CubeKing hat geschrieben:Herrje, musst du alles immer so übermässig analytisch angehen? Darauf kann ich Ungebildeter nicht antworten, weil ich einfach nicht verstehe worauf du eigentlich hinaus willst.
Wenn man sich freiwillig und gerne mit etwas intensiver auseinander setzt, wird's wohl spass machen. Wenn's kein spass macht, dann wird man sich wohl auch nicht mit was-für-einem-Werk-auch-immer beschäftigen
Genau das ist doch die Frage, und ich sage, dass deine letzten beiden Sätze
nicht stimmen.
Fällt jede Tätigkeit, für die dein Gehirn das Bewusstsein belohnt, unter Spaß?
Um mal ein völlig anderes Beispiel zu nehmen:
Du hast Hunger, und im Schrank nur Broccoli, aber du hasst Broccoli. Das negative Hungergefühl wirst du aber nur los, wenn du den Broccoli runterschlingst, was mit Sicherheit keinen Spaß macht, aber dein Gehirn belohnt das Bewusstsein in der Hinsicht, dass es das Hungergefühl ausblendet oder durch ein Völlegefühl ersetzt
Nicht jedes Wohlbefinden ist Spaß. Da ist Ico einfach wieder ein herrliches Beispiel, da es auf eine bestimmte Art des Wohlbefindens abzielt, ohne an sich im engeren Sinne Gewicht auf Spaß zu legen, was keinesfalls bedeuted, dass dieser komplett wegfällt, und natürlich können auch Elemente eines Spiels, die selbst keinen Spaß machen, indirekt Spaß verursachen.
Da scheitert eben die Begrifflichkeit von Spaß. Ich persönlich halte Spaß für eine simple Beziehung zwischen Aktion und belohnender Reaktion, (in diesem Fall wohl "Freude", aber ich will ja keinen Stempel auf die chemischen und physikalischen Vorgänge im einzigartigen Gehirn von milliarden von einzigartigen Menschen drücken, die sich auf das sogenannte "Bewusstsein" äußern, von dem der Mensch keine wirkliche Ahnung hat, was es ist, und wie es zustandekommt
)...Selten beschreibt man einen Kinofilm mit "macht Spaß", natürlich kann das Anschauen eines Films aber Spaß machen...
Der Knackpunkt ist, dass der Konsum eines Mediums ein positives Erlebnis sein kann, ohne Spaß zu machen
Du scheinst "Spaß" viel zu eng mit "Freude" zu verbinden. Spaß ist nur ein möglicher von endlos vielen Auslösern von Freude. Und selbst dann ist die Annahme, dass Freude das einzige positive Erlebnis ist, das ein Mensch haben kann, oder dass Videospiele nur zur Erzeugung von Freude gespielt werden, falsch (oder zumindest ungeklärt, aber mindestens nicht verallgemeinbar), auch wenn es bei erster Überlegung vielleicht absurd erscheinen mag, sie aus irgendeinem anderen Grund zu spielen. Da könnte man gleich behaupten, Poesie würde nur geschrieben und gelesen werden, weil sie schön klingt und manchmal zum Lachen bringt
Poesie kann alles sein...Spaßig, traurig, philosophisch, didaktisch, beruhigend, erzürnend, und wiederum eine beliebige Kombination aus allen denkbaren Eigenschaften...Da erscheint die Eigenschaft "spaßig" im Vergleich doch ziemlich mickrig, oder? Bei Spielen ist das keinen Deut anders. Nur weil Spaß in Videospielen eine Art Norm ist, definiert er nicht das Medium.
Ich will keinesfalls behaupten, dass Entwickler mit ihren PS3 und X360 Spielen die Tiefen des menschlichen Bewusstseins intensivst erforschen, was ich aber durchaus behaupte, ist dass die Wii und all ihre Bestseller nur auf genau einen Aspekt großes Gewicht legen, nämlich dem Spaß, und man sich der Forschung an neuen Möglichkeiten zur Erzeugung eines Wohlbefindens strengstens verweigert
Man hat den Spaß als Geldkuh entdeckt und konzentriert sich auf nichts anderes mehr, während man auf der X360 und PS3 immerhin immer öfter immer größere Bemühungen sieht, zumindest mal was anderes zu versuchen. Die Wii ist da einfach das Chicco Spielzeug unter den Spielekonsolen, eine andere Beschreibung fällt mir da nicht ein
Das Gerät sollte einen Münzeinwurf haben, kein Preisschild.
