Spieletest: Turok 3: Shadow of Oblivion N64

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Weitere Infos

Releasedate:
32. September 2000

unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

Specials: Deutsche Anleitung, englisches Spiel

Die kosmische Macht Oblivion ist in letzter Zeit nicht gerade gut aufgelegt: Alles vernichtend zieht sie durch das Weltall, auf der Suche nach dem letzten Rest der Energiequelle die unsere Welt erschuf. Dummerweise wird diese im Lichburden aufbewahrt, den wiederum der aktuelle Turok trägt. Klar, dass Oblivion somit darauf bedacht ist die Turok-Sippe entgültig auszurotten. Bei einem nächtlichen Monsterüberfall im Familiensitz des Fireseeds kommt der bisherige Turok-Krieger Joshua ums Leben, seine Frau Danielle und sein Bruder Joseph können gerade noch entkommen und werden von Adon in den Rat der Roboter mitgenommen. Dort wird der nächste Turok gewählt, ihr entscheidet wer es sein soll: Joseph oder Danielle!

Wer die bisherigen Turok-Teile kennt wird erst einmal verblüfft sein, statt im Urwald findet Ihr Euch im 1. der 5. Kapitel in einer Großstadt wieder. Statt brennender Sonne erwartet Euch für’s Erste düstere Nacht. Je nachdem, ob Ihr Danielle oder Joseph gewählt habt, seid Ihr zu Beginn mit einer anderen Standartwaffe und dem Turok-Bogen bewaffnet, im Spielverlauf können noch acht weitere Waffen wie Pistolen oder Gewehre gefunden werden. Je nach gewähltem Charakter gibt es für die meisten Wummen auch noch verbesserte Versionen. Außerdem beeinflusst Eure anfängliche Wahl auch den Weg, den Ihr durch die Levels nehmt. Danielle kann so z.B. höher springen, Joseph tiefer ducken. Auf Eurem Weg durch die Stadt, über eine Militärbasis ins verlorene Land trefft Ihr außer den obligatorischen Monstern auch auf diverse Polizei- und Militäreinheiten, in späteren Levels auch Buschkrieger. Sehen Euch die Gegner nicht, stehen sie starr auf Ihrem vorbestimmten Platz, sobald Ihr in Ihr Sichtfeld geratet gehen sie zur Attacke über. Während Polizei-Einheiten oftmals hinter Barrikaden hervorlugen stürmen einige Monster gleich frontal auf Euch zu. Oft werdet Ihr auch von hinten überfallen und seht den Gegner erst kurz bevor sich der Bildschirm bereits rot färbt. Den gegnerischen Attacken auszuweichen ist kaum möglich: Steht Ihr im Schussradius hilft auch kein strafen mehr. Um die Gegner ohne Energieverlust zu beseitigen helfen nur Distanzschüsse oder seltene Glückstreffer. Die zahlreichen Tode, die Ihr in Turok 3 sterben werdet sind zum Glück nicht ganz so schmerzlich wie im Vorgänger. Die 5 großen Kapitel (Spielzeit pro Kapitel ca. 80 Minuten) sind in Dutzende kleine Abschnitte unterteilt. Wenn Ihr das Zeitliche gesegnet habt startet Ihr mit deutlich reduzierter Energieleiste am Anfang des Abschnitts und könnt Euch gleich wieder ins Getümmel stürzen. Auch die nervigen Speicherstationen aus dem Vorgänger sind verschwunden, es kann nun jeder Zeit gespeichert werden. Außer dem Beseitigen von Gegnern gilt es auch noch kleine Aufgaben zu erledigen. Mal muss ein Fahrstuhl wieder in Betrieb genommen werden, in einem anderen Szenario müsst Ihr unter Zeitdruck Raketen entschärfen. Im Prinzip könnt Ihr hier aber kaum etwas falsch machen, wenn Ihr immer den Gängen folgt und gegen alles lauft, was leuchtet. Am Ende jedes Kapitels wartet ein mächtiger Endgegner. Manchmal scheinen diese unbesiegbar, nach einigen Minuten Ballern&Sterben bekommt man schließlich den Dreh raus. So kann der Endboss des 2. Kapitels einfach besiegt werden, indem Ihr ihm ein U-Boot auf den Kopf fallen lasst – nur der Schalter muss erst einmal entdeckt sein.

Die Grafik von Turok 2 ist sehr gut geraten, in High-Res wirken die Umgebungen recht realistisch. Ob düstere Gänge oder farbenfrohe, wüstenartige Areale – die Landschaft lädt zum Umschauen ein. Auch die Protagonisten sind sehr gut gestaltet. In den In-Game-Videosequenzen bewundert Ihr die prachtvollen Gesichts-Texturen. Peinlich sind hingegen die Sterbeanimationen der Gegner: Diese klappen zusammen, und verschwinden sofort ins Nichts. Von Ihrer Existenz zeugt eine kurze Geist-Entfleucht-Animation. Mit Blut wird im Spiel hingegen nicht gespart, das in Deutschland erhältliche Spiel enthält die englische PAL-Version, deshalb ist auch die Sprachausgabe im Spiel in englischer Sprache. Stellenweise ist diese aufgrund Genuschel der Sprecher leider nur schwer verständlich, Untertitel gibt es leider nicht. Wenn Ihr in den Zwischensequenzen nicht alles mitbekommt ist dies aber zu verschmerzen, die Story ist sowieso nicht gerade die Stärke des dritten Turok-Teils. Was den sonstigen Sound angeht gibt es allerdings nichts zu meckern: Die Musik pass prima zu Atmosphäre, Grunzlaute und Drohrufe der Gegner treiben den Adrenalinpegel in die Höhe.

Der Multiplayermodus von Turok 3 ist wirklich gut bestückt: Ganze 25 Maps warten darauf in 8 Spielmodi mit Freunden erkundet zu werden. Ob Bloodlust, die Standart-Deathmatch-Variante, oder Capture the Flag – im Multiplayermodus kann Turok überzeugen. Mutators wie „Niedrige Schwerkraft“ sorgen für lang anhaltenden Spielspass. Negativ sind hier nur die auf Dauer etwas eintönigen Waffen. Alle Mulitplayer-Varianten können übrigens auch mit Bots gespielt werden – wer braucht da noch Turok: Rage Wars. Die Bots schlagen sich wacker - lediglich das Pathfinding regt am und zu zum Schmunzeln an.

Fazit

Turok 3 ist bei Weitem kein schlechter Titel, wer Perfect Dark schon in und auswendig kennt wird sich über FPS-Nachschub freuen. Die fragwürdige Spielbalance (durch unfaire Situationen öfters Sterben aber durch sofortigen Neustart an gleicher Stelle weitermachen), die realtiv kurze Spieldauer und die nicht ganz so gelungene Storyline führen zu einer (allerdings sehr guten) 7 in der Gesamtwertung.

Grafik
8
Sound
8
Multiplayer
8
Gesamt
7

verfasst von „ThE CaPtAiN“

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Letzte Aktualisierung: 11.September.2000 - 17:14 Uhr