Spieletest: Burnout Paradise Remastered NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
19. Juni 2020

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1-8

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Tolle Open World
Großer Umfang
Stabile Framerate egal wie man spielt
Motivierender Online Modus
Negativ:
Optik teilweise zu glatt
Keine Möglichkeit Events sofort zu wiederholen
Keine neuen Songs
KI der Gegner sehr gering

Paradise City in ganz neuem Glanz

Die ursprüngliche Version von Burnout Paradise spielte seiner Zeit auf der Playstation 3 und da machte das Spiel optisch schon einiges her. Von einer echten Remastered Version verspricht man sich aber natürlich ein ordentliches, visuelles Upgrade. Das bekommt man auf der Nintendo Switch zweifelsohne spendiert. Alles erstrahlt in neuem Glanz und einer glasklaren Optik und vor allem die vielen Reflexionen zaubern einem immer wieder ein verträumtes Lächeln ins Gesicht. Paradise City sieht wirklich nach einem Paradies für Rennfahrer aus. Auf der einen Seite hat man die Küstenstraßen mit wunderschönen Sonnenuntergängen, dann schwindelerregende Berglandschaften und dann wieder heruntergekommene Straßenstriche, bei denen man nur schnell von A nach B will.

Im Vergleich zur alten Version wirkt hier alles viel klarer und strahlender. Nichts mehr zu sehen von der nebligen Smog-Optik der Konkurrenzkonsole. Gleichzeitig liegt genau hier Nachteil der visuellen Neuerungen. Alles glänzt und reflektiert dermaßen, dass sich manchmal eine Bubblegum-Plastik-Ästhetik aufdrängt. Das fällt vor allem bei den spektakulären Crashs ins Auge, denn die Zerfetzung der Autos in ihre Einzelteile könnte dem Zuschauer wesentlich mehr wehtun, wenn man auf einen etwas plastischeren Look gesetzt hätte.

Aber das ist Kritik auf allerhöchstem Niveau, denn ansonsten läuft hier alles vom Feinsten und die Nintendo Switch gibt wirklich alles und präsentiert uns ein ruckelfreies Erlebnis – egal ob Handheld oder Dockingstation. Dadurch entsteht ein so hypnotisierendes Geschwindigkeitsgefühl, dass man sich immer wieder daran erinnern muss auch auszuatmen, um nicht ohnmächtig von der Couch zu kippen. Die Bilder rauschen dermaßen schnell an einem vorbei, dass das kleinste Blinzeln einen die Führung kosten kann. Hier wurde wirklich gezeigt, dass die Nintendo Switch sich nicht zu verstecken braucht, wenn es um Grafikpräsentation geht. Keinerlei Framerateeinbußen selbst wenn es auf dem Bildschirm gerade ganz hoch hergeht. Das ist übrigens gar nicht selten der Fall, denn es wimmelt nur so von gegnerischen oder unbeteiligten Fahrzeugen – gerade nachts ist zwischen diesen leider der Unterschied oft kaum auszumachen, denn alle Vehikel sind derart schön in Szene gesetzt. Ob man aber einen Gegner oder einen anderen Verkehrsteilnehmer rammt, macht in der Wirkung einen riesen Unterschied.

In der Ursprungsfassung auch nicht von Anfang an enthalten waren die fließenden Tageszeitenwechsel. Die sind wunderschön in Szene gesetzt und lassen einen immer mal wieder auf die Bremse drücken, um dieses Naturschauspiel zu bestaunen. Nachts dagegen wird der Adrenalinspiegel noch ein bisschen hochgeschraubt, denn da ist die Sicht oft eingeschränkt und verlangt einem übermenschliche Reflexe ab.

Generell bietet die Remastered Version einiges an Bonus Content gegenüber der Erstveröffentlichung. Alle Zusatzinhalte, in Form von Autos, Bikes, einem Offline-Multiplayer und einer zusätzlichen Insel, sind enthalten. Das heißt, man bekommt einiges geboten für sein Geld. Will man alles freischalten, ist man sehr lange beschäftigt und daraus resultiert die Langzeitmotivation.

Coop oder Versus?

