Spieletest: The Wonderful 101 WIIU

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Weitere Infos

Releasedate:
23. August 2013

USK 12 keine Onlinefunktion Gamepad Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-5

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
innovatives Kampfsystem
viele Extras
fordernde Bosskämpfe
hoher Wiederspielwert
viel Abwechslung
Negativ:
nur englische/japanische Synchronisation
langatmiger Einstieg
teils nervige Kameraführung

Als Vorgeschmack auf Bayonetta 2 liefert uns Platinum Games einen Titel namens „The Wonderful 101“. Schon seit dem Release der Konsole, handelt es sich um eines der meist erwarteten Spiele für die Wii U. Ob sich das lange Warten gelohnt hat, erfahrt ihr im folgenden Test.

Rettet die Erde

Platinum Games (bekannt durch Bayonetta, Metal Gear Rising: Revengeance...) lässt eine Horde von Superhelden auf Nintendos Konsole los. Eine Alienrasse namens GEATHJERKS hat es auf die Erde abgesehen. Nur Wonder-Red und seine Freunde können den Planeten noch retten. Bis zu 100 mutige Krieger stürzen sich mit ihren Spezialanzügen in den Kampf. Das 101. Mitglied werdet ihr sein.

Ab in den Kampf

Als Spieler kommandiert ihr eine Armee aus Superhelden um die Welt vor dem Bösen zu retten. Ab der ersten Sekunde prasselt geballte Actionpower auf euch hernieder. Im Laufe der Missionen schließen sich immer mehr Mitglieder eurer Truppe an. Im Kollektiv ist es nämlich möglich, die Gestalt von unterschiedlichsten Waffen, wie beispielsweise Schwert, Riesenhand, Kanone etc., anzunehmen. Je mehr Helden in eurer Gruppe sind, desto stärker ist die Angriffskraft. So besitzen spezielle Anführer wie Wonder-Red, Wonder-Samurai uvm. über spezielle Superkräfte (Unite-Morphs), welche durch einfache Zeichen-Kommandos, die ihr als Spieler auf dem Touchscreen des Pads ausführen müsst, aktiviert werden. Alternativ könnt ihr die Aktionen auch mit dem R-Stick durchführen. Mit etwas Übung funktionieren beide Varianten mehr oder weniger gut. Aber Vorsicht – Spezialangriffe sind an eine Energieleiste gebunden. Ist diese leer müsst ihr euch mit Standardangriffen aushelfen, bis sich die diese von selbst – oder über das Einsammeln von Batterien – wieder gefüllt hat.

So bestreitet ihr Mission über Mission um am Ende Höchstwertungen einzufahren. Ihr könnt auch immer wieder neue Mitstreiter rekrutieren, indem ihr Zivilisten anheuert (Kreis um die Personen zeichnen) oder ihr stoßt auf einen der 100 individuellen Helden. Wie es für ein japanisches Actiongame typisch ist, sammeln eure Helden natürlich auch Erfahrungen und steigen im Rang auf. Dadurch stehen im Laufe des Spiels neue Angriffsmöglichkeiten zur Verfügung. Es können auch immer wieder verschiedenste Items eingesetzt werden um eure Lebens- oder Energieleiste aufzufüllen. Diese erhaltet ihr im Spiel oder ihr könnt sie im Wonderful-Mart kaufen. Dort gibt es übrigens nicht nur wichtige Überlebensitems (Wonder-Nudelsuppe, Wonder Kuchen...), sondern auch neue Unite-Morps, Fähigkeiten und Angrifsstechniken.

Wonderful-Bier

Auf dem TV geht es mitunter sehr hektisch zu. Es benötigt einige Zeit, um sich an alles zu gewöhnen. Die Steuerung ist zwar nicht schwer, aber aufgrund der Dichte an Protagonisten teils etwas verwirrend. Mit A werden jedenfalls Einzel- und mit X Gemeinschaftsangriffe ausgeführt. Mit B könnt ihr springen und mit Y schneller laufen. Im Laufe des Abenteuers werdet ihr auch noch die Schultertasten (zB für Ausweichmanöver) benötigen. The Wonderful 101 fesselt ab der ersten Minute und versprüht durch seine Optik und vor allem aufgrund des teilweise genialen Humors einen einzigartigen Charme. Dieser fängt schon bei der Namensgebung einiger Charaktere an, welche dann unter anderem einen Bierkrug als Helm tragen. Viele Aliens und Charaktere, verschiedenste Angriffsmöglichkeiten und Strategien sorgen für die nötige Abwechslung, erfordern aber vom Spieler viel Konzentration und schnelle Reflexe. Mit + kommt ihr übrigens ins Menü und mit – könnt ihr das Spiel auf den Screen eures Pads umschalten - was sich aufgrund des schnellen Gameplays und der schon auf dem TV eher kleinen Charaktere weniger empfiehlt.

