tatsache zu nennen, dass man nur an gewissen Speicherpunkten den Spielfortschritt sichern kann. Allerdings sind diese strategisch gut platziert, so dass dieses Manko nur wenig ins Gewicht fällt.

Für Besitzer eines GCN-GBA-Linkkabels bietet sich noch die Möglichkeit, Daten auszutauschen. Wer die GBA-Version des Spiels sein eigen nennt, kann einen geheimen Bereich freischalten. Leider stand mir das GBA-Spiel für den Test nicht zur Verfügung, wodurch ich auf dieses Feature nicht weiter eingehen kann.

Fazit

Mit "Harry Potter und die Kammer des Schreckens" haben EA und Eurocom mal wieder gezeigt, dass Filmumsetzungen auch gut sein können. Dank einer perfekten Präsentation und ordentlichem Action-Adventure Gameplay kann dieses Spiel trotz einiger Schwächen jedem Genre-Fan bedenkenlos empfohlen werden. Und für Potter-Anhänger ist dieser Titel sowieso Pflicht!

Grafik
8.5
Sound
8.5
Gesamt
8

verfasst von „S.T.E.G.I.“

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Vielen Dank an die Firma Electronic Arts für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 07.März.2003 - 17:35 Uhr