Spieletest: The Messenger NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
30. August 2018

USK 6 keine Onlinefunktion Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
herausfordernd
präzise Steuerung
selbstironisch
Negativ:
Schwierigkeitsgrad schwankt gelegentlich
Genre-Wechsel

Der Publisher Devolver entwickelt sich mehr und mehr zur festen Größe wenn es darum geht die Nintendo Switch mit solider Indie-Kost zu versorgen. Hierzu zählt seit Neustem auch das Erstlingswerk des kanadischen Teams von Sabotage. Nachdem wir auf der gamescom bereits einen ersten Blick auf The Messenger werfen konnten, waren wir gespannt ob das finale Spiel, den bis dato sehr positiven Eindruck bestärken würde.

Botschafter wider Willen


Die anfängliche Geschichte des Action-Platformers, reiht sich nahtlos in die seiner etliche geistigen Vorfahren und drittklassiger Kung-Fu-Filme. Nach einem vernichtenden Feldzug einer Dämonenarmee steht die Menschheit am Rande der Auslöschung. Schlussendlich gelingt es dem sogenannten Helden des Westen diese widerlichen Kreaturen zurückzuschlagen. Allerdings konnte sich lediglich eine kleine Enklave der Menschen der Vernichtung entziehen. Seit diesem Tage trainieren diese um gewappnet zu sein, für den Tag an dem die Dämonen zurückkehren.
Ihr seit ein junger Ninja der nicht nur den Drill und die Lebensumstände leid ist, sondern auch den ewigen Sermon darüber, dass die Dämonen jederzeit zurückkehren könnten.
Doch wie es das Schicksal so will, wird euer Klan während des Trainings tatsächlich von den wiedergekehrten Dämonen in Stücke gerissen. Lediglich ihr entkommt diesem fürchterlichen Schicksal. Allerdings nur mit Hilfe des Helden des Westens. Der sich auch prompt dafür entschuldigt, dass er etwas spät dran sei. Statt große Erklärungen abzugeben, drückt er euch eine Schriftrolle in die Hand, welche ihr zu den drei Weisen auf der Spitze eines Berges bringen sollt. Und ehe ihr euch verseht, seit ihr also der Botschafter/Messenger. Um euer Ziel zu erreichen, müsst ihr euch natürlich quer durch das von Dämonen verseuchte Gebiet kämpfen.