Wem das Ganze auf die Dauer zu repetitiv oder gar langweilig wird, der hat jederzeit die Möglichkeit, über einige wenige Eingaben übers D-Pad in den Online-Modus zu gelangen. Da das Spiel (EA-typisch) permanent online ist, kommt es hier nicht mal zu langen Wartezeiten. Man bleibt an Ort und Stelle, nur eben online mit anderen Fahrern aus der ganzen Welt. Mit denen kann man frei herumfahren und sich gegenseitig durch die Mangel nehmen oder man startet gemeinsame Rennen, um zu zeigen was man drauf hat. Logischerweise gestaltet sich das wesentlich schwieriger als im Single-Player. Hier rast keiner mehr „freiwillig“ in die Leitplanke oder trödelt auf der Zielgeraden herum. Im Gegenteil – hier kommt es zu hart umkämpften Straßenschlachten, deren Ausgang erst auf der Ziellinie gewiss ist.

Interessanterweise ist es aber gar nicht unbedingt das Gegeneinanderspielen, was den Online-Modus so reizvoll macht, sondern die sehr geschickt umgesetzten Coop-Challenges. Hier bekommen die Spieler Aufgaben, die sie in einer vorgegebenen Zeit zu erledigen haben. Zum Beispiel sollen alle Mitfahrer mindestens drei Sekunden durch die Luft fliegen. Oder zehn Beinahe-Crashs überleben. Oder sie sollen sich an einem bestimmt Ort zusammenfinden. Manche Challenges erledigt man für sich, andere mit einem oder mehreren Mitspielern. Hier entwickelt man sehr schnell ein angenehmes Teamgefühl. Was natürlich niemanden davon abhält, dem anderen bei Gelegenheit auch einen mächtigen Takedown zu verpassen.

Paradiesischer Klang

Einer der wichtigsten Pfeiler der Burnout-Reihe ist der außergewöhnlicher Sound. Und damit sind weniger die brillant und vielseitig vertonten Autos gemeint, sondern der Soundtrack. Und auch Burnout Paradise Remastered liefert hier 1A Ware. Die treibenden Rocksongs fügen sich ideal in das turbulente Renngeschehen ein und führen nicht selten zu einer euphorischen Symbiose. Dazu sollte man aber ein echter Freund von Pop-Punk und Alternative-Rock sein. Wer sein Glück eher im Hip Hop, R’n’B und Trap sucht, wird hier absolut nicht fündig.

So toll es auch ist, dass alle Songs des Originals in der Remastered Version wieder auftauchen, so seltsam mutet es auch an, sich ein neues Spiel zuzulegen und Lieder von vor zwölf Jahren zu hören. Als Avril Lavigne aus den Boxen drang, fühlt man sich im positiven wie im negativen Sinn an vergangene Zeiten erinnert. Hier hätte ein Mix aus altbewährten und neu hinzugefügten Hits dem Spiel auf jeden Fall gut getan. So aber haftet dem Spiel hier und da ein altbackenes Feeling an, was so gar nicht zur exzellent aktuellen Optik passt.

Gemischte Gefühle hinterlässt auch die Radiomoderatorin DJ ATOMICA. Sie erklärt einem das Spiel, die verschiedenen Spielmodi und gibt auch sonst mal hilfreiche, mal sinnfreie Tipps. Insgesamt hat sie sehr große Redeanteile während des Spiels. Aber gerade wenn jemand so viel spricht, wäre es toll, wenn man in wirklich professionelle Sprecher investiert. Die Sprecherin gibt alles, aber wirkt leider nicht richtig authentisch.

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Fazit

Bei Burnout Paradise Remastered handelt es sich um einen Arcade-Racer erster Güteklasse. Die Rennen sind rasant, die Crashs gewaltig, die Stunts kommen gewohnt spektakulär und die Open World bringt den dringend benötigten frischen Wind für das Franchise. Auch optisch kann sich die aufpolierte Version sehen lassen - kein Ruckeln trübt den Spielspaß, weder im Handheld- noch im Dockingmodus. Abzüge in der B-Note gibt es für die teilweise zu extreme Hochglanzoptik, die schwache KI und die nervige DJ ATOMICA. Ein paar neue Songs hätten auch nicht geschadet, aber das ist Geschmackssache. Alles in allem handelt es sich hier um die bestmögliche Fassung dieses Spiels, denn mit dem Hauptgame und all den bisher erschienenen DLC’s bekommt man einiges an Content geliefert. Wer das Original damals exzessiv gespielt hat wird die 49,99€ nicht unbedingt nochmal investieren müssen, aber allen anderen Highspeed-Fanatikern kann das Spiel wärmstens empfohlen werden.

Grafik
8
Sound
8
Gesamt
8

verfasst von „Mateusz“

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Vielen Dank an die Firma Electronic Arts für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 02.Juli.2020 - 13:37 Uhr