Nintendo Labo angespielt

Nintendo Labo angespielt

Nachdem bereits vor einigen Tagen in Hamburg ein Event zu Nintendo Labo war, lud Nintendo nun auch nach Frankfurt in gewohnte Kulisse ein. Besonderheit war diesmal allerdings, dass man seinen Nachwuchs mitnehmen durfte, damit dieser die kommende Erweiterung für die Nintendo Switch vor Ort antesten kann. Dementsprechend reisten wir diesmal mit einem kleinen Nachwuchsredakteur an. Den wer könnte das Produkt besser bewerten als die Zielgruppe. Leider wurde die Anreise zu einem absoluten Albtraum, weswegen uns leider nicht all zu viel Zeit blieb der Pappe auf den Grund zu gehen. An dieser Stelle noch mal warme grüße an die Deutsche Bahn. Aber sei es drum. Die verbleibende Zeit haben wir genutzt und gebastelt, getestet und beobachtet.
Auch wenn man sämtliche Sets bauen konnte, war es Aufgrund des unterschiedlichen Zeitaufwands natürlich nicht möglich alle Modelle zu basteln. Es gab allerdings schon genug fertiggestellte Modelle, so dass man sich von allen einen ausreichenden Eindruck machen konnte. Generell macht der Event alleine durch die Anwesenheit von Kindern einen noch lockereren Eindruck als solche Veranstaltungen eh meist haben. Es gab mehrere Tische an denen man basteln konnte und Stationen an denen fertige Modelle getestet und erklärt wurden. Lediglich die neu vorgestellte Toy-Con-Werkstatt blieb hier leider außen vor. Ohne jetzt ins Detail auf die einzelnen Sets eingehen zu wollen, möchten wir einige Fragen beantworten die sicherlich für viele potentielle Spieler wichtig sind.

Wie stabil sind die Labo-Sets?

Man muss sich natürlich stets vor Augen halten, dass Labo fast ausschließlich aus Wellpappe besteht. Allerdings kann diese, wenn richtig verarbeitet immense Kräfte aufnehmen. Aber halt immer nur aus bestimmten Richtungen. Wichtig für stabile Modelle ist der richtige Aufbau. Wie die Anleitungen auch mehrfach betonen, ist es wichtig, dass man die Knicke und Falzen wirklich sorgfältig durchführt. Nur dann ergibt sich ein kraft schlüssiges Modell. Fertige Sets sind ihm Rahmen ihrer gedachten Anwendung durchaus stabil genug. Da Kinder aber auch gerne mal Dinge zweckentfremden dürfte hier doch das das einige oder andere Spielzeug schneller kaputt gehen als gewünscht.

Ist der Aufbau kompliziert?

Die Interaktiven Anleitungen sind sehr gut gestaltet. Man bestimmt selbst das Tempo in dem man baut und kann zu jeder Zeit auch wieder zurückspringen und sich die nötigen Schritte nochmals ansehen. Hier hat Nintendo wirklich hervorragende Arbeit geleistet. Auch arbeiten die Sets mit vielen optischen Markern und Hilfsmitteln die helfen das Modell richtig aufzubauen. Die Situation wie die meisten sicherlich von Ikea kennen „Wie herum gehört das Teil den nun?“ tritt hier nicht auf. Kleiner Kinder benötigen sicherlich etwas Hilfe beim Aufbau, aber komplex ist hier nichts. Auch der Zeiteinsatz variiert. Erwachsene können die Modelle sicherlich wesentlich schneller zusammenbauen als Kinder. Während das RC-Car binnen Minuten einsatzbereit ist, brauchen das Klavier, die Angel oder gar der Roboter schon wesentlich länger. Weiteres Werkzeug ist übrigens nicht von Nöten. Lediglich wenn ihr eure Modelle verzieren wollt.

Ich bin fertig mit basteln, und jetzt?

Für jeden Modell gibt es ein Minispiel in dem es zum Einsatz kommt. Der Roboter kann sich durch eine Stadt kämpfen, das Lenkrad dient natürlich als Steuerung bei einem Motorradrennen und die Angel dürfte selbsterklärend sein. Vor allem Programme wie das Piano haben mehr Tiefgang und Umfang als man anfänglich vielleicht vermuten darf. Dennoch bleibt hier zu hoffen dass es weitere Spiele gibt, welche die Modelle unterstützen. Angeln bei Zelda? Mario Kart? Möglichkeiten gäbe es hier mit Sicherheit genug. Dreh und Angelpunkt vor allem für ältere Käufer dürfte der Tiefgang der Toy-Con-Werkstatt sein. Wenn diese genug Optionen der Selbstverwirklichung bietet, dürfte auch hier die Langzeitmotivation gesichert sein.

Staubfänger oder Verkaufsschlager?

Die beiden Sets, welche Nintendo zu Beginn ausliefert mögen im ersten Blick teuer wirken, wenn man die reinen Materialkosten betrachtet. So zumindest die Argumentation vieler Skeptiker. Wenn man von dieser Warte aus argumentiert, sind die meisten Produkte viel zu teuer. Ja es ist nur Pappe. Dieser liegt allerdings auch Software bei die in Kombination für viele Stunden Unterhaltung sorgt. Ein guter Fußball kostet auch wesentlich mehr als ein Eintritt ins Kino. Dass man mit dem Ball über längere Zeit Spaß haben kann ist allerdings selbsterklärend. Und hier ist Nintendo etwas in der Verpflichtung. Die Starter-Sets sind gut und bietet einen ausreichenden Umfang. Auch die bislang nur wenig gezeigte Toy-Con-Werkstatt könnte sich als wirkliches Juwel von Nintendo Labo herauskristallisieren. Dennoch sollte Nintendo das Produkt nachfolgend weiter unterstützen und updaten. Denn so viel Spaß es auch macht eine Angel oder ein Motorrad zu bauen, die eigentlichen Spiele dazu kommen bislang nicht über den Status eines Minispiels hinaus.
Nintendo Labo dürfte sicherlich ein Verkaufsschlager werden, schon alleine wegen der Innovation und dem Anreiz den es Kindern bieten kann. Ob es eine starke Marke wird, die sich über längere Zeit auf dem Markt behaupten kann liegt kann alleine an Nintendo und wie sie das Projekt weiter fortsetzen.

Das Fazit unseres Junior-Tester ist auf jeden Fall klar : Muss ich haben!

verfasst von „David“

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Letzte Aktualisierung: 25.03.2018, 13:00 Uhr