Spieletest: Alien Syndrome WII

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Releasedate:
7. September 2007

USK 12 keine Onlinefunktion Remote Nunchuk unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
gutes Konzept
solide Steuerung
Negativ:
sehr monotones Gameplay
schlechte Kameraführung
unübersichtliches Menü mit zu kleiner Schrift

Frauen allein im Weltall: Gerade bei Metroid mit der hübschen Kopfgeldjägerin Samus Aran geht den meisten Videospielern das Herz auf. SEGA schickt jetzt eine eigene Weltraumamazone namens Aileen Harding ins Wii-Universum, nachdem sie im PSP-Original (!) schon für Recht und Ordnung gesorgt hat.

Zur Story: In ferner Zukunft gründet die Menschheit mittels der Terraforming-Technologie Kolonien auf vorher unwirtlichen Planeten. Seti-Alpha 5 (SAT 5), eine Terraforming-Station, sendet jedoch seit Längerem keine Signale mehr an die Erde. Aileen macht sich mit der USS Logos auf, die Probleme von SAT 5 zu ergründen. Was sie rasch herausfinden wird: Das Alien-Syndrom, außerirdische Mutanten, die Mensch und Maschine befallen, sind für das Chaos verantwortlich…

Das Konzept von Alien Syndrome ist ambitioniert: Man wagt einen Spagat zwischen Ballerorgie und Rollenspiel. Damit setzt ihr euch auch schon ganz zu Beginn des Spiels bei der Charakterwahl auseinander: Ihr bestimmt das Fachgebiet von Aileen und somit auch ihre starken und schwachen Attribute wie Stärke, Geschick, Präzision und Ausdauer. Als Abbruchexpertin werdet ihr mit einem Bombenwerfer als Primärwaffe ausgestattet; eure Stärke ist vergleichsweise hoch, die Präzision hingegen schwach ausgebildet. Als Scharfschütze ist es nahezu andersherum. Daneben stehen noch die Domänen Brandexperte, Überlebenskünstler (besonders geschützt vor Umweltgefahren wie Elektrizität, Feuer etc.) und Nahkampfkünstler zu Wahl. Ein ganz typisches Rollenspielelement, die Erfahrungspunkte, sind auch in Alien Syndrome von Bedeutung: Steigt ihr einen Level auf, dürft ihr euren grundlegenden Attributen Punkte zuteilen. Auch besondere Fähigkeiten können ausgeprägt werden. Hier geht es etwa um eine Verstärkung der Fernschuss-Waffen, automatische Regeneration von Energieanzeigen oder das Tragen besonders effektiver Rüstungen. Diese findet ihr wie eine Vielzahl anderer Items wie Gesundheitspacks oder Geschossmunition, wenn besiegte Gegner sie fallen fallen lassen oder ganz einfach in Kisten, die in den Levels verstreut sind. Alternativ könnt ihr auch auf euren euch stets begleitenden Shop-Roboter SCARAB zurückgreifen: Er stellt gegen Reservepunkte neue Munition, Waffen und Rüstungen her und gibt euch zudem noch Feuerschutz. Die Menüs, in denen ihr diese Einstellungen vornehmt, sind aber alles andere als intuitiv. Auch die Schrift fällt im ganzen Spiel viel zu klein aus und ist auf zierlicheren Bildschirmen kaum lesbar.

Ballerorgie und Rollenspiel – das Konzept liest sich jedenfalls gut.

Die Entwickler bei SEGA haben sich definitiv viel vorgenommen. Zu viel, wie sich mit einem Blick auf das Gameplay herausstellt. Die guten Ansätze einer Synthese zwischen Shoot’em Up aus der schrägen Vogelperspektive und Rollenspiel wirken sich kaum auf das eigentliche Spielgeschehen aus. Die Idee ist gut, die Umsetzung bescheiden. Sicher: Mit jedem Levelanstieg werdet ihr stärker, flinker oder tragt mächtigere Waffen und Rüstungen, aber wirklich spürbare Veränderungen sind nicht auszumachen. Die vergleichbare X-Men Legends-Reihe und Marvel Ultimate Alliance überzeugen eben dadurch, dass ihr über das Spiel verteilt neue Moves lernt und wirklich das Gefühl übermittelt wird, dass auch ihr etwas Neues „lernen“ müsst. Auch das Missionsdesign ist bei Alien Syndrome weit unterlegen und an Eintönigkeit kaum zu unterbieten. Ihr marschiert durch recht lineare, sehr ähnlich wirkende Trakte und Hallen und werdet immer wieder mit neuen Riesenwürmern und organisch-maschinellen Mutationen konfrontiert. Und wieder heißt es: Waffe auspacken, feuern oder schlagen, durch die nächste Passage und wieder meucheln, Türen öffnen, Items aufsammeln. Das Leveldesign und die Aufgaben fallen trotz kleinerer Veränderungen („Töte eine gewisse Anzahl von Aliens in diesem Bereich!“) insgesamt sehr monoton aus. An den Nerven zerrt darüber hinaus die häufig ungünstige Kameraeinstellung, welche die anrückenden Aliens meist nicht früh genug einfängt. Ihr könnt die Kamera durch eine 90°-Neigung des Nunchuks zwar selbst drehen, das kostet aber Zeit und ist umständlich.

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