Spieletest: Devils Third WIIU

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Weitere Infos

Releasedate:
28. August 2015

USK 18 Gamepad Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Anzahl der Spieler: 1-16

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
skurriler Humor
Multiplayer recht Umfangreich
Negativ:
mittellmäßige Technik und Sound
belangloser Solo-Modus
Bezahlsystem eine Frechheit
Gameplay mau

Die Entwicklungsgeschichte von Devils Third ist eine lange und holprige, da der Entwicklungsprozess durch Probleme und Insolvenz mehrfach unterbrochen wurde. Ninja Gaiden-Erfinder Tomonobu Itagaki wollte mit seinem aktuellsten Titel ein einzigartiges Spiel abliefern, was allerdings dank des knappen Budgets doch recht hoch gesteckte Ziele waren.

Jetzt gibts aufs Maul!

Der Solopart startet in einer Zelle und wir übernehmen die Kontrolle des tätowierten Häftlings Ivan, der ein ehemaliger Terrorist ist. Dabei wird der Spieler dank einer Videosequenz in das Geschehen eingeführt, die schon den arg skurrilen Humor der Entwickler andeutet. Insgesamt gibt es 9 Level an der Zahl die durchquert werden wollen. Dabei sind die Entwickler allerdings keinerlei Risiken eingegangen, denn nur zu oft wiederholt sich das Gameplay. Von Deckung zu Deckung sprinten, Gegner niederstrecken und abmetzeln oder man muss unter Zeitdruck zum nächsten Abschnitt gelangen. Die Kämpfe sind dabei eingängig und gehen gut von der Hand, besonders spannend oder abwechselnd sind sie aber nicht. Hier kommt schon nach kurzer Zeit ein wenig die Langeweile durch. Einzig die Bossgegner bringen etwas frischen Wind in die ansonst so öden Kämpfe und fordern den Spieler etwas mehr, auch wenn diese freilich nicht wirklich schwer zu meistern sind.

Anfangs nur mit den Fäusten bewaffnet kann Ivan in seiner Umgebung zahlreiche Waffen wie etwa eine Axt, einem Katana oder Stahlrohren bis hin zu Maschinen- oder Snipergewehren. Hier gibt es reichlich an Abwechslung um seine Gegner abzumetzeln. Und das ist wörtlich gemeint, denn man kann diesen auch Körperteile abtrennen worauf es auch reichlich Goreeffekte und Splatter zu sehen gibt.

Hat man den Solopart erfüllt (was nach ca. 6 Stunden der Fall ist) kann man jede einzelne Mission noch einmal im Missionsmodus spielen, die jedoch auf Zeit laufen. Hier bekommt man für Kills und besonders spektakuläre Splatterattacken Punkte woraus sich eine Gesamtpunktzahl ergibt, die auf eine Online-Rangliste hochgeladen wird. Highscore Fanatiker werden hieran sicher einige Zeit ihre Freude haben. Längerfristig kann dieser Modus aber auch nicht unterhalten.

Multiplayer Spaß?

Den größten Augenmerk haben die Entwickler aber auf den Online-Multiplayer gelegt. Dieser erzählt aber eine ganz andere Geschichte in der Ivan in einer alternativen Realität seinen Kampf verloren hat und damit Nordamerika in Chaos gestürzt hat. Um die Vorherschafft auf den Kontinent in Anspruch nehmen zu können haben sich zahlreiche Clans gebildet, die sich gegenseitig bekämpfen. Nach einem kurzen Tutorial kann der Spieler aus mehreren Optionen wählen. Wer den schnellen Spaß ohne unnötige Einstellungen sucht ist im Drill-Modus (bis 15 Mitspieler) gut aufgehoben. Dieser bietet mit etwa „Team Deathmatch“, „Cargo Capture“ oder Battle Royal 10 verschiedene Modi, wie man sie aus einschlägig bekannten Genre-Kollegen kennen mag. Allerdings leidet auch hier das Spielgeschehen durch das eintönige Gameplay, welches nur durch die unterschiedlichen Ziele ein wenig Abwechslung bietet. Für jeden Modi gibt es allerdings eine separate Online-Rangliste.

Wer Zeit mitbringt kann selbst einen Clan gründen oder einem beitreten. Kann man anfangs „nur“ zu zehnt in die Schlacht ziehen, so fügen sich je nach Erfolg auch weitere dem Clan hinzu. Und je mehr Mitglieder dieser hat, desto größer die territoriale Macht. Ebenso können Gebäude und Festungen erbaut werden und nützliche Gegenstände wie Sandsäcke und Mini-MGs gibt es auch. Jeder Clan besitzt zudem eine eigene Kasse, aus der Propaganda, Kriegsgerät, Willkommensgeschenke und Propaganda bezahlt werden. Auf die Kasse haben aber nur der Gründer sowie seine Generäle Zugriff. Hat man genug Geld verdient kann man schweres Kriegsgerät wie Hubschrauber, Panzer und Drohnen kaufen um seine Kämpfe zu erleichtern. Negativ fiel uns hingegen eine ganz andere Sache auf. Um seinen Kämpfer zu personalisieren benötigt man goldene Eier. Bis auf ein paar die man finden kann stehen dem Spieler anfangs 30 Stück zur Verfügung die jedoch schon bei einem neuen Gesicht wieder alle weg sind. Will man seinen Helden also wirklich personalisieren muss man solch goldene Eier im eShop mit richtigem Geld erwerben. Und hier verlangt man doch tatsächlich knapp 20 Euro für 100 dieser Eier – ein Preis der in keinem Verhältnis zum Nutzen steht und hoffentlich keinen Anklang bei den Spielern finden wird.

Grafik und Sound

Grafisch ist der Titel nicht wirklich gelungen, auch wenn es hübsche Seiten gibt. Viel zu oft gibt es aufploppende Objekte oder matschige und unscharfe Texturen. Auch leidet das Spiel an vielen Framerate-Einbrüchen und sehr langen Ladezeiten. Musikalisch sieht es da auch nicht besser aus, denn die Musikstücke sind belanglos und plätschern zum großen Teil vor sich hin. Einzig die Soundeffekte und die teils abgedroschene Sprachausgabe können diesem noch etwas gutes abgewinnen.

Fazit

Devils Third ist vor allem als Multiplayer-Game konzipiert worden, was man dem Spiel auch anmerkt. Auch wenn dieser nicht die Erfüllung ist, ist er doch besser gelungen als der öde Solomodus der nicht lange zu unterhalten vermag. Technisch und musikalisch ist der Titel nur mittelmaß und das Bezahlsystem für die goldenen Eier ist eine Frechheit. Für 10 Euro aus der Krabbelkiste wäre das Spiel für den ein oder anderen vielleicht ein Blick wert, zum Preis von um die 50 Euro sollte man davon aber schlicht die Finger lassen!

Grafik
6
Sound
6
Gesamt
5.5

verfasst von „Tommy“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 14.Dezember.2015 - 20:50 Uhr