Spieletest: The King of Fighters Ex: NeoBlood GBA

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Weitere Infos

Releasedate:
1. August 2002

USK 6 unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: Noch keine

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
traditionelles Gameplay
große Kämpferauswahl
Negativ:
zu leicht
mieser Sound
schlechte Animationen

Was ist denn das? Da buhlt doch tatsächlich jemand um einen Platz zwischen Street Fighter und Tekken !?! Kenner der Serie würden The King of Fighters Ex – NeoBlood auch ohne langes Zögern in den oberen Reihen der GBA-Beat’em Ups suchen. Doch den Platz an der Sonne hat dieses Spiel leider verfehlt…

Wer zum ersten Mal The King of Fighters Ex – NeoBlood spielt schaut wahrscheinlich schon vor dem eigentlichen Spiel ein wenig irritiert auf den GBA-Bildschirm. Ungewöhnlicherweise muss man sich beim normalen Single Play – Modus für zwei Kämpfer entscheiden. SNK-Fans wissen, was das zu bedeuten hat: neben dem normalen Kämpfer wählt ihr zusätzlich noch einen sogenannten „Striker“, einen Charakter der euch auf Knopfdruck für (sehr) kurze Zeit im Kampf unterstützt. Größere Ausmaße als eine gewöhnliche Spezialattacke nimmt dieser Angriff zwar nicht an, er kann aber mit einiger Übung die Länge einer Combo über das Limit hinweg erhöhen. Nicht nur in dieser Hinsicht orientiert sich das Spiel an der Automatenserie: das Kampfsystem ist eine recht vollständig adaptierte Version von KoF2000 mit Rolls, Defense-Cancels und anderen Features, die jedoch erst zum Einsatz kommen, wenn man das normale System wirklich gut beherrscht.
Ansonsten orientiert sich The King of Fighters Ex – NeoBlood am gewöhnlichen Gameplay eines 2D-Prüglers: es treten stets zwei Kämpfer gegeneinander an, deren Ziel es ist die Energieleiste des Gegners gegen Null zu prügeln. Zur Verfügung stehen euch dazu neben den normalen Aktionen (starker/schwacher Tritt, starker/schwacher Schlag, Deckung, Wurf etc.) natürlich auch individuelle Spezialattacken. Hat man seinen Kontrahenten drei Mal K.O. geschlagen, so ist der Kampf gewonnen und man wird mit dem nächsten Gegner konfrontiert.
Während des Kampfes lädt sich durch euren Schlagabtausch eine Power-Leiste auf. Habt ihr erst einmal genügend Kraft gespart, habt ihr die Möglichkeit eurem Gegenspieler durch Super-Spezialaktionen (diesen tollen Namen habe ich mir nicht selber ausgedacht, die Attacken heißen wirklich so ;-) ) zu zeigen wer der King im Ring ist, ein bei diesem Genre inzwischen obligatorisches Feature. Dumm rumstehen ist also nicht, denn nur durch Körpereinsatz kommt ihr in den Genuss der wirklich starken Attacken.

Neben den Kämpfen darf natürlich auch eine Story nicht fehlen. Diese sucht man hier jedoch größtenteils vergebens. Zwischen den Kämpfen werden hier und da zwar ein paar lieblos gestaltete Zwischensequenzen eingeblendet, diese sind jedoch für Spieler, die die Reihe nicht kennen, äußerst unverständlich. Das liegt daran, dass die komplett in Englisch gehaltenen Sequenzen nicht wirklich viel aussagen. Letztlich geht es aber darum, dass die besten Kämpfer von einem Unbekannten eingeladen werden. So begeben sich sechs Teams zu jeweils vier Kämpfern zu einem Turnier. Klingt nicht gerade sehr spannend, oder? Aber seien wir mal ehrlich, wann hat jemals die Story eines Beat’em Ups wirklich fasziniert?