Die doppelte Packung


Vorweg sei gesagt, dass The Messenger ein echtes Überraschungspaket ist. Um das Spiel zu bewerten, ist es allerdings nicht möglich ganz auf Spoiler zu verzichten. Wenn ihr diese also auf jeden Fall vermeiden wollt, solltet ihr diesen Part überspringen.
Direkt nachdem man das Spiel begonnen hat, fühlt man sich in die Ära des NES zurück versetzt und Einflüsse von Titeln wie Ninja Gaiden sind auf keinen Fall zu leugnen. So muss der Messenger sich in typischer Plattformer-Manier durch die verschiedenen Level und Gegner kämpfen. Ein großer Aspekt hierbei ist das exakte Timing der Sprünge und der Attacken. Noch bevor euer Dorf das zeitliche segnet erlernt ihr die erste Technik. Diese ermöglicht es euch, nach der Ausführung einer Attacke auf einer höher gelegenes Ziel erneut einen Sprung auszuführen. Dies ist nicht nur eine super Idee, sondern eine unumgängliche Fähigkeit um sicher durch die Level und gewisse Bereich zu kommen. Im weiteren Verlauf, könnt ihr weitere Fähigkeiten erwerben. Hierzu könnt ihr einen Shop, mit einem echt skurrilen Besitzer besuchen. Neben den wirklich abgefahrenen Dialogen die ihr mit dem Verkäufer führen könnt, habt ihr hier die Option euch zu verbessern. Das erste Item geht dabei aufs Haus. Mit den Kletterkrallen, könnt ihr euch an Wänden festhalten und diese auch erklimmen. Später dann könnt ihr gegen die sogenannten Zeitscherben weitere Verbesserungen anschaffen. Die Möglichkeit feindliche Geschosse aus der Luft zu schlagen (und dies wiederum für die zuvor genannte Sprungtechnik zu nutzen), Rüstungsgegenstände und erhöhte Gesundheit um nur einige zu nennen. All diese Fähigkeiten und Gegenstände helfen euch enorm euer Abenteuer besser bestehen zu können.
Aber egal wie gut ihr seid, ihr werdet sicherlich den einen oder anderen Bildschirmtod sterben. Das liegt nicht daran, dass der Titel unfair wäre, sondern wie seine geistige Vorfahren sehr herausfordernd ist. Aber keine Sorge, es gibt halbwegs sinnvoll gesetzte Speicherpunkte. Und so wirklich sterben könnt ihr auch gar nicht. Das liegt nicht daran, dass ihr unsterblich seid, sondern einem kleinen fliegenden Gesellen Namens Quarble. Dieser manipuliert Raum und Zeit um euch zurück an den letzten Checkpoint zur bringen wenn ihr tödlichen Schaden erlitten habt. Diese hat allerdings seinen Preis. Und so sackt der seltsame Begleiter nachdem er euch wieder in die Spur gebracht hat alle Zeitscherben die ihr aufsammelt ein. Dies tut er nach eigener Aussage so lange bis ihr quitt seid, oder es ihm zu langweilig wird.
Neben den normalen, recht simpel gestalteten Gegner, gibt es Genre-typisch natürlich richtig starke Bosskämpfe. Diese sind nicht nur besonders kniffelig, sondern sind auch fantastisch in Szene gesetzt. Sowohl das Design der Bosse als auch die entsprechenden Kämpfe zeigen, dass die Entwickler sich wirklich mit der Materie beschäftigt haben.
Wer sich bis jetzt gefragt hat, was es mit der Überschrift, oder dem Spoiler-Hinweis auf sich hat, der sei hier noch mal gewarnt. Denn nachdem ihr das Spiel scheinbar beendet habt, ändert es seinen Charakter. Denn es stellt sich heraus, dass es einen Zeitreiseaspekt gibt. Und so wechselt das Spiel nicht nur in eine Art Metrovania, sondern auch die Grafik wechselt zwischenzeitlich vom 8 in den 16 Bit Stil.
Nachdem ihr also zuvor linear durch die Level geeilt seid, besucht ihr diese nun nochmal, nur mit dem Faktor Zeitportale. Manche Gebiete lassen sich nur den durch Wechsel in eine andere Ebene weiter erforschen. Wobei man sagen muss, dass wohl nicht jeder Gefallen an diesem Genrewechsel innerhalb des Spiel hat.

Feinste Technik und Gameplay


The Messenger setzt auf eine 8 bzw. 16 Bit Retro-Optik. Diese ist allerdings wesentlich detailreicher und flüssiger als die damaligen Konsolen es jemals hätten darstellen können. An fast jeder Ecke sieht man, dass viel Liebe in das Projekt geflossen ist. Der Soundtrack passt sich der Optik an und erinnert an die frühen Tage der Videospiele.
In Sachen Steuerung leistet sich das Spiel keinen Schnitzer, was bei einem solchen Titel auch eine echte Katastrophe wäre. Wenn auch nicht unbedingt ein technischer Aspekt, so sei an dieser Stelle der Humor erwähnt den das Team hat einfließen lassen. So nimmt sich das Spiel selbst nicht zu 100% ernst und es gibt viele versteckte oder gar offensichtliche Anspielungen. So zum Beispiel wenn ihr das erste mal den Händler besucht. Hier hat man den Eindruck, dass schlampig gearbeitet wurde, da ein Teil des Dialogs nicht in der Textbox ist. Nachfolgend wird aber aufgeklärt, dass der Händler so viel redet, dass es nicht mal in die Kasten gepasst hätte.

Fazit

The Messenger hält was der erste Eindruck versprochen hat. Ein knackiges, aber niemals unfaires Plattforming-Erlebnis im Geiste der alten Ninja Gaiden Titel. Sowohl optisch, akustisch und in Sachen Gameplay zollt das Spiel gebührend Tribut an die alten Tage und bringt dennoch ausreichend neuen Esprit mit sich. Die nach einiger Spielzeit auftretende Wende könnte dem einen oder anderen allerdings eventuell nicht gefallen.
Dennoch handelt es sich um einen echten Kracher, den nicht nur jeder spielen sollte der zu Zeiten von Spielhallen und wenige Bits aufgewachsen ist, sondern auch jeder der eine echte Herausforderung in einer durchwegs gelungenen Verpackung sucht.

Grafik
9
Sound
8
Gesamt
9

verfasst von „David“

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Vielen Dank an die Firma Devolver >Digital für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 09.September.2018 - 19:29 Uhr