Spieletest: Constructor Plus NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
28. Februar 2019

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Sehr viel Umfang
Eigenwilliger Humor
Intuitive Touchscreenbedienung
Negativ:
Angestaubte Technik
Unausgewogene KI
Controllerbedienung gewöhnungsbedürftigt

Constructor Plus

Das Strategiespiel Constructor Plus aus dem Hause System 3 erschien bereits im Jahre 1997 (!) auf dem PC und weiteren Plattformen. 22 Jahre später findet Constructor Plus seinen Weg auf eine Nintendokonsole und bringt noch ein wenig mehr im Gepäck mit, als in der ersten Version noch vorhanden war. Wir haben für Euch getestet, ob Ihr mit Constructor Plus spielerisch ein sicheres Heim habt oder ob dieses Spiel wie ein Kartenhaus über Euch zusammenstürzt.

Worum geht es überhaupt?

In Constructor Plus ist Eure Aufgabe, zu einem Immobilienkönig aufzusteigen. Folglich ist es eure vornehmliche Aufgabe, Wohnraum zu schaffen und diesen zu vermieten. Je mehr vermietet wird, umso mehr Geld wird in die eigene Portokasse gespült. So weit, so gut – wenn da nicht die Konkurrenz wäre. Diese hat zufällig das gleiche Vorhaben. Da Grundstücke die Eigenschaft haben, ein endliches Gut zu sein, beginnt in wahrsten Sinne des Wortes ein Kampf um diese Bauflächen.

Zu diesem Zweck stehen die schrägsten Mittel zu Verfügung. Da ist zum Beispiel der Hippie. Diese Gattung Mensch, die im Spiel so wirken, als wären sie dauerhaft unter dem Einfluss von Drogen, eignet sich recht gut, um vor gegnerischen Fabriken zu demonstrieren und damit den Betrieb lahmzulegen. Er kann aber auch leere Häuser eures Konkurrenten besetzen und diese so zurichten, dass kein Mieter mehr dort einziehen mag. Oder wählt Ihr doch lieber den Handwerker? Denn diesen könnt Ihr in die Mietshäuser von euren Gegner schicken, um diverse “Reparaturarbeiten” durchzuführen. So können seine “Wartungsarbeiten” dazu führen, dass die Häuser Eures Konkurrenten um die Ohren fliegen. Selbstverständlich verfügt die Gegnerseite ebenfalls über solche und weitere Fachkräfte. Schleichen sich diese Gestalten in eurem Viertel herum, so ist es vielleicht notwendig, ein paar Hooligans, die Mafia oder gar die Polizei in die Spur zu schicken.

Daneben gibt es aber noch mehr zu tun. Zum Beispiel müssen ja die Wohnungen vermietet werden. Das bedeutet, Ihr sucht eure Mieter aus, die verschiedene Attribute mit sich bringen. Es gibt Mieter, die können mehr Miete zahlen und es gibt welche, die finanziell nicht so gut dastehen, dafür aber äußerst fortpflanzungswillig sind. Aber damit nicht genug. In bester Die-Sims-Manier muss sich um das Wohlergehen der Bewohner gekümmert werden. Das Beseitigen von Kakerlaken und Wasserrohrbrüchen gehört ebenso dazu wie das Renovieren und Aufwerten der vermieteten Räume. Je nach Art der Behausung kommen vermögende Snobs, vorlaute Studenten oder der sprichwörtliche Assi daher. Jede soziale Schicht hat dabei ihre eigenen Vor- und Nachteile.

Neben den ohnehin schon zahlreichen Punkten um die Ihr euch kümmern müsst, solltet Ihr auch zusehen, neue Grundstücke zu erwerben, was immer erst dann möglich ist, wenn ein Bauland mit Immobilien bestückt ist. Seit Ihr zu langsam, schnappt euch eurer Konkurrent das wertvolle Grundstück vor der Nase weg. Aber “mal eben bauen” funktioniert nur dann, wenn ausreichend Ressourcen wie Baumaterialien und Bauarbeiter zur Verfügung stehen.

Vielleicht könnt Ihr es an der eingegrenzten Zusammenfassung erkennen. Ihr habt jede Menge zu tun. Um dieses Spiel erfolgreich zum Abschluss zu bringen, müsst Ihr stets Herr der Lage sein und umsichtig agieren. Ressourcenmanagement und Prioritätensetzung sind hier das oberste Gebot.

Das Gameplay

Das Gameplay fordert dem Spieler eine Menge ab. Teilweise auch zu viel. Während es anfänglich noch überschaubar ist, arten die To-Dos nach einer Weile aus. Abhängig von der Spielgeschwindigkeit kneift es recht schnell an jeder Ecke. Auf der leichten Spielstufe ist die KI gefühlt auch schon unbarmherzig. Das ist natürlich das gute Recht eines Konkurrenten. Andererseits wäre es für die eigene Spielerfahrung besser, wenn man erst einmal ein paar (eigene) Erfolgserlebnisse erzielt, um auch mit dem Spiel “warm” zu werden. Bei Bedarf kann man dann auch gerne den Schwierigkeitsgrad höhersetzen. Gerade wenn man zum ersten Mal mit Constructor Plus in Kontakt kommt, ist es dann ratsamer, sich mit der Pausenfunktion vertraut zu machen. Diese hält die Zeit an und man kann so einen Überblick verschaffen. Brennen beispielsweise an drei verschiedenen Ecken Häuser, so pausiert man, wählt betroffene Häuser an und gibt einen Reparaturauftrag heraus. Geübte Spieler bekommen das ganz Gewiss dann auch im laufenden Spielbetrieb hin.

Die teils überfordernde Technik ist aber auch einen anderen Umstand geschuldet - nämlich der Steuerung. Es gibt einfach zu viele Buttons auf dem Bildschirm. Diese werden glücklicherweise mit einer Art Mouse-Over-Textbox erklärt. Aber es dauert eine Weile, bis man alles verinnerlicht hat. Mittels den Schultertasten können einige Buttons aber auch durch eine Hotkey-Funktion angesteuert werden. Man muss nicht zwangsläufig mit dem Stick jede Box ansteuern. Tatsächlich ist Constructor Plus eines der Spiele, die sich im Handheld-Modus besser spielen als auf dem TV-Screen. Denn mit der Nutzung des Touchscreens lässt sich dieses Spiel um ein Vielfaches eleganter und intuitiver spielen.

Constructor Plus bietet einen riesigen Umfang an Spielmöglichkeiten. Ob Missionen, freies Bauen oder Aufträge: Schnell langweilig wegen eines mangelnden Umfangs kann es in diesem Spiel nicht werden.

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