Neben dem Single Play-Modus stehen euch noch sechs weitere Spielmodi zur Verfügung. Im Team Play-Modus, dem wesentlichen Modus der Spielereihe, wählt ihr vier Kämpfer (inkl. Striker) aus und versucht euer Glück am Turnier. Geht einer eurer Kämpfer K.O., so rückt der Nächste in die Arena. Sind alle eure Charaktere besiegt worden, habt ihr verloren. Soweit wird es jedoch nur sehr selten kommen, denn der Schwierigkeitsgrad des Spiels ist sehr tief angelegt. Beim ersten Spielen auf „Normal“ werdet ihr wahrscheinlich schon den Endgegner zu Gesicht bekommen. Nach kurzer Zeit ist dann auch die „Very Hard“- Version kein Problem mehr. Ein „Perfect“ (Beibehalten der kompletten Energie bis zum Kampfende) ist hier nicht gerade unmöglich, eher im Gegenteil.
Weitere Spiel-Modi sind Team VS und Single VS, die Varianten der Einspielermodi auf zwei Spieler ausgelegt. Um in den Genuss dieser Kämpfe zu kommen benötigen jedoch beide Spieler ein Modul von The King of Fighters Ex – NeoBlood. Somit konnte ich diese Modi leider nicht testen. Da die Multiplayer-Variante aber stets für die Langzeitmotivation eines Beat’em Ups verantwortlich ist, kann man hier wahrscheinlich auf großen Prügelspaß hoffen. Natürlich nur wenn die Entwickler nichts verpatzt haben. Schaut man sich aber das restliche Spiel an, so dürfte dies wohl kaum der Fall sein.
Des Weiteren darf man sich im Survival Endless und im Survival Time Attack die Knochen brechen lassen. Kommt es im Ersteren noch lediglich auf´s pure Überleben an, muss man im Letzteren zusätzlich noch die Uhr im Auge behalten. So ergeben sich kleine Rennen um die Bestzeit. Auf lange Zeit motivierend sind diese Modi jedoch nicht. Da stürzt man sich lieber immer wieder mal in den Story-Modus.
Zu guter letzt gibt es noch den Practice-Modus. Hier hat man die Gelegenheit ungestört seine Attacken einzuüben. Ungestört? Natürlich nur wenn ihr wollt. Euren Gegner könnt ihr im Practice-Modus einstellen wie ihr ihn möchtet. Soll er nur wie eine Holzpuppe vor auch stehen oder eure Angriffe blocken und sogar kontern? Das ist komplett euch überlassen.
Options dürfen natürlich auch nicht fehlen. Hier könnt ihr neben dem Schwierigkeitsgrad und der Spielzeit auch einstellen wir oft ihr euren Striker auf den Bildschirm rufen könnt, euch eure Rekorde anschauen und auch die Steuerung bestimmen. Bei der Steuerung stehen auch zwei Modelle zur Auswahl. Zum einen eine 3-Knopf-Steuerung und zum anderen die gewöhnliche Steuerung mit 4 Knöpfen (L, R, A, B). Welche nun besser ist muss jeder für sich selbst entscheiden. Das Problem ist, dass sich die Tastenbelegung bei beiden Versionen nicht ändern lässt, so dass ihr darauf angewiesen seid, die (wichtigeren) starken Angriffe mit den Schultertasten auszuführen, was manchmal eine echte Verrenkung werden kann.

Grafisch ist das Spiel nur oberer Durchschnitt. Wer oben auf die Screenshots schaut wird mir vielleicht widersprechen, darf er auch. Denn im Stillstand sieht das Spiel wirklich sehr gut aus. Kommt es jedoch in Bewegung werden die Schwächen der Grafik sichtbar. Nicht das das Spiel ruckeln würde, eher die Animationen trüben das Gesamtbild. Abgehackte Tritte und Schläge sind leider an der Tagesordnung. Ein paar Animationsphasen mehr hätten den Kämpfern wirklich nicht geschadet.
Des Weiteren sind die Hintergrundbilder komplett animationslos. Wer fliegende Vögel, flackernde Lampen oder staunende Zuschauer sucht wird bitter enttäuscht.
Eigentlich schade, denn die Arenen und auch die Kämpfer sind sehr schön designt und auch die Spezialattacken wissen grafisch zu beigeistern.

Auch soundtechnisch ist das Spiel eher durchwachsen. Können einerseits die Soundeffekte noch wirklich gefallen, so geht einem andererseits die Hintergrundmusik sehr schnell auf die Nerven. Zu schade, dass man sie in den Optionen nicht ausstellen kann…

Fazit

Insgesamt gesehen ist The King of Fighters Ex – NeoBlood wirklich kein schlechtes Spiel, ist es doch stark an das beliebte KoF 2000 angelehnt. Doch das traditionell gute Gameplay muss sich einer lieblosen Umsetzung und einem zu einfachen Schwierigkeitsgrad geschlagen geben.
Wer auf der Suche nach einem zweiten GBA-Beat’em Up ist kann getrost zugreifen, alle anderen sind mit anderen Genrevertretern wie Super Street Fighter II – Turbo Revival oder Tekken Advance besser bedient.

Grafik
7.5
Sound
5.5
Gesamt
7

verfasst von „Seppel“

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Vielen Dank an die Firma BigBen Interactive für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 07.September.2002 - 17:37 Uhr