Ihr benötigt den Bildschirm des Game-Pad aber dennoch – nämlich wenn ihr Gebäude betretet. Dann nämlich läuft das Spielgeschehen ausschließlich auf dem Touchscreen ab. Leider ist dabei die Kameraposition nicht immer optimal. Ansonsten seht ihr auf dem Pad einen Raster mit Punkten eurer Helden, könnt per Touch euren Anführer wechseln oder ihr durchstöbert nochmals die Schnellhilfe. Das Raster hat eigentlich wenig Sinn, da nicht einmal eine Weltenkarte zu sehen ist. Es dient einfach nur zur Aktvierung eines Unite-Morph Spezialangriffes.

Im Kampf selbst kommt ihr mit Button-Mashing sicherlich gut über die Runden. Doch habt ihr eine Gold- oder sogar Platinmedaille am Ende eines Levels in Aussicht, solltet ihr euch die Taktiken, Kombos und Unite-Morps etwas genauer zur Brust nehmen.

Das Spiel besteht aber nicht nur aus wilden Prügeleien, sondern auch aus Geschicklichkeits- und Shooterpassagen. Ersteres findet ihr meistens in Gebäuden und ihr müsst am Pad die passende Lösung finden. Oftmals übernehmt ihr aber auch das Steuer verschiedenster Vehikel, um die fiesen Geathjerks in Beschuss zu nehmen.

The Wonderful 101 lebt von Abwechslung, egal ob ihr mit Gleitern Abhänge überquert, eine Kette formiert um Gebäude zu erklimmen, per Riesenhand Rädchen dreht oder ihr eine Riesenpistole formt um einen Superschurken ins Nirvana zu manövrieren. Es lohnt sich auch immer wieder O-Teile zu sammeln, welche Gegner oder Gegenstände hinterlassen. Diese dienen nämlich als Währung im Wonderful-Mart.

Wonderful-Look

The Wonderful 101 kommt im wundervollen Comic-Look und überzeugt mit toller Technik (kaum Framerateeinbrüche). Bei folgendem handelt es sich zwar sicher um ein gewolltes Element, aber persönlich habe ich mich etwas an der Weitsicht gestoßen. Im Zeitalter von HD muss es nicht sein, dass Dinge - und das bereits in kurzer Distanz - verschwommen dargestellt werden. Erst wenn man diesen näher kommt, werden diese scharf. Der Titel selbst ist vollgepackt mit Action-Szenen, die in Sachen Effekten, Kamerafahrten, Humor und Optik genial sind. Auch im Spiel selbst zeigen die Entwickler ihr können und präsentieren jetzt schon einen kleinen Vorgeschmack auf Bayonetta 2.

Das Spiel lebt aber nicht nur von den tollen Effekten, sondern auch vom epischen Superheldensoundtrack im Hintergrund. So gibt es imposante Titelgesänge und Musikstücke wie es ein Actionabenteuer braucht. Leider hat The Wonderful 101 nur eine englische und japanische Synchronisation, welche jedoch mehr als nur gelungen sind. Ist man aber auf die Untertitel angewiesen, wird man gerade bei Actionsequenzen oder diversen Dialogen immer wieder etwas aus dem Spiel gerissen.

Alle für einen

Das Superheldenepos verfügt über keinen Mega-Umfang. Als geübter Spieler werdet ihr nicht länger als in etwa 8 bis 10 Stunden benötigen. Aufgrund der vielen Sammelmöglichkeiten (Figuren, Flaschenkorken etc.) und dem Rankingsystem hat das Game aber einen hohen Wiederspielwert.

Wem das nicht genügt, der kann sich noch in den Multiplayer stürzen. Mit bis zu vier Freuden müsst ihr im lokalen Modus eine Welle von Angreifern nach der anderen bezwingen, mit dem Ziel, so viele Punkte wie möglich zu erzielen. Während ein Spieler das GamePad nutzt, werden die übrigen Helden mit dem Pro- oder dem Classic Controller gesteuert. Die Wii-Fernbedienungen werden leider nicht unterstützt.

Fazit

Mit The Wonderful 101 wird der Wii U ein gelungenes Actionspiel spendiert. Es erwarten euch ca. 10 Stunden an Action, wahnwitzigen Sequenzen, skurrilen Ingame-Elementen und jede Menge Abwechslung. Zwar kann der Einstieg etwas langwierig und komplex sein, aber habt ihr diese Hürde gemeistert, ist Spielespaß garantiert. Zwar ist grafisch- und gameplaytechnisch sicherlich noch Luft nach oben, sorgen aber eine tolle Gesamtpräsentation, viele freischaltbare Extras, anspruchsvolle Bosskämpfe und eine innovative Steuerung für Spaß, Wiederspielwert und diverse Sucht- bzw. Frustmomente. Das komplexe Kampfsystem ist für jedermann geeignet, egal ob Gelegenheitsspieler oder Personen, die Kampfmechaniken in- und auswendig lernen wollen. The Wonderful 101 begeistert auf jeder Linie und sollte in keiner Spielesammlung fehlen. So, und jetzt schwinge ich mir wieder mein Cape über und gehe die Welt retten.

Grafik
8
Sound
9
Multiplayer
7
Gesamt
8

verfasst von „Ulrich“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 19.August.2013 - 15:08 Uhr