Spieletest: Wario World NGC

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Weitere Infos

Releasedate:
32. Juni 2003

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 4 Meinungen

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Saubere Technik
Guter Humor
Bis zuletzt klasse Unterhaltung
Negativ:
Leider zu kurz
"Secrets" zu leicht findbar

Es gibt Spiele, deren Release ist so leise, dass man als Spieler eigentlich nur das Schlimmste erwartet. Obwohl Nintendo leider viel zu selten Werbung da macht, wo man sie selber platzieren würde, bekommt man doch von den meisten Spielen zumindest mal etwas mit. Wario World ist in dieser Hinsicht anders; gewiss war es auf Releaselisten zu finden und es gab auch mal ein paar neue Screens, aber ob wirklich jeder mitbekommen hat, dass Warios neustes Abenteuer auf dem GameCube schon vor Monaten erschienen ist?

Letztlich spielt das aber alles für einen Test keine Rolle und so verlassen wir die Vorgeschichte und widmen uns dem eigentlichen Spiel. Ohne weitere Überraschung stellt man fest, dass Nintendo das Spiel deutsch untertitelt hat. Da sich die Sprachausgabe wirklich nur auf kleine Einwürfe beschränkt, wird man hier Wario auf Englisch fluchen hören. Allerdings sollte man Sprüche wie „Have a rotten day!“ auch so verstehen und wenn nicht, kann man sich immer noch an der bösen Lache unseres Helden erfreuen. Die Hauptgeschichte ist schnell erzählt: Wario sitzt vollkommen selbstzufrieden in seiner Burg voller Schätze, als ein Juwel für Chaos sorgt und die Schätze in Gegner verwandelt. Nun hat man also die Aufgabe, die Monster wieder los zu werden und natürlich auch alle Schätze von Wario wieder einzusammeln.

Obwohl die Grafik in echter 3D daherkommt, scrollt das Geschehen meistens nur seitwärts. Dadurch hat man auch nur einen sehr geringen Einfluss auf die Kamera. Es gibt vier verschiedene Welten, die noch mal einige Unterlevel und immer auch einen finalen Endgegner beinhalten. Die Level halten sich immer an einen vorgegebenen Stil: So springt und boxt man sich einmal durch einen Wald oder muss in einer Zirkuswelt mit Wario gegen die Feinde bestehen. Die Grafik ist erfreulich gut geworden und es wird viel für das Auge geboten, da vor allem die Action nicht zu kurz kommt. In den meisten Fällen geht es nämlich wirklich darum ganze Horden von Gegnern zu vertrimmen. Dabei kann man auch geniale Spezialattacken anwenden, die neben ihrem effektvollen Aussehen auch eine durchschlagende Wirkung haben. Es gibt aber auch immer wieder Falltüren, die Wario in einen anderen Raum führen, in dem es nicht um Gegner, sondern um kleine Rätsel und Aufgaben geht. Zwar nicht vergleichbar mit den klassischen Sprungeinlagen bei Super Mario Sunshine, kann man hier ein wenig sein Geschick testen. Die einzelnen Welten sind wirklich sehr unterschiedlich und fantasievoll designt worden und es gibt überall etwas zu sehen. Wario hat auch bei vielen Aktionen immer einen dummen Spruch auf den Lippen und man gewinnt ihn als Spieler ungewollt gern. Die technische Seite der Grafik kann also vollends überzeugen, da alles perfekt zusammenpasst und auch keine Schnitzer auftreten. Fairerweise muss man aber erwähnen, dass durch die relativ starre Kamera und das seitwärts laufende Bild der GameCube auch nicht überfordert wird. Es gibt eben keinen tiefen Raum zu berechnen, wo eventuell etwas aufploppen könnte.

Die Musik und die Effekte sind auf einem guten Niveau, aber auf keinen Fall berauschend. Wer allerdings einen orchestralen Soundtrack bei so einem Spiel sucht, sollte sich das Geld vielleicht auch für die Oper sparen... Typische Nintendo-Melodien, die einem allzu gerne auch noch später wieder ins Gedächtnis kommen und treffende Kommentare seitens Wario machen die Sache aber in jedem Fall rund.

Da auch an der Steuerung nichts auszusetzen ist, bleibt nur ein wirklicher Kritikpunkt übrig: So ist der Spielumfang mal wieder einfach zu gering. Vor allem um ein Vollpreisprodukt zu rechtfertigen. Hier hätte man wie auch bei einem Pokémon Channel vielleicht direkt einen etwas faireren Verkaufspreis festlegen sollen. Ein Wochenende und man hat wirklich alles gesehen. Da helfen auch die freispielbaren Minispiele aus Wario Ware, die man sich per Connectivity-Kabel auf den GBA ziehen kann wenig. Das liegt ganz einfach daran, dass man die Voraussetzungen, nämlich das Auffinden bestimmter Goodies, viel zu schnell erreicht, da kann keine Rede von Schwierigkeit sein. Auch der letzte Endgegner ist eine Sache von 5 Minuten und schon sieht man den Abspann. Dazu sollte aber auch gesagt werden, dass man das Spiel gerade aus diesem Grund direkt noch mal durchspielen kann, was ich z.B. auch wirklich getan habe, denn eines ist Wario World wirklich: Kurzweilig und äußert unterhaltend!

Fazit

Wer sich für ein kleines, aber feines Spiel interessiert oder einfach von Grund auf so bösartig ist, dass er mit Nintendos Antihelden symphatisiert, der ist bei Wario Ware vollkommen richtig aufgehoben. Bis auf den zu geringen Spielumfang hat Nintendo wieder einmal alles richtig gemacht. Sollte das Spiel irgendwo weniger als den Vollpreis kosten: Zuschlagen!

Grafik
8
Sound
8
Gesamt
8

verfasst von „Shiek Katzenwald“

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Letzte Aktualisierung: 26.April.2004 - 07:04 Uhr