Spieletest: Aladdin NES

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Weitere Infos

Releasedate:
32. TBA 1993

unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 3 Meinungen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Disney-Lizenz
Die Qual findet ein schnelles Ende
Negativ:
miese Grafik
quasi null Sounduntermalung
unsaubere Steuerung

1001 Nacht... oder lieber nicht?

Wer kennt ihn nicht... Aladdin, der Held aus 1001 Nacht oder Aladdins Abenteuern. Neben zahlreichen Zeichentrick-Episoden bekam der Held einst sogar eigene Videospiele beschert, die jedoch nicht alle glänzen konnten. Dazu gehört leider auch die heute von uns getestete NES-Variante. Warum diese im Vergleich zu den anderen Versionen hinterher hinkt, erfahrt ihr in unserem Kurztest zu Aladdin.

Im 8-Bit und 16-Bit Zeitalter gab es wie auch heute noch reichlich Spiele zu Filmen und Zeichentrickserien. Schon damals gab es sehr gute Umsetzungen (Die Schlümpfe, Toy Story, Asterix) so wie ziemlich schlechte (Attack of the Killer Tomatoes, Hook). Auch das heutige von uns getestete Spiel kann man getrost in die letzte Kategorie einordnen, aber beginnen wir einfach mal von vorn.

Aladdin ist ein 8-Bit Sidescroller, in welchem man mit besagtem Protagonist entweder von rechts nach links bzw. umgekehrt bewegt oder aber in einigen Abschnitten an Seilen entlang nach oben vorarbeitet. So findet sich der Held in 7 Level etwa in Agrabah, der Wüste oder im Gefängnis des Sultans wieder. Leider sind die einzelnen Level und Abschnitte recht monoton, trist und karg geraten. Einzelne Details oder liebevolle Umgebungen sucht man vergebens, man bekommt zu oft das Gleiche in leichter Variation vorgesetzt. Auch mangelt es dem Spiel an Gegner-Variation und auch die Wenigen die es gibt, sehen nicht wirklich gelungen aus.
Man erkennt zwar, dass diese teils den Vorbildern ähneln, aber andere NES-Spiele haben dies schon deutlich besser gezeigt. Leider sind die Angriffsmuster und Attacken der Gegner meist auch immer die selben und recht simpel geraten, sodass auch hier recht schnell Monotonie eintritt.
Der Spieler selbst kann aufgesammelte Tomaten dazu benutzen, um lästige Gegner zu beseitigen. Im Grunde genommen läuft man nur vom Anfang des Levels bis zum Ende um dort entweder eine Frucht aufzusammeln oder aber eine Tür zu durchqueren um den Level zu beenden. Bosskämpfe sucht man allerdings vergebens, ebenso ein Endkampf oder vergleichbares. Im Letzten Abschnitt muss man nur zum fliegenden Teppich gelangen um das Spiel damit auch schon durch zu spielen.

Präsentation, Grafik und Sound

Nun, diese ist auch nicht besser als das Spiel selbst, samt belanglosem Gameplay. Das Spiel startet mit einem recht monotonen kurzen Intro und ihr beginnt die Mission in Agrabah. Hier bleibt einem schon das ganze Elend quasi in den Augen stecken: Die Hintergründe sind teils sehr farb-, und detailarm - ebenso verhält es sich mit den Gegnern. Aladdin selbst hebt sich manchmal gar nicht mehr vom Hintergrund ab, worauf man oftmals für einen Moment lang seinen Protagonisten sucht. Auch sind kleinere Gegner wie etwa Fledermäuse nur sehr schwer zu erkennen, meistens ist es dann auch schon zu spät. Das größte Übel ist aber, wenn man das gleiche Spiel schon vom SEGA Master System kennt... Erst dann wird einem die grafische Katastrophe bewusst. Wie schon bei den Spielen "Das Dschungelbuch" und "König der Löwen", welche auch für beide Systeme erschienen sind, hat das Master System die deutlich bessere Version spendiert bekommen.

Die SEGA-Versionen glänzen mit toller und abwechslungsreicher Grafik, stimmigem Soundtrack, abwechslungsreichem Level-Design und interessantem Gameplay. Die NES-Versionen hingegen bieten genau das Gegenteil, sodass man sich fragt, was da schief gelaufen ist. Beide Konsolen sind 8-Bit Systeme: Warum muss dann die eine Version so dermaßen Schlecht aussehen? Man wird den Eindruck nicht los, als wollte man mit diesem Spiel nur das schnelle Geld machen und keine Zeit in die Entwicklung investieren.

Die Musikalische Untermalung ist ebenfalls ziemlich misslungen, denn bis auf ein paar Geräusche und 2 verschiedene Hintergrundmelodien gibt es reichlich wenig interessantes und unterhaltsames. Schon nach dem 2. Level hat man diese satt und schaltet auf stumm, denn spätestens dann beginnen sie auch schon zu nerven.

Auch die Steuerung ist recht unglücklich geraten. Der Held wird mit dem Steuerkreuz gelenkt, mit B schießt man und mit A springt dieser. Leider ist das „springen“ ziemlich kurios geraten und auch die Kollisionsabfrage ist recht fragwürdig. Manchmal springt Aladdin zu spät, manchmal nicht so, wie er soll.

Fazit

Aladdin ist wieder die Art von Spiel, die wohl nie Anerkennung finden wird. Ein lieblos zusammengeschustertes Lizenzspiel, welches in keinerlei Hinsicht überhaupt ansatzweise überzeugen kann. Ganz im Gegensatz zur liebevoll gestalteten Master System-Version ist die NES-Version - leider muss man es so deutlich sagen - ein großer Haufen Lizenz-Schrott. Einzig für Sammler ist dieses Stück Software interessant, alle anderen sollten die Finger davon lassen.

Grafik
2.5
Sound
2.5
Gesamt
2

verfasst von „Tommy“

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Letzte Aktualisierung: 06.August.2013 - 13:54 Uhr