Spieletest: Crash Bandicoot: Der Zorn des Cortex NGC

Screenshot Screenshot Screenshot

Weitere Infos

Releasedate:
32. November 2002

USK 6 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: Mini-Spielchen auf den GBA downloadbar

Plus / Minus

Positiv:
neue Moves erspielbar
unterschiedliche Vehikel spielbar
Level mehrmals betretbar
Bonus-Spiel für den GBA
Negativ:
mittelmäßige Grafik
keine Energieanzeige
"old school" J&R-Gameplay
Kamera nicht veränderbar

Na schau mal einer an! Wer hätte gedacht, dass Sony`s Ex-Maskottchen und Antwort auf unseren pummeligen Klempner sich einmal auf Nintendo-Konsolen ins Abenteuer stürzt? Naja, die Zeiten ändern sich und nachdem Crash Bandicoot bereits einen erfolgreichen GBA-Auftritt hinter sich gebracht hat, bekommt nun auch der Gamecube ein Abenteuer mit der Beutelratte beschert. Auch wenn es sich bei "Der Zorn des Cortex" nur um einen Port des PS2-Orginials handelt, bekommen Jump&Run-Fans hier einen ordentlichen Vertreter dieses Genres präsentiert. Aber alles der Reihe nach.

Nach dem Einschalten der Konsole und dem üblichen Abwarten der Intro-Sequenz, die sich leider nicht abbrechen lässt, kommt ihr ins Hauptmenü. Dort findet ihr die Punkte "Neues Spiel", "Spiel laden", "Crash Blast spielen" und "Sprache ändern". Letzterer und die ersten beiden Menüpunkte erklären sich von selbst. Interessant ist der dritte Menüpunkt. Denn solltet ihr über einen GBA und ein Verbindungskabel zum GCN verfügen, könnt ihr euch ein Bonusspielchen auf euren Handheld herunterladen. Ihr kennt ja sicher die Schießstände auf Jahrmärkten, wo ihr Entchen am Fließband umschießen müsst. Genau so funktioniert "Crash Blast". Einfach vorbeiziehende Feinde treffen, aber eure Freunde verschonen. Kein Spiel mit Tiefgang, aber ein netter Bonus, für den ihr kein zusätzliches GBA-Modul braucht. Aber nun wieder zurück zum eigentlichen Game. Beginnt ihr ein neues Spiel, wird zuerst einmal ein Spielstand auf eurer Memory Card erstellt, der löblicherweise nur einen Speicherblock belegt. Zwar steht auf der Verpackung "2 Blöcke", aber uns kann`s recht sein. Danach erfährt ihr in einer Videosequenz, worum`s eigentlich geht.

Die fiese Voodoo-Maske "Uka Uka" ist sauer. Ihr ist aufgefallen, dass unverständlicherweise in den meisten Spielen die Guten gewinnen. Um das zu ändern, trommelt sie Crash`s alte Widersacher zusammen, um in einer neugebauten Raumstation eine "Konferenz des Bösen" abzuhalten, in der geklärt werden soll, wie man das genmanipulierte Dschungeltier endlich loswerden könnte. Da tritt Dr. Neo Cortex auf den Plan. Der hat ein neues Super-Bandicoot namens Crunch gezüchtet, der mit Hilfe von vier uralten Masken, welche die vier Elemente repräsentieren, die Menschheit tyrannisieren und Crash den Gar ausmachen soll. Unser Held muss nun seinen wohlverdienten Urlaub beenden, um mit Unterstützung von seiner Schwester Coco und der guten Voodoo-Maske "Aku Aku" Crunch und Dr. Cortex zu besiegen.

