Spieletest: Year Walk WES

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Weitere Infos

Releasedate:
17. September 2015

USK 12 keine Onlinefunktion Gamepad unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
tolle gruselige Atmosphäre
tolle Rätsel (oft Notizen notwendig)
mehrstufiges Hilfesystem
Negativ:
kein leichter Einstieg
kurze Spielzeit
keine deutsche Übersetzung

Year Walk ist ein Titel mit einer sehr kuriosen Geschichte, in einem extravagantem Stil. Aufbauend auf schwedische Folklore handelt es sich bei einem „Year Walk“ – oder „Årsgång“ um eine Weissagung, bei der eine Person sich 24 Stunden in einen dunklen Raum sperrt, um danach durch den Wald zu wandern um Visionen zu erhalten. Ob sich ein Blick in die Zukunft,... äh ins Spiel lohnt, verratet euch dieser Test.

Into the woods...

Year Walk vom Entwicklerstudio Simogo wurde ursprünglich für mobile Geräte veröffentlicht und später auch Desktop-Computern zugänglich gemacht. Nun darf sich auch die Wii U um eine Umsetzung dieser „Liebesgeschichte“ freuen. Diese handelt von zwei heimlichen Liebhabern, die beide aus einer anderen sozialen Schicht stammen. Was wie Romio und Julia klingt, ist aber eine Geschichte welche im Schweden des 19. Jahrhunderts spielt. So begibt sich euer Charakter auf diese Reise, um Visionen zu seiner Zukunft und deren Schicksal zu erhalten.

Gespielt wird in 2D, gemischt mit 3D Elementen. Zu Beginn muss man sich schon etwas an das Spiel gewöhnen. In First-Person-Ansicht befindet ihr euch ohne nähere Hinweise zur Steuerung oder Story im Wald wieder. Ihr könnt mittels Gyroskop des GamePads in der Gegend herumsehen und die Umgebung untersuchen. Die verschiedenen definierten Pfade können dabei jederzeit gewechselt werden, um das Gebiet zu erweitern. Ob es nach oben oder unten geht, signalisieren euch kleine weiße Pfeile am oberen oder unteren Rand des Bildschirms. Manche Gebiete bzw. Sichtweisen sind aber gesperrt bzw. eben nicht zum Anschauen bestimmt. Gerade aber dieses Element der „beschränkten Sichtweise“ dient dazu, um die Spieler zu desorientieren, um so im eigentlich „kleinen“ Wald ein Gefühl des „Verlorenseins“ zu erzeugen. Manche Gebiete erschließen sich erst im Laufe der Handlung.

Das Spielprinzip via GamePad scheint wie für das Spiel geschaffen zu sein. Mit ZL könnt ihr euch umsehen und bei gleichzeitigem Drücken von ZR sogar Gegenstände antippen oder greifen. Einmal heißt es das Pad zu schwenken, ein anderes mal zu kippen. Der Touchscreen bietet auch einige Hilfen zur Erleichterung im Spiel, dazu aber später.

Die Steuerung läuft übrigens flüssig und harmoniert auf allen Ebenen. Der Einstieg ins Spiel ist aber nicht leicht. Über die Handlung erfahrt ihr nur nach und nach etwas, auch das Gameplay und um was es geht wird anfangs nicht wirklich erklärt. Also nicht wundern, wenn ihr anfangs komplett desorientiert durch die Wildnis irrt.

Puzzle-Adventure

Zu entdecken gibt es jede Menge und ihr müsst aus allem eure Schlüsse ziehen. Es ist sicherlich kein gemütlicher Waldspaziergang, sondern todernste Realität. Nichts wird dabei dem Zufall überlassen – das Knirschen wenn man in den Schnee steigt, Dinge mit komischen Ornamenten, Figuren, die plötzlich zum Leben erwachen... Überall gibt es etwas zu entschlüsseln und zu rätseln. Oftmals ist es gar nicht so einfach den richtigen Weg durch den düsteren Wald zu finden, um dann doch plötzlich und unerwartet wieder überrascht zu werden. Alles ist zu beachten, die Lage von Gegenständen, Geräusche die leiser oder lauter werden, je nachdem ob man sich dem Objekt nähert oder entfernt. Einfach nicht „täuschen“ lassen heißt oftmals die Devise.

Die unterschiedlichsten Rätselelemente sind durchdacht, machen Spaß und sind oft echt richtige Kopfnüsse. Aber genau die unterschiedlichen Arten an Aufgaben unter der Nutzung jeglicher Hardwareelemente sind genial. So benötigt ihr beispielsweise den Lautsprecher des Pads um den richtigen Weg über den Sound durch die TV-Boxen zu finden, indem ihr die Töne vergleicht. Das GamePad bringt auch so manche Hilfen mit sich. So könnt ihr darauf eine Enzyklopädie der übernatürlichen Wesen, denen ihr im Laufe des Spiels begegnet, einsehen. Außerdem bietet es zur besseren Orientierung eine kleine Karte oder Hinweise, um euch in die richtige Richtung zu lenken. Weiters könnt ihr in der Wii U Version das Pad auch als Notepad verwenden, um euch Hinweise zu Rätseln, kryptischen Symbolen oder was auch immer zu machen. Auf diese Funktion müsst ihr sicherlich des Öfteren zurückgreifen, ihr erspart euch aber nun Papier und Stift.

Für die nötige Atmosphäre sorgt auch immer wieder die passende Geräuschkulisse aus den Lautsprechern. Sollte jemand wirklich nicht weiterkommen, so könnt ihr ein ausgeklügeltes Hinweissystem nutzen um Fristmomenten vorzubeugen. Schritt für Schritt könnt ihr wählen, wie weit ihr mit Tipps versorgt werden wollt. Year Walk ähnelt von der Präsentation her einem klassischen Stummfilm - nur ist man selbst Teil der Handlung. Nach ca. 2-3 Stunden Spielzeit werdet ihr den Abspann erblicken, aber sogar dieser hat vielleicht sogar eine Überraschung parat.

Fazit

Bei Year Walk handelt es sich um eine Art First-Person Puzzle-Adventure. Ihr müsst einen Wald, auf der Suche nach Hinweisen zu eurem Schicksal, durchstreifen und das auf eine Art und Weise, bei der es vor Atmosphäre und Subtilität nur so sprüht. Das Konzept passt einfach, egal ob es die düstere Soundkulisse oder die dunklen Illustrationen sind. Schreckmomente sind garantiert. Verpackt in einer faszinierenden, mythischen Geschichte ist Year Walk - nicht nur aufgrund der tollen und subtilen Rätselaufgaben - ein Muss für Freunde solcher Genres. Für all jene, die das Game bereits auf dem PC oder anderswo gespielt haben, lohnt sich kein weiterer Kauf. Für alle anderen ist es die Reise aber auf alle Fälle wert.

Grafik
7.5
Sound
7.5
Gesamt
8

verfasst von „Ulrich“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 28.Oktober.2015 - 14:45 Uhr