Nenn doch mal ein Wii Spiel, das in irgendeiner Weise mit Heavy Rain oder The Last Guardian oder Braid vergleichbar ist. Heavy Rain dürfte so ziemlich das "reinste" aktuelle Beispiel für ein Spiel sein, das nicht auf Spielspaß abzielt, und ich hoffe wirklich stark, dass man es in Zukunft als einflussreichstes Spiel dieser Generation bezeichnen wird...
Zum Schluss will ich noch sagen, dass man Zusammenhänge wie diese weiß Gott nicht so kleinhäckseln muss, wie ich es manchmal versuche, aber was eigentlich noch viel schlimmer ist, ist solche Zusammenhänge so mega naiv zu betrachten und eine unendliche Anzahl von Faktoren auf einen einzigen zu reduzieren, und dann anhand dessen zu argumentieren. Dass "Spielspaß" für dich höchstes Gebot eines jeden Videospiels ist, unterlegt doch nur, wie weit diese Krankheit schon fortgeschritten ist
Für dich ist es so selbstverständlich, dass du der Möglichkeit, dass ein Spiel nicht durch Spielspaß überzeugen kann, ganz offensichtlich nicht einmal eine Überlegung geschenkt hast. Du bezeichnest es als Voraussetzung, nicht als Ziel (genauer:
ein mögliches Ziel, wie es richtig wäre), eines guten Spiels
Das erklärt übrigens auch dieses furchtbar enigmatische Phänomen, dass ich mich mit noch so spaßigen Spielen manchmal nicht zufriedengebe
So, und wenn du jetzt nicht weiß, was ich meine, werf ich das Handtuch
Ike hat geschrieben:Der ds hat an sich auch noch einiges mehr auf dem Kasten, kommplette 3D Grafik wäre möglich mit freiher, hinter dem Charakter angelegter Kamera, siehe Mario 64 ds oder Rayman ds, oder Metroid Hunters. Sprachausgabe wäre auch eine sehr gute möglich, wie CoD MW zeigt.
Und weil bei zwei DS Spielen mit vergleichsweise winzigen Umgebungen eine over-the-shoulder Perspektive möglich ist, ist sie das auch bei einem Spiel mit offener Welt und dementsprechend hundertmal größeren Umgebungen?
Wie kommst du auf diese Erkenntnis?
Wer sagt, dass bei Chinatown Wars nicht immer nur ganz kleine Bruchteile der Spielwelt in den Speicher geladen werden, so wie es bei San Andreas von Rockstar relativ gut dokumentiert wurde, und für die Darstellung einer Kameraperspektive mit größerer Weitsicht entsprechend mehr Umgebung in den Speicher geladen werden müsste? Du kannst nicht einfach davon ausgehen, dass das nicht nötig wäre, oder im Speicher dann noch dafür Platz wäre...
Und selbst, wenn der Speicher noch Platz für mehr Umgebung hat, bleibt die drastisch steigende Anzahl an benötigten CPU und GPU Berechnungen. Mal ganz davon abgesehen, dass die Spielwelt von Chinatown Wars mega flach ist, zugunsten der gewählten Kameraperspektive. Und flachere Welt bedeuted weniger Polygone und Texturen und somit weniger Rechenleistung.
Das ist aber sowieso unwichtig, denn nur, weil sich scheinbar alles* auf den DS umsetzen lässt, bedeuted das nicht, dass das Ergebnis zufriedenstellend oder gar ausreichend wäre
Aber fair ist fair, deshalb muss ich natürlich auch dazusagen, dass die PSP für Touchscreenspiele gewiss nicht geeignet ist
*Nicht wirklich alles