Spieletest: Final Fantasy IV NDS

Screenshot Screenshot Screenshot

Weitere Infos

Releasedate:
5. September 2008

USK 6 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Spitzengrafik
sehr schöne Musik
massig Sprachausgabe, tolle Zwischensequenzen
gutes, solides Kampfsystem...
Negativ:
...das heutzutage natürlich längst nicht mehr innovativ ist
ziemlich lineare Dungeons, sehr wenige Rätsel
alle paar Schritte wartet ein Zufallskampf
Story beginnt sehr interessant, aber enttäuscht im Verlauf

Fliegende Schiffe, dunkle Ritter, leuchtende Kristalle

Was würdest du tun, wenn dein König und Ziehvater dich – Kommandant der Luftschiff-Armada des Baron-Reiches – beauftragen würde, mit deinen Leuten in ein friedliches Nachbarland einzufallen, Unschuldige den Stahl deines Schwertes schmecken zu lassen und ihnen ein heiliges Artefakt zu rauben? Gewiss würdest du diesen Befehl verweigern, als edler Ritter, der du bist! Wie? Nein? Du würdest diesen ruchlosen Feldzug ausführen und erst danach, ebenso wie deine Mannschaft von Schuldgefühlen zerfressen, deinen königlichen Arbeitgeber um Auskunft bitten, warum er diese Taten denn für notwendig hielt? Ganz, ganz schlechte Idee...

Denn genau dies tut Cecil, seines Zeichens Dunkelritter und Protagonist von Final Fantasy IV. Dunkle Rüstungen sind ja generell eher ein Indikator für bösartigen Charakter (siehe neben diversen Sagen auch Fire Emblem, Sonic and the black Knight, Batman – ach nein, der nicht) – unser 20jähriger Held hingegen erlernte die vielerorts geächtete Schwarzkunst seinem König zuliebe, welcher sich in letzter Zeit ganz schön verändert hatte und so rein gar nicht mehr wie ein gütiger Monarch wirkte. Cecil hingegen wandelte sich trotz seiner neuen Kräfte und Bekleidung nicht zum Schurken, sondern führte die Mission trotz seines starken Gerechtigkeitssinns nur deshalb aus, da seine Loyalität zum Herrscher und Quasi-Vater noch größer war.

Doch letztendlich stellt er jene verhängnisvolle Frage über die Motive des Königs, die ihm Titel, Arbeitsstelle und Vertrauen des Königs kosten; als Kindheitsfreund Kain (glücklicherweise heißt unser Held nicht Abel, sonst wäre die Geschichte wohl sehr rasch zu Ende...) für seinen Kumpel einstehen will, bedeutet es auch für ihn das absolute Karriere-Aus.

Eine scheinbar klassische Drachentöter-Aufgabe, die ihnen König Baron aufgibt, soll für die beiden nun die letzte Chance sein, ihre früheren Positionen wieder zu erlangen. Doch diese ist ein abgekartetes Spiel, und ehe es sich die beiden jungen Arbeitslosen versehen, müssen sie zur Kenntnis nehmen, dass sie ungewollt wiederum zahlreiche unschuldige Todesfälle verursacht haben. Nun wird es Cecil endgültig zu bunt: Das Baron-Imperium muss zahlen – und ihm Rede und Antwort stehen! Der Dunkelritter a.d. macht sich auf die Reise, andere Nationen vor der aggressiven Regierung seiner Heimat zu warnen und herauszufinden, wie sein Ziehvater nur zu dem werden konnte, was er nun ist. Während eben jener bereits einen neuen Luftflotten-Kommandant eingestellt hat, der um ein Vielfaches skrupelloser operiert als Cecil. Seine Mission: Sämtliche Gegenstücke zu eingangs erwähntem heiligen Artefakt – die magischen Kristalle, die momentan im Besitz anderer königlicher Familien sind – zu rauben. Und wenn er die Welt dabei in Trümmer legen müsste...

Back to the Nineties

Wenn man bedenkt, dass das besprochene Spiel ursprünglich Anfang der Neunziger für das SNES erschien, kann man sich wohl vorstellen, dass diese Story damals ziemlich revolutionär gewesen sein dürfte – ein Ritter, der schreckliche Taten begangen hat, Reue über jene verspürt und sich danach gegen sein Heimatland wendet, das gab´s noch nie. Auch heute mutet sie gut an und hat durchaus auch etwas Fesselndes – was ich aber leider sagen muss: Sie hält nicht, was sie verspricht. Ich will hier keineswegs ins Detail gehen – bewusst habe ich selbst die einführende Storyline zum Teil eher kryptisch geschildert; nur soviel: Es gab definitiv Momente, in denen ich über sie enttäuscht war und sehe jene auch als objektive Kritikpunkte – denn die Geschichte ist in einem Rollenspiel nun mal extrem wichtig.

Aber alleiniges Thema dieses Artikels soll die Story natürlich auch nicht sein – also gehen wir weiter: Vergangenes Jahr erschien Final Fantasy IV zum zweiten Mal für eine europäische Nintendo-Konsole, vertrieben und übersetzt von Koch Media; bereits im Sommer 2006 durften wir es allerdings schon in Form eines GBA-Moduls aus dem Hause Nintendo spielen. Die deutschsprachigen Versionen unterscheiden sich spürbar – ob nun in Bezug auf Formulierungen, Namen oder anderen Aspekten. Da ich nun einerseits nicht die Zeit habe, nach dem japanischen Original Ausschau zu halten und es mit den lokalisierten Varianten zu vergleichen und andererseits das Japanische eine sehr kontextabhängige Sprache und in der Regel nicht “eindeutig” zu übersetzen ist, verbleiben wir einfach dabei, dass ich keine Ahnung habe, ob deutsche DS- oder GBA-Version sprachlich näher an der Vorlage sind und dass sowohl Nintendo als auch Koch Media einen guten Job gemacht haben.

Seite

1 2 3 4 [Fazit]