Spieletest: FIFA Fussball - Weltmeisterschaft 2006 NGC

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Weitere Infos

Releasedate:
32. April 2006

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Starke Lizenz
Videospiel zur "eigenen" WM
Genialer Sound
Negativ:
Grafik durchschnittlich
Hohe Memorycard-Belastung

In wenigen Tagen beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland. Eigentlich ist dieser Satz vollkommen überflüssig, denn selbst absolute Abstinenzler des runden Leders werden sich unmöglich der geballten Medienpräsenz der WM im Vorfeld entziehen können. Zeiten, in denen man stillschweigend akzeptiert, dass nahezu alle Firmen meinen, sie müssten in ihrer Werbung nun wohl oder übel etwas Fußball-affines bringen. Mein bisheriger Rekord: Drei Spots hintereinander, verschiedene Produkte, immer tauchten Bälle auf. Nachdem gestern Abend sogar Arte einen Fußball im Senderlogo integriert hatte, wundert nichts mehr...

Von Löwen ohne Hosen, deren Papa im Knast hockt

Electronic Arts lässt das Medienereignis des Jahres natürlich nicht unbedacht und die starke FIFA-Lizenz wird für ein weiteres Videospiel genutzt – dem offiziellen Spiel zur Weltmeisterschaft. Gerade solche Titel lassen in der Regel die Alarmglocken angehen, denn die Qualität könnte angesichts der allgemeinen Euphorie vernachlässigt worden sein.
Beginnt der Spieler ein neues Spiel, wird er mit einer Vielzahl an Möglichkeiten konfrontiert. Ein richtiges Tutorial gibt es allerdings nicht, und so bleibt nur das Training, um sich die grundlegenden Spielzüge anzueignen, bzw. Standartsituationen zu üben. Hier fällt auch das erste Manko auf: Es ist zwar möglich die meisten Spielzüge und deren Taste angezeigt zu bekommen, ganz konsequent wurde dieses Ziel allerdings nicht verfolgt. So dauert es einige Zeit, bis man durch wahlloses Drücken die Steuerung des Keepers beim Elfmeterschießen herausgefunden hat. Die meisten Spieler werden allerdings sofort den Punkt FIFA WM ansteuern – die Bundesligalizenzen sind übrigens nicht enthalten -, das Herzstück des Spiels. Hier besteht die Möglichkeit sich zuerst mit einer Mannschaft aus einer der Spielzonen zu qualifizieren, oder direkt in das Turnier einzusteigen. Sehr erfreulich ist, dass die kompletten Paarungen samt Spielort- und datum integriert sind. Natürlich keine große Sache, aber nett, wenn man direkt das Eröffnungsspiel am 9. Juni absolvieren kann, ohne erst die Gruppen zu editieren. Weltmeister ist man so natürlich schnell, was auch an dem frei wählbaren Schwierigkeitsgrad liegt. Sowohl für Neulinge der FIFA-Reihe, wie auch die Pros kann man die Spiele ganz nach seiner Vorliebe gestalten.

Bevor manche Abseits verstehen, sind sie im Jenseits

Um die Langzeitmotivation möglichst lange zu erhalten, wurde ein Punktesystem erdacht, das die Spieler für gute Aktionen, wie Schüsse aufs Tor, Ecken usw. belohnt und für negative Aktionen bestraft; dazu zählen gelbe und rote Karten, oder auch Abseitssituationen. Zusätzlich zu diesem System kann man auch Aufgaben erfüllen, die sehr breit gefächert sind. Für bestimmte Tore (Hattrick, frühe Tore, Tore in der Nachspielzeit, oder deutliche Führungen) erhält man weitere Punkte. Führt man ein Team durch die Qualifikation zum WM-Titel gibt es weitere Boni. So kann man jedes im Spiel enthaltene Team schlagen, was im EA-Passport abgestempelt wird und sollte aus jeder der Weltzonen einmal ein Team zur WM-Spitze geführt haben. Das ist bereits eine Menge zu tun, es gibt allerdings noch einen zusätzlichen Modus mit klassischen Aufgaben aus den letzten Jahren Fußballgeschichte. Gute Spieler holen sich hier Medaillen und werden einige Stunden in diesem Modus zu tun haben, denn der Schwierigkeitsgrad ist nicht modifizierbar. Zuerst heißt es also üben!
Die verdienten Punkte werden übrigens in neue Bälle, Schuhe, Cheats und Spieler eingetauscht. Wer unbedingt mit dem Kaiser oder Rudi Völler die WM 2006 gewinnen möchte, wird hier glücklich.

Zwei linke Füße und doch Weltmeister? Spieler sind so!

Das Gameplay der FIFA-Spiele wurde in den letzten Jahren sukzessive verbessert und mittlerweile sind auch diese Simulationen recht schnell zugängig, wobei bestimmte Spielzüge erst erlernt werden müssen. Prinzipiell wird zwischen Pässen, Pässen in den Lauf, Flanken und dem Torschuss unterschieden. Diese Bewegungen können aber natürlich verfeinert werden, und auch Taktiken wie ein Doppelpass angewandt werden. Die Abwehr gestaltet sich ebenfalls einfach: Es gibt das leichte Takling, das dem Gegner den Ball allerdings nicht leicht abluchst, oder die Grätsche, die im richtigen Moment auch den Zusatz „Blut“ verdient. Passt man nicht auf, hagelt es ziemlich schnell Karten, hier ist gutes Auge gefragt, um Spieler und Ball zu trennen. Nach einiger Zeit gelingen Spielzüge, die tatsächlich richtig gut aussehen und dem echten Spiel sehr nahe kommen. Standartsituationen bieten besonderen Spielraum, um das eigene Spiel zu verbessern. So gelingen anfangs Freistöße kaum, da man voll die Mauer trifft oder sich aufmacht das Flutlicht auszukicken. Erst später gelingen wirklich schöne Schüsse in die Ecke des generischen Tors. Die KI wirkt überzeugend, ohne zu perfekt zu sein. Nach ausgiebigem Testen ist mal ein Eigentor vorgekommen, es gab mal rot für den Gegner, aber eben alles in Maßen und keinesfalls unrealistisch. Spielerisch gibt es also wenig zu meckern, da auch Abseitspositionen und Fouls richtig erkannt werden.

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