Nun geht`s los. Crash`s Abenteuer beginnt im zentralen Warp-Raum, von dem aus alle 5 Welten mit jeweils 5 Leveln erreichbar sind. Erst wenn ihr alle Level einer Welt erfolgreich beendet und den Endgegner besiegt habt, kommt ihr in die nächste Welt. Vom Gameplay her ist Crash Bandicoot ein Jump&Run der alten Schule. Zwar sind die Welten prinzipiell 3D, allerdings müsst ihr euch an sich linear vom Anfang bis zum Ende mit Crash - und hin und wieder auch mal mit Schwester Coco - durch die Level kämpfen. Anders als bei Jump&Run`s wie Super Mario Sunshine besitzt euer Hauptdarsteller leider keine Energieanzeige. Denn wie in alten 2D-Zeiten bedeutet auch hier jeder Treffer den Verlust eines Lebens. Nur durch sammeln von maximal 3 Aku Aku-Masken könnt ihr euch Fehltritte erlauben, ohne gleich zum Anfang des Levels oder zum letzten Kontrollpunkt zurückversetzt zu werden. Zusatzleben könnt ihr in bestimmten Kisten finden oder euch durch Einsammeln von hundert Äpfel verdienen, die einerseits einfach in der Welt herumliegen, andererseits ebenfalls in Kisten zu finden sind. Da diese Äpfel keinesfalls rar gesät sind, wird eure Lebensanzeige schnell auf hohe zweistellige Ausmaße anschwellen. Aber keine Angst, es gibt in dem Spiel genug knifflige Sprungpassagen, die euch auch mal 10 bis 20 Leben auf einmal kosten können. Auch die Endgegner werden ordentlich an eurem Lebensvorrat nagen, bis ihr die richtige Taktik und das perfekte Timing heraushabt. Am Ende jedes Levels findet ihr einen Kristall, den es einzusammeln gilt, um überhaupt gegen Crunch und die Elementarmasken antreten zu können. Nach jedem erfolgreichen Endkampf erlernt Crash auch neue Moves, die ihr im Verlaufe des Spiels auch gut brauchen könnt. Um das altbackene Gameplay ein wenig aufzulockern, haben die Entwickler auch viele genrefremde Level eingebaut. So bekommt ihr es mit Space- und Flightshooter-Leveln zu tun, einem Autorennen, Verfolgungspassagen zu Fuß, mit Jeep, Snowboard oder Scooter und vieles mehr. Besonders lustig sind die Welten, die man ganz eindeutig bei Sega`s "Super Monkey Ball" abgekupfert hat. Darin müsst ihr mit eurem Bandicoot in einer Glaskugel durch verzwickte Parcours rollen. Selbst wenn ihr alle Welten durch habt, könnt ihr sie jederzeit nochmals betreten, um z.B. den Zeit-Modus zu spielen. Dabei müsst ihr ein Level so schnell wie möglich beenden, um sogenannte Relikte (in Saphir, Gold und Platin) zu erhalten. Durch Sammeln dieser könnt ihr auch noch fünf Bonus-Level erspielen. Weiters gibt es noch Edelsteine für das Aufbrechen aller Kisten und das Beenden des Levels auf dem "harten Weg". Ihr könnt also sehen, dass es genug zu tun gibt. Auch wenn ihr das Spiel an sich ziemlich schnell durch habt, werden diejenigen unter euch, die wirklich jedes Geheimnis lüften wollen, schon ein Weilchen zu tun haben. Die Steuerung ist auch sehr gut gelungen, so dass man eine gute Kontrolle über den Protagonisten hat.

Optisch ist das Spiel leider nur Durchschnitt. Und zwar in allen Belangen. Durchschnittlicher Polycount, durchschnittliche Texturen, eine nicht optimale und leider auch nicht verstellbare Kamerastellung und eine manchmal schwächelnde Framerate trüben das an sich gute Gesamtbild. Das haben wir am Cube alles schon mal besser gesehen. Akustisch sieht die Sache schon ordentlicher aus. Klasse Soundeffekte, ein ordentlicher Jump&Run typischer Soundtrack und eine deutsche Sprachausgabe geben kaum Grund zu meckern. Obwohl die Sprachsamples meiner Meinung nach zu leise aufgenommen wurden. Vielleicht sollte ich ja nur mal mit einem Wattestäbchen meine Gehörgänge vom Ohrenschmalz befreien, aber ich musste meinen Fernseher bei diesem Spiel deutlich lauter drehen als sonst üblich, um etwas vom Gesprochenen mitzubekommen.

Fazit

Crash Bandicoot: der Zorn des Cortex ist ein gutes Jump&Run, dessen altmodisches Gameplay allerdings gewöhnungsbedürftig ist. Dieses Manko wird jedoch durch viele originelle Ideen wieder wett gemacht. Leider ist das Spiel technisch nur Mittelmaß. Crash-Fans, welche die bereits erschienenen PS2- und XBox-Versionen noch nicht besitzen, können bedenkenlos zuschlagen. Fans von Spiele alá Super Mario Sunshine sollten lieber einmal probespielen.

Grafik
7
Sound
8
Gesamt
7.5

verfasst von „S.T.E.G.I.“

Diesen Artikel teilen:

Vielen Dank an die Firma Vivendi Universal für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 19.Dezember.2002 - 00:03 Uhr