Nintendo lässt GameBoy-Emulator schützen
Nintendo hat bereits früh erkannt, dass seine alten Spiele sich auch nach ihrem Ur-Release weitervermarkten lassen. Schon zu GameBoy-Zeiten begann man so zum Beispiel damit, alte NES- oder SNES-Klassiker neu aufzulegen oder in Remakes zu verwenden. Seit 2006 gibt es zudem die Virtual Console, die Klassiker aus der Nintendo-Geschichte im Original zum Download auf aktuelle Heimkonsolen anbietet.
Beobachter rechnen schon lange damit, dass Nintendo seine Schatzkammer voller Markenrechte und einzigartiger Charaktere und Spiele öffnet und über andere Kanäle wie Smartphones oder Tablets monetarisiert. Der Publisher lehnte dieses Konzept in der Vergangenheit stets ab, lässt sich in den USA jetzt aber eine Idee schützen, die genau diese breite Veröffentlichung alter Titel möglich machen würde. Beim US-Patentamt schützt Nintendo einen Emulator für Game Boy-, GameBoy Color- und GameBoy Advance-Spiele, der auf "Geräten mit geringer Leistung wie einem Bildschirm im Flugzeugsitz oder einem Mobiltelefon [...] Spielerlebnisse vergangener Handheld-Konsolen nahezu duplizieren kann."
Mit einem solchen Ideenschutz ist noch nicht gesagt, dass Nintendo tatsächlich an einer breiten Monetarisierung seiner alten GameBoy-Spiele auf verschiedenen Devices arbeitet. Oft haben Patente lediglich den Zweck, Konkurrenten oder andere Unternehmen daran zu hindern, unerwünschte Erfindungen selbst auf den Markt zu bringen. Gesichert ist, dass Nintendo im nächsten Jahr eine App für Smartphones auf den Download-Markt bringen wird - sie soll aber keine Nintendo-Spiele auf Smartphones verfügbar machen, sondern ausschließlich als Marketing-Kanal genutzt werden.+
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